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Meine Erlebnisse in Südkorea: Zwischen K-Pop und High-Tech

Meine Erlebnisse in Südkorea: Zwischen K-Pop und High-Tech
Studentin Pia Dela Paz (rechts) kostete während der Summer School auch die koreanische Küche. Hier zum Beispiel rohe Fisch- und Fleischgerichte in Seoul.

Summer School im hippen Südkorea: Unsere Studentin Pia Dela Paz verbrachte ihre Semesterferien in Seoul. Sie berichtet von Schlammschlachten, schockierenden Speisen und grenzenloser Digitalisierung im quirligen Halbinselstaat.

Ich wollte schon lange mal nach Südkorea, um mehr über die Kultur dort zu erfahren. Die Summer School an der SeoulTech Universität versprach genau das: Koreanisch lernen und die südkoreanische Lebensweise während zweier Wochen erleben.

Ausserdem sollte die K-PopBoyband BTS mit von der Partie sein. Als BTS-Fan dachte ich: «Da muss ich hin!» Umso mehr freute ich mich, als ich von unserem International Office die Zusage erhielt.

Unsere Partneruniversität SeoulTech übernahm während meines zweiwöchigen Aufenthalts sämtliche Kosten für Transport, Verpflegung, Unterkunft und Eintritte für Aktivitäten. Einzig den Flug musste ich selbst bezahlen.

Auf Instagram hatte ich über Rassismus in Südkorea gelesen.

Vor meiner Abreise war ich nervös. Auf Instagram hatte ich über Rassismus in Südkorea gelesen. Einige Nachtclubs in Seoul würden nur Koreanerinnen und Koreanern Zutritt gewähren, hiess es dort. Zudem würden Menschen, die nicht koreanisch aussehen, von den Einheimischen komisch angeschaut.

Ich erwartete, dass es schwierig werden würde, Freundschaften zu schliessen. Letztlich war aber das Gegenteil der Fall: In Korea angekommen, wurde ich von den koreanischen Freiwilligen von SeoulTech freudig empfangen. Sie waren nett und freundlich und ich habe während meiner Zeit dort viele neue Kontakte geknüpft und Freunde gefunden.

Durch die Summer School lernte ich auch Menschen aus der ganzen Welt kennen. Die Studierenden kamen aus Deutschland, Belgien, Finnland, Spanien, der Schweiz, den Niederlanden, Rumänien, Estland, der Mongolei, den Philippinen, Thailand, Indonesien und Taiwan.

Ich selbst stamme aus Manila (Philippinen). Vor meinem Studium an der Hochschule Luzern – Informatik lebte ich in Yokohama (Japan). Riesige Städte sind mir also vertraut. In die Schweiz zu kommen, und hier so viel Natur zu erleben, war für mich etwas komplett Neues.

Technologie wird fast überall eingesetzt

Obwohl ich grosse Städte gewöhnt bin, war ich fasziniert von Seoul, seinen hohen Gebäuden und Wolkenkratzern. Mir gefällt diese rasante Umgebung. Es scheint, als würde die Stadt niemals schlafen. Ausserdem wird fast überall Technologie eingesetzt, zum Beispiel ein Lieferroboter am Flughafen, ein «intelligenter» Supermarkt ohne Kassierende, KI-generierte Reiseführer und sogar eine Flasche, die digital die Temperatur anzeigt.

Zugegeben: Wetter habe ich besseres erwartet. Die meiste Zeit war es in Seoul entweder brütend heiss oder es regnete stark.

Studieren mal anders – Koreanische Sprache, Tradition und Moderne

Das Programm der Summer School war prall gefüllt. Im Koreanisch Unterricht lernten wir Hangul, das koreanische Alphabet, und die Grundlagen der koreanischen Sprache kennen. Ich lernte, mich vorzustellen, zu grüssen, ein wenig Hangul zu lesen, in einem Restaurant Essen zu bestellen und dem Taxifahrer zu sagen, wohin ich fahren möchte.

