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Vom Werden und Vergehen 

Kunst & Vermittlung: Maksim Hannah Klopfstein verwebt in Malereien und Skulpturen Anfang und Ende zur untrennbaren Einheit.

Die Bachelorarbeit «Circular Sensations» (Zirkuläre Gefühle) von Maksim Hannah Klopfstein im Studium Kunst & Vermittlung besteht aus zwei Teilen: «Shedding Skin» (Häutung) erforscht den Moment des Endes, «Spells of Rebirth» (Zauber der Wiedergeburt) den des Anfangs. 

«Mich interessiert, wenn Anfang und Ende so eng miteinander verflochten sind, dass man sie nicht mehr trennen kann – wie bei einem verwesenden Baum, auf dem Insekten und Pilze gedeihen», sagt die 23-Jährige. «Auch wir Menschen erleben Phasen im Leben, die gleichzeitig Ende und Anfang sind.» Sie nennt als Beispiel auch ihr eigenes Erleben psychischer Erkrankungen wie bipolare Störungen.

Für «Shedding Skins» hat sich die Künstlerin mit der Häutung von Insekten auseinandergesetzt. Ohne sie können die Tiere nicht wachsen. «Die Insekten können während der Häutung nicht essen, schlafen und manchmal nicht einmal atmen», erläutert sie. «Wie Menschen, die trauern. Oder ich, wenn ich eine gemischte bipolare Episode durchlebe.» In diesen Phasen der Krankheit wechseln die Erkrankten innerhalb kurzer Zeit von Euphorie zu Trauer und wieder zurück. 

Klopfstein arbeitet mit Kalk, der sowohl Baustein des Insektenskeletts als auch menschlicher Knochen ist und zudem Teil der Erdkruste. Ihre Motive sind inspiriert von Ursula Walser Biffiger, die Sagen aus feministischer und moderner Sicht teils neu erzählt, teils selbst erfindet. 

Klopfsteins Bilder zeigen Wesen, halb Mensch, halb Tier; mit spitzen Ohren wie Trolle oder Elfen: «Ich liebe es, Hybridwesen zu malen, weil sie für eine queere, nicht-binäre, nicht-gesellschaftskonforme Entität stehen und die Brücke zwischen Mensch und Natur schlagen.» 

Mit ihrer Malerei und ihren Skulpturen will die Künstlerin Geschichten erzählen, die «westliche, christliche geprägte Perspektive» herausfordern und eine neue, «ökofeministische, vielleicht sogar ökozentrische Weltsicht eröffnen, mit der wir eine nachhaltige Beziehung zu unserem Planeten und seinen Ökosystemen aufbauen können».

Nach dem Studium möchte Maksim Hannah Klopfstein ihre Arbeiten auf digitale Medien und Plattformen ausdehnen, um sie einem grösseren Publikum zugänglich zu machen. 

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