{"id":739,"date":"2020-06-15T19:59:24","date_gmt":"2020-06-15T17:59:24","guid":{"rendered":"https:\/\/hub.hslu.ch\/design-film-kunst\/?p=739"},"modified":"2021-06-16T09:26:36","modified_gmt":"2021-06-16T07:26:36","slug":"gut-hoeren-kann-man-sehen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/hub.hslu.ch\/design-film-kunst\/gut-hoeren-kann-man-sehen\/","title":{"rendered":"Gut h\u00f6ren kann man sehen"},"content":{"rendered":"\n<p><strong>Sophie Willener hat in ihrer Bachelorarbeit ein H\u00f6rger\u00e4t f\u00fcr die Firma Sonova entworfen, das ihre Tr\u00e4ger nicht versch\u00e4mt hinterm Ohr verstecken, sondern stolz tragen sollen. Die Besch\u00e4ftigung mit Schmuck f\u00fcr k\u00f6rperlich beeintr\u00e4chtigte Menschen zieht sich durch das ganze Studium der 24-j\u00e4hrigen Luzernerin.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-embed is-type-video is-provider-youtube wp-block-embed-youtube wp-embed-aspect-16-9 wp-has-aspect-ratio\"><div class=\"wp-block-embed__wrapper\">\n<iframe loading=\"lazy\" title=\"Bachelor XS Schmuck: Gut h\u00f6ren kann man sehen\" width=\"640\" height=\"360\" src=\"https:\/\/www.youtube.com\/embed\/Akder0rW90o?feature=oembed\" frameborder=\"0\" allow=\"accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture\" allowfullscreen><\/iframe>\n<\/div><\/figure>\n\n\n\n<p>F\u00fcr eine an Parkinson erkrankte Frau hat Sophie Willener eine Brosche entworfen: Sie hat die Frau ihre Unterschrift mit einem 3D-Stift schreiben lassen und den Schriftzug in Metall gegossen. Eine Nadel daran \u2013 fertig war die Brosche. Ein Schmuckst\u00fcck. Ein \u00abStatement-Piece\u00bb, wie die 24-j\u00e4hrige Luzernerin sagt. Aus der Beeintr\u00e4chtigung wurde etwas Sch\u00f6nes, das die Tr\u00e4gerin stolz auf der Brust pr\u00e4sentieren kann.<\/p>\n\n\n\n<p>Schon w\u00e4hrend ihres ganzen Studiums in XS Schmuck besch\u00e4ftigt sich Sophie Willener mit Schmuck f\u00fcr physisch beeintr\u00e4chtigte Menschen. Sie hat auch f\u00fcr sich selbst Ringe geschaffen. Das Gewicht hilft ihr, das Zittern der H\u00e4nde zu reduzieren, pr\u00e4ziser zu arbeiten. \u00abSch\u00f6n, aber gleichzeitig auch n\u00fctzlich; Objekte, die mit dem K\u00f6rper interagieren und ihm Hilfestellung geben\u00bb, sagt Willener.<\/p>\n\n\n\n<p>Auch ihre Bachelorarbeit, die den Titel tr\u00e4gt \u00abDo you see me hearing you?\u00bb, folgt diesem Thema. \u00abZuerst dachte ich an Design f\u00fcr Prothesen. Dann stolperte ich \u00fcber die Firma Sonova und begann, mich f\u00fcr H\u00f6rger\u00e4te zu interessieren.\u00bb Sie nahm Kontakt zu Sonova auf und konnte ihre Bachelorarbeit im Austausch mit der Firma erstellen. Konkrete Vorgaben gab es keine, vielmehr gab es technische Hilfestellungen und den Auftrag: Inspirier uns!<\/p>\n\n\n\n<p>Die urspr\u00fcngliche Idee, f\u00fcr jeden Tr\u00e4ger etwas Individuelles zu entwerfen, musste Sophie Willener aufgeben, weil das eigentliche H\u00f6rger\u00e4t immer gleich aufgebaut ist. So schuf sie ein ringf\u00f6rmiges Herzst\u00fcck als Basis; es enth\u00e4lt das eigentliche H\u00f6rger\u00e4t und wird \u2013 \u00e4hnlich wie Bluetooth-Kopfh\u00f6rer \u2013 in die Ohrmuschel gesteckt. Zus\u00e4tzlich hat Willener sogenannte Add-ons entwickelt, die an diesem Ring befestigt werden k\u00f6nnen. Ein Add-on besteht etwa aus einem zus\u00e4tzlichen Ring, der an Dr\u00e4hten befestigt vor dem Ohr schwebt. Ein weiteres Add-on kommt als Gespinst aus durchsichtigem Plexiglas daher. Es nimmt die Formen von Ohrmuschel und Ohrl\u00e4ppchen auf und schmiegt sich an sie. Ver\u00e4stelte blaue Plastikf\u00e4den umfassen dabei das Ohr.<\/p>\n\n\n\n<p>Der Schmuck ist gewagt, keine Frage. Die Tr\u00e4ger: M\u00e4nner und Frauen mit Selbstbewusstsein, die ihr schwindendes H\u00f6rverm\u00f6gen nicht verstecken wollen. \u00abIch dachte mir drei Personas aus, f\u00fcr die ich den H\u00f6rschmuck kreierte\u00bb, sagt Sophie Willener. Zum Beispiel eine 81-j\u00e4hrige Grossmutter, mit Sinn f\u00fcr farbige Kleider und grossen Schmuck und einer Abneigung gegen die konventionellen Ger\u00e4te. Ihr entwarf sie eine lange Kette mit einem Magneten am Ende, die am Ring befestigt wird. \u00abWenn die Grossmutter mal nichts h\u00f6ren mag, kann sie die H\u00f6rger\u00e4te aus dem Ohr nehmen und die Magnete der beiden Ketten an der Brust zu einem Anh\u00e4nger zusammenf\u00fchren\u00bb, erl\u00e4utert die Absolventin. \u00abDas sieht sch\u00f6n aus und hilft ihr, die Ger\u00e4te nicht zu verlieren.\u00bb<\/p>\n\n\n\n<p>Nach ihrem Studium m\u00f6chte Sophie Willener ein Praktikum bei Sonova absolvieren. Ein konsequenter Schritt.<\/p>\n\n\n\n<p><a data-type=\"1399\" href=\"https:\/\/hub.hslu.ch\/design-film-kunst\/wwwerkschau\/werke\/do-you-see-me-hearing-you\/\">Zur Projektseite<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Sophie Willener hat in ihrer Bachelorarbeit ein H\u00f6rger\u00e4t f\u00fcr die Firma Sonova entworfen, das ihre Tr\u00e4ger nicht versch\u00e4mt hinterm Ohr verstecken, sondern stolz tragen sollen. 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