Follow me up my new white Rabbit Hole

16. Juni 2021

Neal Schaap aus Bern, Absolvent des Master Kunst, will mit der Installation «FOLLOWME» die Menschen verführen, einem Mythos zu folgen. Er nimmt dabei Anleihen bei «Alice im Wunderland» und dem Film «Matrix».

Video: Fabian Biasio

Die audiovisuelle und interaktive Raum-in-Raum-Installation FOLLOWME will die Menschen verführen, in ein «mythologisches Simulationssystem» einzutauchen und sie in einen verstörenden Zustand zu versetzen. Die Installation wird vor Ort im Neubad entstehen.

Neal Schaap beschreibt sein Vorhaben so: «Im Kellergeschoss des Neubads in Luzern werde ich in einer Ecke eine Art Kaninchenbau schaffen. Der dient als Bühne und Interaktionsplattform zwischen dem Publikum und dem sogenannten Avatar. Dieser ‹TheNewWhiteRabbit› ist mein virtuelles Ich und Protagonist des künstlerischen Kosmos. Die Figur ist von Lewis Carrols ‹Alice im Wunderland› inspiriert und vom Film ‹Matrix›. Der weisse Hase ist Vermittler zwischen den übernatürlichen Kräften und den Menschen.»

Der Avatar wird sich analog und digital manifestieren, als Figur mit Maske. Auf seinem Kostüm klebt ein QR-Code, der auf meine Webseite weist. Die ZuschauerInnen werden von der digitalen Stimme des Avatars verführt, den Code mit ihren Handys zu scannen. Auf der Website ist der Avatar tanzend in einer Videoperformance zu sehen. Stimme und Tanz sollen den Leib der Zuschauerinnen und Zuschauer einschwingen.

Erhabene Obszönitäten

«Mich interessiert das Übergehen eines Traumbilds in das wirkliche Leben und umgekehrt», sagt Schaap. Die Kunst ermögliche die Suche nach der Schnittstelle zwischen Traum und Realität, Schein und Wahrheit, Materie und Geist, Körper und Avatar. «Ich bringe eine verlorene und verzauberte Form urzeitlicher Schöpfung, einen Mythos, in die Gegenwart und übersetze ihn in eine Techno-Performance. Der Mythos kann so erneuert und für die Zukunft wiederhergestellt werden.»

Die Installation FOLLOWME versteht der Berner Künstler als Ein- und Ausgang, als Zwischenraum. «Das Tiefgründige und das Abgründige sind sehr nahe beieinander, ebenso wie das Obszöne und das Erhabene. Was oben ist, siedele ich auch unten an. Und umgekehrt. Die Mensch-Technik-Interaktion ist ein Versuch, ein leibliches Streben nach Erkenntnis, einen Willen zur Macht zu zeigen. Der ‹Schein-Mythos› wird neu gedacht und geschaffen und lädt zum Träumen oder Weiterträumen ein.»

www.nealschaap.com 
www.atelierhausthun.ch

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