Siegelgravuren selbstgemacht:
Wir ritzten unsere Namen in einen Stein und konnten ihn dann als Stempel nutzen.
Um etwas über die Geschichte des Landes zu erfahren, besuchten wir den Gyeongbokgung-Palast. Das 500 Jahre alte kaiserliche Erbe ist der wichtigste Königspalast in Südkorea.
Auf dem Gwangjang-Markt gibt es einheimische und zum Teil kulturell schockierende Speisen.
Wie zum Beispiel Yukhoe (rohes Rindfleisch) und San-Nakji (roher, kleiner Oktopus).
Wir probierten traditionelle koreanische Strassengerichte wie Tteok-Bokki (gekochter Reiskuchen)…
… und Hotteok (koreanischer Pfannkuchen).
Wir besuchten ein koreanisches Volksdorf. Dort trugen wir Hanbok (traditionelle Kleidung) und unternahmen eine Reise in die Vergangenheit. Ich wurde sogar in den Nachrichten eines koreanischen Fernsehsenders erwähnt, weil das Fernsehteam dort am selben Tag drehte.
Auf der Wattwanderung lernte ich, wie man Muscheln, Schnecken und kleine Krebse fängt, die unter dem Watt leben.
Das endete in einer Schlammschlacht.
Ich lernte den koreanischen Kampfsport Taekwondo und die Tanzschritte einiger der berühmtesten koreanischen Lieder kennen.
Im koreanischen Kochkurs lernten wir, wie man Makgeolli (koreanisches alkoholisches Getränk), Bibimbap (koreanische Reisschüssel) und Japchae (koreanische gebratene Nudeln) zubereitet. Alles war köstlich!
Summer-School-Teilnehmende aus aller Welt verbrachten die Semesterferien gemeinsam in Seoul.
Siegelgravuren selbstgemacht:
Wir ritzten unsere Namen in einen Stein und konnten ihn dann als Stempel nutzen.
Um etwas über die Geschichte des Landes zu erfahren, besuchten wir den Gyeongbokgung-Palast. Das 500 Jahre alte kaiserliche Erbe ist der wichtigste Königspalast in Südkorea.
Auf dem Gwangjang-Markt gibt es einheimische und zum Teil kulturell schockierende Speisen.
Wie zum Beispiel Yukhoe (rohes Rindfleisch) und San-Nakji (roher, kleiner Oktopus).
Wir probierten traditionelle koreanische Strassengerichte wie Tteok-Bokki (gekochter Reiskuchen)…
… und Hotteok (koreanischer Pfannkuchen).
Wir besuchten ein koreanisches Volksdorf. Dort trugen wir Hanbok (traditionelle Kleidung) und unternahmen eine Reise in die Vergangenheit. Ich wurde sogar in den Nachrichten eines koreanischen Fernsehsenders erwähnt, weil das Fernsehteam dort am selben Tag drehte.
Auf der Wattwanderung lernte ich, wie man Muscheln, Schnecken und kleine Krebse fängt, die unter dem Watt leben.
Das endete in einer Schlammschlacht.
Ich lernte den koreanischen Kampfsport Taekwondo und die Tanzschritte einiger der berühmtesten koreanischen Lieder kennen.
Im koreanischen Kochkurs lernten wir, wie man Makgeolli (koreanisches alkoholisches Getränk), Bibimbap (koreanische Reisschüssel) und Japchae (koreanische gebratene Nudeln) zubereitet. Alles war köstlich!
Summer-School-Teilnehmende aus aller Welt verbrachten die Semesterferien gemeinsam in Seoul.

Andere Länder, andere Sitten – und vor allem anderes Essen

Was bewegt sich denn da? Hier assen wir Yukhoe (rohes Rindfleisch) und San-Nakji (roher Oktopus, der sich auf dem Teller bewegt).

