Studium

So wohnt es sich auf dem Campus Rotkreuz

So wohnt es sich auf dem Campus Rotkreuz
Julian Bigler, Ursulina Kölbener, Rafael Gomes und Marco Zemp teilen sich seit dem 1. September eine Wohnung im neuen Studierendenhaus auf dem Campus Rotkreuz.

Von Yasmin Billeter

Im neuen Studierendenhaus auf dem Campus Rotkreuz wohnen 52 Studentinnen und Studenten unter einem Dach. Wir haben eine der acht WGs besucht und mehr über Partypläne, «Work-Study-Life-Balance» und Baustellen-Groove erfahren.

Kein Google Maps-Eintrag, dafür Gerüste, ein wechselnder Haupteingang und ein Labyrinth aus Gängen. Alleine hätten wir die Studenten-Wohnung nicht gefunden. Julian Bigler, Ursulina Kölbener, Rafael Gomes und Marco Zemp wohnen seit dem 1. September zusammen in einer WG im neuen Studierendenhaus und fühlen sich dort, trotz Baustelle, schon fast wie zu Hause.

Informatik-Student Julian Bigler auf dem Nachhauseweg.

«Die Wohnung war möbliert und mit Staubsauger, Geschirr und Haushaltsartikeln ausgestattet», berichten sie. Neben den WG-Zimmern lädt eine offene Küche mit Tisch und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein.

Aussen provisorisch – Innen gemütlich

Dass sie anfangs auf einer Baustelle wohnen, war so nicht geplant. «Um 7:00 Uhr beginnt der Baulärm, das ist manchmal etwas mühsam», gibt Rafael Gomes zu. «Einmal konnte ich nach dem Joggen nicht duschen, weil kein Wasser aus der Leitung kam», erinnert sich Julian Bigler mit einem Schmunzeln.

Patrik Suter vom Jugendwohnnetz erklärt: «Die Wohnungen mussten in einem ungewohnt frühen Stadium bezogen werden, weil es seitens der Bauherrschaft zu Verzögerungen kam.» Die Mieter werden nun mit einer Monatsmiete und je einem Café-Gutschein von 100 Franken entschädigt.

Work-Life-Balance bei Studierenden

Studieren und wohnen an einem Ort – purer Luxus oder auch mal nervig? «Da wir teilweise bis 20:50 Uhr Unterricht haben und ich danach nicht mehr nach Luzern fahren muss, schätze ich die neu gewonnene Freizeit», sagt Ursulina Kölbener, die wie ihre Mitbewohner Wochenaufenthalterin ist. «Pendeln ist nicht cool», findet auch Julian Bigler. Der Berner studiert Teilzeit Informatik und hat auch seinen Arbeitgeber, das Departement der Hochschule Luzern – Informatik, ganz nahe.

Auch Marco Zemp studiert, wohnt und arbeitet bald in nächster Nähe. Sein Arbeitgeber, das Marktforschungsinstitut GfK, zieht ins Erdgeschoss des Studierendenhauses. Dies war auch der Grund, warum er sich für eines der WG-Zimmer beworben hat. Zemp arbeitet viel. Neben seinem Wirtschaftsinformatik-Studium bringt er es auf ein Pensum von 80 Prozent. «Er ist der Workaholic der WG», neckt ihn Kölbener. Beim gemeinsamen Kochen oder Joggen war er wegen der Überstunden bisher noch nicht oft dabei.

Wem gehören wohl diese Hausschuhe?
Zum Aufhängen bereit.

Die anstehende WG-Einweihungs-Party will er aber nicht verpassen. Kölbener und Bigler, die sich vom Studierenden-Verband STAIR kennen, haben schon Gäste eingeladen. Nur Rafael Gomes ist mit dem Datum nicht ganz glücklich, er hat am Tag darauf Unterricht.

Kleine Wohngemeinschaften beliebt

Die vier bringen alle schon WG-Erfahrung mit und wissen, was ein gutes Wohn-Klima ausmacht. Diversität zum Beispiel. «Als ich online sah, dass eine Frau in diese Wohnung zieht, habe ich mich beworben», sagt Rafael Gomes. «Dann ist es automatisch angenehmer und eskaliert weniger».  

«Als ich online sah, dass eine Frau in diese Wohnung zieht, habe ich mich beworben»

Rafael Gomes

Gomes hat auch schon in einer 10er-WG gelebt. «Entweder du verstehst dich mit allen oder es ist anstrengend», sagt er. Auch in diesem Studierendenhaus gibt es neben 4er und 8er-WGs zwei 10er-WGs. Die begehrtesten Wohnungen seien jedoch immer die 3 bis 5-Zimmer-Wohnungen, so Suter vom Studentenwohnnetz. Für die Zimmer auf dem Campus Rotkreuz blättern die Studierenden zwischen 535 und 761 Franken hin.

Allein unter Männern

Ursulina Kölbener fühlt sich wohl, als einzige Frau in der WG. «Ich wohne gern mit Männern zusammen, das ist unkomplizierter und die Kommunikation ist direkter als nur mit Frauen», sagt sie. Die Appenzellerin studiert Wirtschaftsinformatik und arbeitet nebenbei 60 Prozent im Projekt Management Office bei Migros IT-Services, später will sie zurück in ihre Heimat.

Warum studiert sie an der Hochschule Luzern – Informatik? «Ich habe alle Hochschulen in der Schweiz, welche den Studiengang Wirtschaftsinformatik anbieten, angeschaut, die Hochschule Luzern hat mich am meisten überzeugt», sagt sie. «Einzigartig ist sicherlich der Aufenthalt im Silicon Valley und dass ein grosser Teil der Module in der Studienrichtung frei gewählt werden können». Julian Bigler schätzt «die vielgepriesene Interdisziplinarität und dass die technischen Aspekte der Informatik nicht hinter einer wirtschaftlichen Sicht verschwinden.» 

Was die Zukunft bringt

Ein Blick nach draussen zeigt, dass auch der geräumige Balkon bald fertig ist. Das ganze Gebäude, mit Wohn- und Gewerbeflächen, soll auf August 2019 in Betrieb genommen werden. Bis dahin entstehen 48 weitere Studierenden-Zimmer; ob im selben Haus oder an einem anderen Ort, wird voraussichtlich im November entschieden. Klar ist, dass die neuen Zimmer nicht möbliert sind.

Der Balkon gehört auch bald dazu.

Fragt man die vier nach ihrer WG-Zukunft, sind sie sich einig: Es soll so harmonisch bleiben wie bisher. «Dafür wäre ein ‹Ämtliplan› vielleicht nicht schlecht», schmunzelt Ursulina Kölbener.

«Ich möchte mein Glück optimieren, und nicht mein Einkommen»

Julian Bigler

Beruflich sehen sich Bigler und Kölbener eher in einer kleinen, agilen Firma. «Ich möchte mein Glück optimieren, und nicht mein Einkommen», beteuert Bigler. Marco Zemp der mit Systemengineering zu tun hat, findet auch grössere Firmen spannend. Auf jeden Fall freut er sich, dann «nur noch 100 Prozent» zu arbeiten.

Rafael Gomes steht noch ganz am Anfang und möchte vorerst mal das erste Semester überstehen. Als KV-Abgänger hat er Respekt von den anstehenden Prüfungen –  glücklicherweise ist er bei seinen WG-Kollegen an der richtigen Adresse für Zusammenfassungen und Tipps.

So soll das Studierendenhaus (rechts) auf dem Campus Rotkreuz einst aussehen. (Bild: Zug Estates AG)

So läuft ein Studium an der Hochschule Luzern – Informatik

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