Liv Burkhard

The Tourist Gaze

EN
Tourism has arguably become the biggest industry of our time and its growth has been incessant since the start of the jet age in the late 1940s until 2019. It has transformed not just entire landscapes, but also entire communities, which brings forth a range of social issues and inequalities in any given tourist destination. Solutions are urgently needed, as international travels are soaring back to pre-pandemic heights.

 

Departing from the question of what travelers can give back to a community – other than money – Liv Burkhard created a workshop concept, which aims to foster exchange between travelers and the locals of a tourist destination. It is a bottom-up attempt at challenging the social unsustainability of modern mass tourism and the increasing alienation, which comes with the touristification of one’s hometown.

 

She applied her concept to the city of Lucerne, where the workshop took place nine times. The participants collaboratively came up, documented, and tested alternative city tours, which then resulted in a radical, new city guide for Lucerne. The project comes to show how the practice of collaborative gazing can contribute to a decelerated, non-passive way of traveling and co-existing.

The Tourist Gaze

DE
Der Tourismus ist wohl die größte Industrie unserer Zeit, und sein Wachstum ist seit dem Beginn des Jet-Age in den späten 1940er Jahren bis 2019 unaufhaltsam. Er hat nicht nur ganze Landschaften, sondern auch ganze Gemeinschaften verändert, was eine Reihe sozialer Probleme und Ungleichheiten in Reisedestinationen hervorbringt. Während sich der internationale Reiseverkehr schon wieder auf das Niveau vor der Pandemie zubewegt, müssen dringend neue Lösungen gefunden werden.

 

Ausgehend von der Frage, was Reisende einer Gemeinschaft zurückgeben können – abgesehen von Geld – hat Liv Burkhard ein Workshop-Konzept entwickelt, das den Austausch zwischen Reisenden und den Einheimischen eines Reiseziels fördern soll. Es ist ein Bottom-up-Versuch, die soziale Unnachhaltigkeit des modernen Massentourismus und die zunehmende Entfremdung, die mit der Touristifizierung der eigenen Heimatstadt einhergeht, in Frage zu stellen.

 

Sie wandte ihr Konzept auf die Stadt Luzern an, wo der Workshop neunmal stattfand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten, dokumentierten und testeten gemeinsam alternative Stadtführungen, aus denen ein radikaler, neuer Stadtführer für Luzern entstand. Das Projekt zeigt, wie die Praxis des kollaborativen Schauens zu einer entschleunigten, nich-passiven Art des Reisens und Zusammenlebens beitragen kann.

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