20. Juni 2025
Wie können Gesundheit und Schutz von Sexarbeitenden besser gewährleistet werden? Diese Frage war Teil einer umfassenden Evaluation des Sexgewerbes im Kanton Luzern, die die Hochschule Luzern im Auftrag des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons Luzern durchgeführt hat. Ein zentrales Ergebnis: In vielen Bereichen bestehen Lücken in der Information und Koordination, die auch den gesundheitlichen Schutz betreffen.
Der Bericht hält fest, dass viele Sexarbeitende unzureichend über ihre Rechte, Pflichten und Schutzmöglichkeiten informiert sind. Die Informationslage ist oft nicht systematisch und sprachlich nicht barrierefrei – insbesondere für Personen mit prekärem Aufenthaltsstatus oder geringen Deutschkenntnissen.
Die Evaluation empfiehlt deshalb:
Diese beiden Empfehlungen wurden vom Regierungsrat des Kantons Luzern aufgenommen und sollen künftig umgesetzt werden.
Auch auf struktureller Ebene zeigen sich Defizite: Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Polizei und Fachstellen erfolgt derzeit uneinheitlich, was sich negativ auf Beratung, Kontrolle und Gesundheitsprävention auswirken kann.
Die Evaluation empfiehlt daher, einen institutionalisierten, regelmässigen Austausch zwischen den beteiligten Akteuren einzuführen – auch dies ist inzwischen vom Regierungsrat angekündigt worden.
Die gesundheitliche Situation von Sexarbeitenden im Kanton Luzern wurde in der Evaluation nicht inhaltlich bewertet – jedoch zeigt sich deutlich: Information, Zugang und Koordination sind Schlüsselfaktoren, wenn es um wirkungsvollen Gesundheitsschutz geht. Die nun geplanten Massnahmen sind ein Schritt in Richtung struktureller Klarheit und besseren Schutzes.
Zum vollständigen Bericht der HSLU: Evaluation der Regelungen zum Sexgewerbe im Kanton Luzern – Schlussbericht (PDF)
Wer sich vertieft mit der Schnittstelle zwischen Gesundheit, Kommunikation und Governance befassen möchte, findet im CAS Health Communication der HSLU ein passendes Weiterbildungsangebot.
Infoanlass: Donnerstag, 21. August 2025
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