Ökologie spielend lernen
Als Bachelorarbeit im Studium Illustration Non-Fiction hat Michelle Gygax (Seedorf BE) ein Gesellschaftsspiel entworfen. Die Spieler sollen gesunde, funktionierende Ökosysteme schaffen und darin verschiedene Spezies ansiedeln.
Wenn alle wissen, dass der Klimawandel in die Katastrophe führt, warum passiert dann so wenig? Um diese Frage zu beantworten hat Michelle Gygax ein ökologisches Brettspiel entworfen. Die Spielerinnen und Spieler sollen sozusagen spielend lernen, welche Rolle verschiedene Spezies in ihren Ökosystemen spielen und wie sie dabei vom Tun der Menschen beeinflusst werden.
Auch sollen die Spielerinnen und Spieler erfahren, welchen Aufwand es bedarf, um den menschengemachten Schaden wieder zu reparieren. «Ich will die Menschen dazu bringen, dass sie ihr Ökosystem schützen wollen und gegen Schaden, der von anderen Mitspielern angerichtet wird, vorgehen», sagt Michelle Gygax. «Sie sollen sich verantwortlich fühlen und sehen, dass es etwas gibt, das wir gegen den Klimawandel unternehmen können.»
Das Spiel funktioniert mit fünf Brettchen für die Lebensräume Wald, Wüste, Grasland, Schneeregion und Küste und mit 80 Karten, davon 40 für die verschiedenen Spezies und je 20 für positive und negative Aktionen. Die Karten müssen in die Lebensräume gespielt werden. Mit Spezieskarten und positiven Aktionskarten gewinnt man Punkte, mit negativen Aktionskarten verliert man sie wieder.
Michelle Gygax will ein sowohl ästhetisch ansprechendes als auch funktionales Layout entwerfen. «Ich wollte herausfinden, welche gestalterischen Konventionen wir kennen und inwieweit ich diese erhalten muss oder brechen kann», sagt sie. Die Spezies und ihre Ökosysteme hat sie illustriert und dafür stimmige Licht- und Farbverhältnisse und Kompositionen erarbeitet.
Nach ihrem Studium will Michelle Gygax das Spiel weiterentwickeln und einem Verlag vorstellen. Für die Bachelorarbeit hat sie sich auf gestalterische Prozesse fokussiert. Gygax: «Mein Ziel ist es, einen Lebensraum als Prototypen auszuarbeiten.»
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