Less is more – 4 Digital Marketing Trends für mehr Wirksamkeit

Less is more – 4 Digital Marketing Trends für mehr Wirksamkeit

Wenn mehr Inhalte produziert als konsumiert werden, führt das zu einem Content Shock. Immer mehr Infos und immer weniger Relevanz. Immer mehr Augenwischerei, immer weniger Vertrauen in die Inhalte. Welche Trends im digitalen Marketing helfen dabei, durch diesen digitalen Lärm durchzudringen? Welche Entwicklungen können wir nutzen, um Content Marketing wieder attraktiv, relevant und wirkungsvoll zu gestalten?

Nachfolgend vier aktuelle Digital Marketing Trends und wie Sie damit wieder sinnvolle und nützliche Inhalte für Ihre Kund:innen erstellen und echte Beziehungen aufbauen.

Trend #1: Trust Economy

Misstrauen ist heute das Standardgefühl der Gesellschaft. Die Besorgnis über Fake News oder falsche Informationen ist so hoch wie noch nie zuvor. Fast 6 von 10 Personen neigen dazu einer Sache zu misstrauen, bis sie Beweise sehen, dass die Inhalte und Aussagen vertrauenswürdig sind. (2022 Edelman Trust Barometer). Dabei vertrauen Menschen ihrem sozialen Umfeld und den Menschen, die sie kennen. Alle anderen müssen sich das Vertrauen erarbeiten – heute mehr denn je. Ein zentrales Element für den Vertrauensaufbau ist Transparenz. Das heisst nicht zwingend mehr Informationen, sondern vor allem die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt. #InformationBankruptcy

Transparente, konsistente und faktenbasierte Informationen sind entscheidend, um den Kreislauf des Misstrauens zu durchbrechen.

  • Facts: Nutzen Sie Fakten und Zahlen, um Ihre Aussagen und Inhalte vertrauenswürdig zu gestalten und transparente Kommunikation zu fördern.
  • Credibility: Nutzen Sie Themen-Expertinnen und Experten als Absender Ihrer Botschaften, um dem Anspruch «Menschen vertrauen Menschen» Rechnung zu tragen.
  • Repetition: Wiederholen Sie die Botschaften mit unterschiedlichen Formaten (Text, Bild, Video, etc.). Wir brauchen im Schnitt drei Wiederholungen, um uns etwas zu merken und es als glaubwürdig einzustufen.

Trend #2: Instant Gratification

In den vergangenen Jahren hat nicht nur die Menge an digitalen Inhalten zugenommen, sondern auch ihre Verfügbarkeit. Wir haben Zugang zu Unmengen an Informationen mit nur einem Klick. Dieser Information Overload führt auch dazu, dass wir schnelle und hilfreiche Antworten auf unsere Fragen erwarten. Zusätzlich haben wir uns mit dem Aufkommen von Voice Assistants und Chat Bots daran gewöhnt, auf unsere Fragen und Anliegen jederzeit und sofort Feedback zu erhalten. Unternehmen müssen hierbei darauf achten, dass Antworten nicht nur schnell erfolgen, sondern auch personalisiert und hilfreich sind (Boston Consulting Group 2022). #HyperPersonalization 

Es braucht hyperpersonalisierte Erlebnisse, die einerseits den Austausch unter Gleichgesinnten ermöglichen und andererseits schnelle und adäquate Antworten liefern.

  • Listen: Hören Sie zu, bevor Sie Inhalte einfach streuen. Beschäftigen Sie sich mit den Inhalten Ihrer Zielgruppen auf den entsprechenden Plattformen. Sammeln Sie Insights.
  • Interact: Denken Sie daran: Ihre Antworten müssen den Nutzer:innen dienen, nicht Ihnen. Interagieren Sie, anstatt nur zu agieren.
  • Personalize: Ihre Zielgruppen bestehen aus Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Gehen Sie auf die individuellen Ansprüche ein, gestalten Sie die Antworten menschlich und personalisiert.

