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Was die Chefinnen von morgen heute denken

Was die Chefinnen von morgen heute denken
Alessja und Leonie besuchten den Nationalen Zukunftstag der Hochschule Luzern - Informatik und lernten dort, wie man Roboter programmiert und Chefin wird.

Von Yasmin Billeter

Was macht eigentlich eine Chefin? Um das herauszufinden, trafen zehn Schülerinnen auf Prof. Dr. Jana Koehler, Expertin für künstliche Intelligenz. Stargast war allerdings eine andere Dame. 

Statt im Unterricht zu sitzen, lernen die 11- bis 13-jährigen Mädchen am nationalen Zukunftstag eine Frau kennen, die in doppelter Weise ein Vorbild ist: Prof. Dr. Jana Koehler arbeitet als Frau in der IT und sie leitet ein Forschungsteam.

«Das Spannendste an meinem Beruf ist, dass ich viele unterschiedliche Leute treffe.»

Prof. Dr. Jana Koehler

Koehler erzählt von Forschungsreisen, der Arbeit in grossen IT-Unternehmen und ihrem Spezialgebiet, der künstlichen Intelligenz (KI). «Das Spannendste an meinem Beruf ist, dass ich viele unterschiedliche Leute treffe», sagt sie. Bald wird  sich ihr Leben nochmals verändern: Sie wird Leiterin des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Chefin von 1’000 Mitarbeitenden.

Informatik studieren und arbeiten wo man will

Einige der Mädchen wissen schon, was sie werden wollen. Charlotte möchte Kriminalistik studieren, Rosa Architektur. Koehler erklärt, wie die Informatik alle Berufe durchdringen wird. «Studiert Informatik und ein Fach das euch sonst noch interessiert», rät sie. Rachel und Vivienne haben den Programmierkurs Scratch an der Hochschule Luzern besucht. Beide sind bereits Feuer und Flamme für die IT und wissen, dass sie etwas mit Informatik machen wollen. Rachel hat sogar einen eigenen kleinen Roboter zum Programmieren daheim.

«Eine gute Chefin sollte Spass verstehen, nicht so streng sein und andere motivieren können.»

Vivienne, Schülerin

Chefin werden? Das können sich sechs der zehn Mädchen vorstellen. Vivienne gibt bei Gruppenarbeiten gerne den Ton an. «Eine gute Chefin sollte Spass verstehen, nicht so streng sein und andere motivieren können», sagt sie. Einge Mädchen stellen sich den Beruf «mit dem vielen Herumreisen» aber auch stressig vor. 

Was macht Intelligenz aus?

Am Nachmittag dreht sich alles um KI: «Intelligent sein, bedeutet, dass wir verschiedene Probleme lösen und uns Ziele stecken können. Computer können sich noch keine eigenen Ziele stecken», erklärt Koehler. Das ist gut so, finden die Mädchen. Dann schauen sie sich einen Ausschnitt aus Stevens Speelbergs Film «A.I.» an. «Einer der besten Filme zum Thema».

Plötzlich klopft es an der Tür und Roboter Pepper wird reingerollt. Die Geräuschkulisse wandelt sich schlagartig: Es wird gequasselt, gelacht, Smartphones werden gezückt, Fotos geknipst und über die Socials geteilt. «Ist Pepper ein Mädchen oder ein Junge?», will jemand wissen. Diese Pepper hier ist ein Mädchen. Die Schülerinnen sind begeistert. «Das ist der beste Zukunftstag!», ruft die quirlige Meryiem.

Prof. Dr. Jana Koehler und Rachel mit Roboterdame Pepper.

Roboter Pepper zieht die Aufmerksamkeit auf sich.

Die Mädchen durften Pepper selbst programmieren.

Hier «spielt» die Roboterdame Saxophon.

Vivienne möchte später mal Software schreiben.

Prof. Dr. Jana Kohler berichtet aus ihrem Leben als KI-Expertin und Chefin.

Nach so viel Aufregung braucht Pepper erst mal einen Neustart. Dann dürfen die Mädchen sie mit dem «Choreographer» selbst programmieren. Pepper tanzt, «spielt» Saxophon und sagt mit metallischer Stimmer: «Ich bin cool, du nicht», «Leute was geht» oder «Ey Brudi was läuft». Auch Meryiem weiss am Ende des Tages, was sie werden möchte: «Informatikerin. Da hat man mit Robotern zu tun. Und mit Menschen.»

Veröffentlicht: 15. November 2018

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