Zwischen Karaokebars und koreanischem BBQ

Wenn die Schule nichts für uns geplant hatte, bereiteten die einheimischen Freiwilligen unterhaltsame Aktivitäten für uns vor. Zum Beispiel probierten wir koreanisches Hühnchen und Bier, assen in einem koreanischen BBQ-Laden oder genossen das Nachtleben in einem Club in Itaewon. Wir besuchten Orte wie den Themenpark Lotte World, den Seoul Tower, PC Bang (koreanisches Internetcafé), Noraebang (koreanisches Karaoke) und machten ein Picknick am Han-Fluss.

Perfekte Werbestrategie mit der K-Pop-Band

Und was war mit der K-Pop-Band BTS? Für die Summer School wurde mit «BTS-bezogene Inhalten» geworben. Dies war sicherlich ein geschickter Weg, um Menschen mit gemeinsamen Interessen für das Programm zu gewinnen.

Wir lernten zwar im K-Pop-Tanzkurs Tanzschritte zu einem BTS-Song und an unserem freien Tag besuchten wir das BTS-Museum. Doch ich hätte mir noch etwas mehr Inhalte mit BTS-Fokus gewünscht. Etwa um den Koreanisch-Unterricht interaktiver zu gestalten oder um die Kultur kennenzulernen.

Am Ende der Summer School bekamen wir dieses Souvenir, um mit BTS Koreanisch zu lernen.

Nach zwei Wochen war es Zeit, mich von meinen neuen Freunden und Freundinnen zu verabschieden. Ich bin der Hochschule Luzern und SeoulTech sehr dankbar dafür, dass sie mir diese Einblicke in den südkoreanischen Alltag ermöglicht haben.

Nächstes Jahr möchte ich wiederkommen!

Ich habe eine tolle Gruppe von Menschen kennengelernt und Freunde gefunden, die ich hoffentlich in Zukunft wiedersehen werde. Nächstes Jahr möchte ich wiederkommen und mein obligatorisches Austauschsemester in Seoul absolvieren.

Von: Pia Dela Paz
Redaktionelle Bearbeitung: Yasmin Billeter
Veröffentlicht am 6. Oktober 2022

Pia Dela Paz  ist 20 Jahre alt und studiert im fünften Semester Internationales IT-Management. Sie ist auf den Philippinen geboren und aufgewachsen. 2017 ist ihre Familie nach Japan ausgewandert. Dort hat Pia ihr Abitur gemacht. Ihre Schule in Japan hat sie auf das Studium in der Schweiz aufmerksam gemacht. Nach ihrem Abschluss an der Hochschule Luzern – Informatik möchte Pia einen Job finden und Arbeitserfahrungen sammeln – sei dies in der Schweiz, in Japan oder in einem anderen Land. Sie kann sich auch vorstellen, später einen Master-Abschluss an der Hochschule Luzern zu machen.

International vernetzt: Exzellente Ausbildung und Forschung basieren auch auf Impulsen und Ideen von aussen. Es braucht Forschende und Studierende, die sich global austauschen.  Das International Office der die Hochschule Luzern – Informatik fördert diesen Austausch.

Bachelor in International IT Management am Departement Informatik: Pia Dela Paz besucht diesen Bachelor-Studiengang. Darum geht’s in ihrem Studium: IT-Projekte werden immer komplexer und das zur Lösung benötigte Know-how ist zunehmend weltweit verteilt. Dieser Bachelor-Studiengang zielt auf diese künftigen Herausforderungen in einer digitalisierten Zukunft ab. Im Rahmen des Studiums erwerben Studierende die Fähigkeiten, in einer komplexen Situation und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Kulturen anspruchsvolle Digitalisierungs- oder IT-Projekte zu initiieren, zu begleiten und erfolgreich abzuschliessen.

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Kommentare

1 Kommentare

Annik Scholzen

Sounds great and I am happy to hear that you had a great time!

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