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Mentoring unterstützt Studierende bei ihren individuellen Lernwegen

Mentoring unterstützt Studierende bei ihren individuellen Lernwegen
«Wir machen gute Erfahrungen mit Mentoring-Projekten. Sie erlauben selbstbestimmtes Arbeiten und wir sehen tolle Projekte», sagt Digital Ideation Studiengangleiter Andres Wanner. Hier ein Bild aus dem Video von Chiara Kühne.

Von Yasmin Billeter

Sie arbeiten völlig frei an Video-Projekten und dürfen sich bei Profis Rat holen: Studierende im kreativen Studiengang Digital Ideation profitieren von Mentoring-Projekten. Hier siehst du höchst unterschiedliche Videos und erfährst, wie Kamerafrau Helena Vagnières als Mentorin diese Arbeiten einstuft.

«Wage dich an etwas heran, dass du sonst nicht tun würdest», so lautet die Devise beim Mentoring-Projekt von Digital Ideation. Studierende nutzen es, um sich ergänzend zum Studium in Fachgebiete ihrer Wahl zu vertiefen. Zum Beispiel in den Bereich Video. Darum haben einige von ihnen bei der Kamerafrau Helena Vagnières angeklopft. Sie unterstützt die Studierenden als Mentorin.

Beide Seiten profitieren

«Es war bereichernd, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben und den Studierenden zu helfen, ihren Weg zu finden», sagt die 66-Jährige. Die einen kamen schon mit konkreten Vorstellungen, andere wussten noch nicht genau, wohin die Reise geht.»

Studentin und Mentee Silja Bossert sagt: «Das Mentorat mit Helena Vagnières habe ich als sehr lehrreich empfunden. Wir hatten spannende Gespräche. Sie hat ein grosses Wissen im Bereich Film und Video und konnte mir brauchbare und nützliche Inputs liefern.»

Studiengangleiter Andres Wanner lobt: «Helena Vagnières hat unsere Studierenden mit viel Herz und Engagement unterstützt, persönlich begleitet, gefordert, und das Beste aus ihnen herausgeholt.» Sie habe sich nie daran gestört, dass das Thema Video eher etwas weiter weg von den üblichen Studienschwerpunkten liege. Vielmehr habe sie Bezüge hergestellt und die Studierenden da abgeholt, wo sie standen. Das sieht man an der Bandbreite der Projekte: vom Gangster-Video bis zu eher dokumentarischen oder autobiografischen Arbeiten ist alles dabei.

Hier zeigen wir eine Auswahl:

Stress ist in der heutigen Zeit allgegenwärtig. Ohne Pausen gehen wir daran zugrunde. Chiara Kühne hat ein Video zu diesem Thema gedreht. Vagnières sagt: «Die Geschichte beginnt in der Stadt. Schnell und dicht wird sie erzählt, was der Rastlosigkeit entspricht. Das Runterkommen, die Erholung, die Pause spielt in einer schönen ruhigen Landschaft, was die epische Erzählweise zusätzlich unterstützt.»

Fabrice Siegrist nahm sein Musikvideo in nur zwei Tagen auf. Schnee war nicht geplant. Helena Vagnières: «Musikvideos dieser Art werden normalerweise bei sonnigem, heissen Wetter gedreht. Wir diskutierten die Situation mit einem Augenzwinkern. Es war ein aufwändiger Dreh, zumal viele Requisiten herangeschafft werden mussten. Eine Drohne wurde als visuelles Stilmittel verwendet. Jede Szene war minutiös geplant. Wer gut vorbereitet ist, hat beim Dreh mehr Zeit für zusätzliche spielerische Einfälle und Unvorhersehbarkeiten.»

Silja Bossert stellte Menschen verschiedenen Alters die gleichen Fragen. Sie zu filmen lag nicht drin, da just dann der Lockdown begann. Vaginières: «Eine unmögliche Situation für dokumentarisches Arbeiten. Diese Umstände hatten grossen Einfluss auf den Konzept des Films – Menschen die wir zwar hören, die im Bild aber nie vorkommen. Das Ziel war es, über Bilder Atmosphäre zu schaffen, die dem Wort genügend Raum geben. Genau so anspruchsvoll war es, die Antworten auf ihre Fragen dramaturgisch interessant zu gestalten.»

Das Handy hört mit. Überwachung total – und wir lassen es sorglos zu. Mit ihrem Video möchte Paula Weibel wachrütteln. Helena Vagnières: «Erst wollte die Studentin das Thema dokumentarisch umsetzen, entschied sich dann aber für eine Spielfilmszene. Für jemanden, der sich zuvor nie über die Machart von Spielfilmen nachdachte, ist dies eine riesen Herausforderung. Doch es ist grossartig, wie weit sie gekommen ist.»

Natalie Schneider schreibt Texte und Gedichte. Eines davon hat sie in diesem Video umgesetzt. Es handelt von der Einsamkeit während des Lockdowns. Helena Vagnières sagt: «Im Film übernehmen Bilder immer den Lead vor dem gesprochenem Wort. Deshalb wurde der Text wärend dem Schnitt immer kürzer und präziser. Dafür wurde die visuelle Erzählung immer bewegter und filmischer. Wichtig ist, dass die Geschichte fliesst und dass man nahe an der Figur bleibt.»

Helena Vagnières

Bekannt ist Helena Vagnières als Kamerafrau von Dokumentarfilmen wie
Yalom’s Cure, Willkommen in der Schweiz, Ya Sharr Mout oder Do IT.

Sie gilt als eine der Wegbereiterinnen für Schweizer Kamerafrauen. Zum einen war sie seit den 80er-Jahren Lehrbeauftragte im Bereich Video an der HSLU, zum anderen aber auch als Mentorin im Bereich Digital Ideation tätig.

«Mich hat es immer gefreut zu sehen, wie ganz anders die Mentees in ihre Werke eintauchen. Die Arbeit der Studierenden hat immer auch meine Arbeit bereichert. Ich liebe es Dokumentarfilme zu drehen, man kommt den unterschiedlichsten Menschen unglaublich nahe. Das weckt Neugier und hält einen davon ab, unbedacht über sie zu urteilen. Es gibt viele grossartig umgesetzte Dokumentarfilme, man muss sich warm anziehen, möchte man bestehen.»

Durch das Mentoring können Studierende sich neben dem Pflichtstudium in einem Gebiet ihrer Wahl vertiefen und eine kleine Studie oder eine Projektarbeit durchführen. Manchmal kommt das Mentorenprogramm auch einer Bachelor-Arbeit zugute, oder es dient einfach der individuellen Profilierung. Das kann auf den Gebieten Concept Art (Game), Illustration, Typografie, Computer-Grafik, Programmierung und Creative Coding oder 3D-Druck sein.

Der Bachelor Digital Ideation verbindet Design und Informatik. Das Studium bietet eine umfassende und projektbasierte Ausbildung rund um die Themen Web & Mobile, User Experience und Game.

  • Die Studierenden arbeiten in Projekten an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, Design und Informatik, dem Jetzt und dem Morgen.
  • Informatik-Interessierte und kreative Programmiererinnen und Programmierer mit Affinität zur Gestaltung studieren im Fokus Informatik – gestalterische Talente mit Affinität zur Technik im Fokus Design.
  • Die Absolventinnen und Absolventen verfügen über fundiertes Fachwissen und das digitale Handwerk, um sich als Game Designer/Developer, Grafiker/in, UX Designer, Interaction Designer oder Web Designer/Developer zu verwirklichen.


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Veröffentlicht: 26. Novemer 2021

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