Interne Unternehmenskommunikation – die Relevanz steigt

Interne Unternehmenskommunikation – die Relevanz steigt

Ein neues Forschungsprojekt am Institut für Kommunikation und Marketing (IKM) der Hochschule Luzern – Wirtschaft widmet sich den veränderten Bedingungen der internen Kommunikation. Dabei wird in einem ersten Schritt der Fokus auf die interne Kommunikation in der Schweiz gerichtet. In einem zweiten Schritt soll die Entwicklung der internen Kommunikation der Schweiz alle zwei Jahre erfasst und in einen Vergleich mit Deutschland gestellt werden.

Im Gegensatz zur öffentlichen Unternehmenskommunikation wurde die interne Kommunikation sowohl in der Praxis als auch in der Forschung lange zweitrangig behandelt. Die interne Kommunikation galt als eine nette Geste zur Förderung der Gemeinschaft, wobei aus einer hierarchischen Perspektive kommuniziert wurde. Knappe finanzielle Mittel waren und sind bis heute zudem oft der Grund, weshalb die interne Kommunikation auf den zweiten Platz, hinter die externe Kommunikation oder als untergeordneten Teilbereich davon verwiesen wird.

Globalisierung, stetiger Wandel und War for Talent sind Themen, die dafür sprechen, der internen Kommunikation einen höheren Stellenwert beizumessen. Mit der Globalisierung wurde der lokale zu einem globalen Wettbewerb, was die Produktion, den Transport und auch die Kommunikation des Handels beschleunigten. Durch diese Beschleunigung wurde der Wandel zum stetigen Begleiter von Unternehmen. Als wettbewerbsfähig gelten agile Unternehmen und Mitarbeitende, die schnell auf ökonomische, aber auch gesellschaftliche und politische Veränderungen sowie wechselnde Situationen reagieren können.

Diesen Marktgegebenheiten können eher Unternehmen mit Mitarbeitenden gerecht werden, die qualifiziert sind und die sich trotz stetigen Veränderungen und Unsicherheiten mit ihren Unternehmen identifizieren und ihnen verbunden sind.

Im globalen War for Talent versuchen Unternehmen, solche Mitarbeitenden möglichst langfristig zu binden. Die Mitarbeitenden sind sich ihres hohen Markwertes bewusst und stellen entsprechende Forderungen an Unternehmen. Materielle Gratifikationen sind dabei nicht der einzige ausschlaggebende Punkt für ein Unternehmen zu arbeiten. Damit qualifizierte Arbeitnehmende langfristig für ein Unternehmen tätig sind und mit ihrer Person für ein Unternehmen einstehen, ist die Glaubwürdigkeit und Nähe des Managements zentral, was durch interne Kommunikation massgeblich gefördert und unterstützt werden kann.

Den Veränderungsprozessen und Trends der internen Kommunikation widmet sich das Forschungsprojekt «Strategien für eine zukunftsorientierte interne Kommunikation in Schweizer Unternehmen» am IKM. Im Rahmen einer laufenden qualitativen Studie wird zuerst eine Standortbestimmung der internen Kommunikationslandschaft der Schweiz vorgenommen. Danach ist geplant, alle zwei Jahre eine Online-Befragung mit Verantwortlichen für die interne Kommunikation durchzuführen. Die Ergebnisse der Schweiz werden mit einer Studie zur internen Kommunikation in Deutschland, die ebenfalls alle zwei Jahre durchgeführt wird, abgeglichen. Damit ist ein Ländervergleich mit einem grösseren Datensatz möglich. Die deutsche Langzeitstudie wird bereits seit 2008 von der Hochschule Pforzheim und der Universität Hohenheim durchgeführt.

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