Studium, Bühne, Zukunft: Carlo Brülhart und Elias Winzeler im Portrait

Das neue Studienjahr ist bereits seit einigen Wochen im Gange. Wir freuen uns, viele bekannte Gesichter wiederzusehen, und wünschen den neuen Studierenden ein gutes Einleben.

Während das neue Studienjahr mit all seinen Herausforderungen und Höhepunkten vor uns liegt, werfen wir einen Blick zurück: Wir stellen zwei Master-Absolventen vor, die mit viel Elan und grosser Motivation ihre Studienzeit bestritten und sich damit eine ganz ausgezeichnete Ausgangslage für ihre musikalische Laufbahn geschaffen haben. In kurzen Interviews berichten Carlo Brülhart (Saxofon Jazz) und Elias Winzeler (Gesang Klassik) von ihren Erfahrungen.

Von Florian Hoesl

Carlo Brülhart ist mit seinem Quintett «Hypergarden» bereits sehr aktiv. Die Band spielt regelmässig Konzerte, probt intensiv und verfolgt ehrgeizige Ziele. Wie die Band entstanden ist und was den Musikern besonders am Herzen liegt, verrät Carlo in diesem kurzen Interview:

Stellst du uns deine Band vor?

Die Band besteht seit zwei Jahren. Kennengelernt haben wir uns alle – bis auf unseren Pianisten – über das Studium an der Hochschule Luzern.
Ursprünglich ist die Band für mein Bachelor-Studium zusammengekommen. Es hat so viel Spass gemacht, dass ich das unbedingt weiterziehen wollte, und jetzt gibt es uns immer noch.

Was reizt dich an der Band besonders?

Ich mag die Musik, die wir spielen, wirklich sehr. Ich glaube, wir konnten in der Band gemeinsam einen innovativen Sound entwickeln, der offenbar gut ankommt und gefragt ist. Das bringt uns die nötigen kleinen Erfolgserlebnisse – etwa viele Konzertmöglichkeiten –, die uns motivieren, dranzubleiben.

Die experimentelle Luzerner Band «Hypergarden» mit Carlo Brülhart.

Hast du eine konkrete Strategie oder was ist dir dabei wichtig?

Ich habe mich bewusst für das Pädagogikstudium entschieden, um künstlerisch unabhängig zu sein und so viel Zeit wie möglich in die Musik investieren zu können, die mir am meisten bedeutet. Übertragen auf die Band heisst das, so viel wie möglich diese Musik zu spielen, damit bei Konzerten keine Fragen mehr offenbleiben. Sollte es irgendwann gelingen, damit auch vernünftig Geld zu verdienen, wäre das natürlich cool.

Geld ist dir also nicht wichtig?

Doch, natürlich ist es wichtig. Aber wie bei jedem Unternehmen muss man zuerst investieren. Für uns bedeutet das vor allem, an der Musik zu arbeiten und oft zu spielen.
Der Rest kommt dann schon, hoffe ich …

Hast du einen Tipp für die Studierenden?

Geht an Konzerte! Fahrt in die Clubs und auf die Festivals, wo die Cracks spielen! Mich motiviert und inspiriert das jedes Mal enorm.

Carlo, vielen Dank für diese Einblicke. Wir wünschen dir und deiner Band alles erdenklich Gute für die Zukunft, bleibt dran!

Elias Winzeler hat den Master of Arts in Musikpädagogik abgeschlossen. Für sein Master-Projekt hat er sich weit aus dem Fenster gelehnt und grosse Herausforderungen angenommen. Am Ende kam doch alles gut – und davon erzählt er hier.

Du hast für dein Master-Konzert mit vielen Musikerinnen und Musikern zusammengearbeitet, was aussergewöhnlich ist. Erzähl doch mal, was du genau gemacht hast.

Es ist nicht so unüblich, grössere Ensembles zusammenzustellen. Bei mir war es allerdings eine Vielzahl an unterschiedlichsten Besetzungen: etwa ein Vokaloktett, unter anderem von Orgel und Theorbe begleitet, dann noch ein kleines Barockensemble mit Cello, Violine und Orgel, ausserdem Duette und Sologesang.

Das klingt in der Tat nach einem sehr spannenden Projekt. Was waren die grössten Herausforderungen?

Ich habe die Organisation gewaltig unterschätzt und bin da ziemlich auf die Welt gekommen. Allein für jede Gruppe einzeln die Proben zu organisieren, den Ablauf des Konzerts zu planen und dann all die Leute zusammenzubringen, war eine riesige Aufgabe. Hinzu kam die ganze Logistik – und dann natürlich die Fragen rund ums Geld. Ich musste feststellen, dass solche Projekte im Rahmen eines Hochschulstudiums nicht unterstützt werden. Deshalb haben mir alle Beteiligten einen riesengrossen Freundschaftsdienst erwiesen und sind kostenlos aufgetreten, wofür ich unendlich dankbar bin.

Respekt für deine Mühen. Bist du im Rückblick zufrieden mit dem Ergebnis?

Ja, sehr! Es hat unglaublich grossen Spass gemacht, aber es hat mich auch wirklich an den Rand der Erschöpfung gebracht. Ich war doch recht k.o. danach.

Würdest du wieder ein so grosses Projekt umsetzen?

Ja, aber dann würde ich von Beginn weg ein Team zusammenstellen, das sich die Aufgaben teilt. Organisation, Promo, Fundraising, Logistik, Proben leiten und vorbereiten – das ist einfach zu viel für eine Person bei einem so vielseitigen Konzertprogramm.

Was wäre aus deiner Sicht der wichtigste Ratschlag für jemanden, der ein ähnliches Projekt angehen möchte?

Hol dir von Anfang an Unterstützung. Frag Freundinnen und Freunde, ob sie mithelfen wollen. Überlegt gemeinsam genau, was alles zu tun ist und wie ihr die Aufgaben am besten verteilt. Sprich mit Kolleginnen und Kollegen, die bereits Erfahrung mit solchen Projekten haben. Da braucht man wirklich nicht schüchtern zu sein. Die meisten Leute sind hilfsbereit, wenn man auf sie zugeht.

Wir gratulieren dir herzlich zum Abschluss und wünschen dir alles Gute für deine berufliche Laufbahn.


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