Trend #3: User Experience

User:innen interessieren sich nicht dafür, wie unterschiedliche Kanäle und Inhalte organisiert sind im Unternehmen. Sie wollen den Mehrwert und Nutzen dort, wo sie sich mit ihren Bedürfnissen gerade aufhalten. Um die richtigen Antworten zur richtigen Zeit im richtigen Format liefern zu können, müssen Unternehmen die Bedürfnisse und Journey ihrer User:innen verstehen. Das bedingt einen Perspektivenwechsel hin zur Nutzersicht sowie verlässliche Daten entlang der User Journey, um Annahmen und Tests validieren zu können (Bradley et al. 2021). #UserJourneyMapping

Es braucht datenbasierte Analysen, schnelle Test-Zyklen und die Fähigkeit, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen.

  • Analyze: Analysieren Sie, welche Interessen und Bedürfnisse Ihre Zielgruppen haben.  Je mehr relevante Daten Sie erfassen, desto aussagekräftiger die Erkenntnisse.
  • Think like a User: Denken Sie nicht in Plattformen, sondern in Bedürfnis-Journeys. Finden Sie heraus, welche Kombination von Plattformen für Ihre Zielgruppen Antworten liefern.
  • Validate: Etablieren Sie schnelle Live-Testing-Zyklen, die Ihnen aufzeigen, welche Inhalte auf welchen Plattformen, für Ihre Zielgruppen funktionieren. Seien Sie mutig und beenden Sie Kampagnen, die nicht das gewünschte Resultat erzeugen.

Trend #4: Topic Centricity

Es wird mehr Inhalt produziert, als konsumiert werden kann. Dieser Content Shock führt dazu, dass Nutzer:innen die für sie relevanten Inhalte nicht mehr finden und Unternehmen mit ihren Botschaften im digitalen Lärm untergehen. Das heisst, weg von isolierten Channels, hin zu themenzentrierter Kommunikation. Denn aus Nutzersicht sind einzelne Distributionskanäle grundsätzlich irrelevant. Es braucht strategisch relevante Themen, die zielgruppen- und kanalgerecht ausgespielt werden. Eine zentrale Content Strategy ermöglicht den Aufbau strategischer Inhalte, die für unterschiedliche Nutzer:innen relevant sind (Reinprofil 2022). #TopicOwnership

Es braucht in der Kommunikation einen Fokus auf strategisch relevante Themen, um die Kommunikation wieder relevant und planbar zu gestalten.

  • Topic Centricity: Definieren Sie die strategisch relevante Themen, die Ihre Unternehmensziele unterstützen und auch für Ihre Zielgruppen relevant sind. Diese themenzentrierte Kommunikation ermöglicht Ihnen eine einfachere und effizientere Planung und Erfolgskontrolle. Führen Sie ein Content-Audit durch, um Kenntnisse zu den relevanten Themen zu gewinnen.
  • Focus: Setzen Sie bewusst Prioritäten und fokussieren Sie auf Themen, mit denen Sie sich positionieren und Ihre Inhalte kontinuierlich planen können. Dadurch schonen Sie Ressourcen und ermöglichen eine nachhaltig wirkungsvolle Kommunikation.
  • Organize: Organisieren Sie Ihre Teams entlang dem Wertschöpfungsprozess, damit Sie schnell und adäquat Ihre strategische Kommunikation aufbauen und umsetzen können.

Strategisch relevante, datenbasierte Kommunikation

Nutzen Sie die Erkenntnisse und Chancen aus den Digital Marketing Trends für die Entwicklung der eigenen Marketing- und Kommunikationsaktivitäten.

Lust auf mehr #brainfood?

Dann melden Sie sich jetzt für den modularen CAS Content Strategy and Marketing an. Sie können die Kurse entweder einzeln besuchen oder sich Ihren eigenen CAS zusammenstellen. Ganz nach Ihren Bedürfnissen.

Autorin: Dr. Nadine Stutz

Dozentin und Leiterin WBK Content Strategy am Institut für Kommunikation und Marketing IKM

Autor: Raphael Zeder

Dozent und Leiter WBK Data-driven Content Marketing am Institut für Kommunikation und Marketing IKM

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.