Was Weihnachtsbeleuchtungen und das Rauchen gemeinsam haben

Was Weihnachtsbeleuchtungen und das Rauchen gemeinsam haben

Autor: Christoph Hauser

Hochschule Luzern W Dozent & Projektleiter
christoph.hauser@hslu.ch

In seiner kürzlich in der Luzerner Zeitung erschienenen Kolumne «Was Weihnachtsbeleuchtungen und das Rauchen gemeinsam haben» erörtert Prof. Dr. Christoph Hauser, Leiter des Kompetenzzentrums Management & Law, anhand des brandaktuellen Beispiels des Stromsparens die Theorie des ansteckenden Verhaltens und wie dieses beim Erreichen gesellschaftlicher Ziele helfen kann. Aus dem theoretischen Homo Oeconomicus werde in der realen Welt der Homo Imitans, so das Fazit der Kolumne. Hier auf dem Management & Law-Blog erklärt Christoph Hauser noch genauer, wie das gemeint ist.

In meiner Kolumne über das ansteckende Verhalten, die am vergangenen Samstag in der Luzerner Zeitung veröffentlicht wurde, beschreibe ich das Beispiel des nun notwendigen Stromsparens. Es gibt viele weitere Themen, bei denen ansteckendes Verhalten relevant ist – zum Beispiel das Rauchen. Dieses Beispiel behandelt der in der Kolumne ebenfalls erwähnte Ökonom Robert H. Frank in seinem Buch «Under the Influence – Putting Peer Pressure to Work» recht ausführlich.

Das Beispiel des Rauchens

Zigaretten aus Tabak werden sowohl in den USA (worauf Frank sich bezieht) wie auch in der Schweiz sehr stark besteuert, was auch nachweislich dazu beträgt, dass insbesondere junge Menschen weniger rauchen. Aus ökonomischer Sicht wird dieser doch recht starke Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit im Allgemeinen insbesondere mit zwei Hauptargumenten gestützt.

Erstes Argument: Das Rauchen schadet den Rauchenden, also sollten wir sie vor diesem Ungemach schützen.

Aus einer liberalen Sicht ist das aber ein schwieriges Argument, weil frei entscheidende Subjekte auch hier nicht bevormundet werden dürften. Wenn jemand raucht, dann will er halt. Dies ist daher ein paternalistisches Argument; der Staat will es besser wissen als seine Bürger.

Was aber etwa in der Schweiz hinzu kommt ist, dass viele Gesundheitskosten von der Allgemeinheit getragen werden, und damit rechtfertigt sich der Eingriff der Zigaretten-Besteuerung als Instrument der Internalisierung dieser externen Gesundheitskosten. Ob dies jedoch hinreichend ist, bleibt umstritten. Daher braucht es weitere Argumente:

Zweites Argument: Das Rauchen schadet anderen. Dies ist nun ein direktes, klassisches Externalitäten-Problem: Passivraucherinnen und Passivraucher rauchen ungewollt mit und müssen damit (Gesundheits-)Kosten tragen, die sie nicht selbst gewollt haben.

Wahrscheinlich wird die Höhe dieser Passiv-Rauch-Kosten aber überschätzt. Hier hakt nun Robert H. Frank mit dem ansteckenden Verhalten ein: Die wirklich entscheidende Externalität ist die, dass das Rauchen der Rauchenden es wahrscheinlicher machen, dass Nichtraucherinnen oder Nichtraucher anfangen zu rauchen. Sie werden zu etwas verleitet, das ihnen schadet – siehe Problem Nummer eins. Jemand fängt nicht einfach so an zu rauchen, weil er oder sie das will, sondern weil andere es ihm oder ihr vormachen. Und weil das Ansteckungsrisiko beim Rauchen auch empirisch klar belegt ist, lässt sich die Tabaksteuer über dieses Argument besser begründen.

Und was hat das jetzt mit der Weihnachtsbeleuchtung zu tun?

Was dies nun mit der Weihnachtsbeleuchtung und dem Stromsparen zu tun hat, lesen Sie in der Kolumne der Luzerner Zeitung:

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