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Die Küche als Star im Rampenlicht

MA Kunst: Daniela Ardiri wertet mit ihrem Künstlerinnenbuch, das aussieht wie ein Kochbuch, und einem Happening die fürsorgliche Arbeit auf. 

In ihrer Masterarbeit «If I Was Born Rosa, cultivating care as an anti-capitalist strategy» lotet Daniela Ardiri die Grenzen zwischen bezahlter Arbeit, Hausarbeit und (unbezahlter) Pflege aus und sucht nach einer Strategie, um neue Formen der Fürsorge zu kultivieren. 

Die Master-Abschlussarbeit mit dem Major in Art in Public Spheres/Art Teaching der 39-jährigen in Luzern wohnhaften Italienerin besteht aus zwei Teilen: Einem Künstlerinnenbuch und einem Kunst-Happening. Das Künstlerinnenbuch sieht aus wie ein Kochbuch, geht aber als Sammlung von Austausch und Wissen und als Handbuch für eine fürsorgliche Praxis weit darüber hinaus: Es enthält handgezeichnete Rezepte, gedruckt mit Risograph-Technik, einem Schablonendruckverfahren nach Art der Siebdrucktechnik, das günstig, aber auch sehr ökologisch ist. Daneben stehen Fotos, Notizen und Überlegungen zur Küche als Ort gemeinsamer Erfahrung. «Das Buch ist mein Archiv der Aktionen, Ereignisse, Arbeiten und Experimente», sagt Daniela Ardiri, die in Catania geboren wurde und bereits 2008 einen Master in Malerei an der Brera Academy of Fine Arts in Mailand abschloss. Diese Aktionen wurden in Ardiris Küche, der Abteilungsküche des Master of Arts der HSLU und im Projekt Orto 745 durchgeführt, einem urbanen Garten der HSLU Design Film Kunst, den Daniela Ardiri zusammen mit Hannah Beilharz anlegte. 

Als zweiten Teil ihrer Arbeit lädt Ardiri während des StudioLab-Days Festivals im Südpol zu einem Happening. Sie lädt Gäste ein, mit ihr in der Südpol-Küche zu kochen. Die Aktivierung des Kunstwerks finde auch dank des Publikums statt, das die Mahlzeiten konsumiert und Zeit miteinander verbringt. So werde die Arbeit hinter der Bühne, also: in der Küche, auf die Bühne und ins Rampenlicht gebracht. 

Für Daniela Ardiri sind Orte wie Küche und Gemüsegarten Räume grundlegender kultureller Bedeutung, in denen Fähigkeiten, Wissen und gelebte Erfahrung weitergegeben werden können und müssen. «Sowohl die Gartenarbeit als auch mein Engagement in der Küche sind Formen der Fürsorge und der Instandhaltung. Sie sind auch eine Strategie, um die Reproduktionsarbeit, die im Kapitalismus systematisch abgewertet wird, wieder aufzuwerten», sagt Ardiri. 

Termin StudioLab Days, 13. 6. 2024, 17.30 Uhr (direkt nach der Eröffnung), Apéro inklusive

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