20. September 2021
In unserer Blogreihe «Dürfen wir vorstellen…» präsentieren wir unsere Smart-up Botschafter*innen der verschiedenen Departemente und geben so einen Einblick hinter die Kulissen. Dieses Mal erzählt uns Tim Weingärtner von bleibenden Erlebnissen und wieso es für ein erfolgreiches Start-up mehr als eine gute Idee braucht.
Gerade in der Informatik ist das Thema Start-up prominent und weit verbreitet. Viele der grossen IT-Unternehmen haben in der berühmten Garage angefangen. So ist das Departement Informatik der HSLU geradezu prädestiniert, als Talentschmiede zu agieren und die Studierenden, Alumni wie auch Mitarbeitenden bei der Gründung ihres eigenen Start-ups zu unterstützen. Und genau hier kommt Tim ins Spiel.
Der Vater von zwei erwachsenen Kindern, der seine Dissertation im Bereich der medizinischen Robotik gemacht hat, war lange in der Finanzindustrie tätig und ist selbst Gründer eines IT-Consulting Unternehmens, in dem er immer noch nebenberuflich tätig ist. An der HSLU hat er zuerst den Bereich Forschung des Departements geleitet und ist heute Dozent für das Thema Blockchain, in dem er lehrt und forscht. Seine langjährige und vielseitige Erfahrung kann er optimal nutzen, um die Start-ups zu unterstützen.
«Ich finde es wichtig, dass unsere Studierenden die Chance haben, so viel wie möglich über das Thema zu lernen und frühzeitig eigene Erfahrungen sammeln können.»
An seiner Tätigkeit als Smart-up Botschafter schätzt er vor allem die Vielschichtigkeit. Von Veranstaltungen, über individuelles Coaching, Betreuung von Projektarbeiten bis hin zur Herstellung von Kontakten zu anderen Unternehmen ist alles dabei, was das Start-up Herz höherschlagen lässt. Dabei kommen immer wieder überraschende und frische Geschäftsideen auf.
Unternehmertum als Teil des Studiums
Gemäss Tim ist es wichtig, das Unternehmertum bereits im Unterricht zu fördern. So bietet das Departement Informatik für alle Bachelor-Studiengänge einen eigenen Entrepreneurship-Track an, der aufzeigt welche Module einen direkten Bezug zum Thema Unternehmertum haben. Neben den wissensvermittelnden Modulen gibt es auch eine Vielzahl von Modulen und Arbeiten, in denen die Studierenden ihr Wissen praktisch anwenden können. Dazu zählt auch die Möglichkeit das Wirtschaftsprojekt und die Bachelorarbeit der eigenen Unternehmensidee zu widmen.
Nicht nur die Idee zählt
Jedes erfolgreiche Start-up startet mit einer guten Idee. Doch diese allein reicht nicht, sagt Tim. «Viele Start-ups wollen eine Plattform oder eine App zu einer spezifischen Problemstellung entwickeln. In diesem Fall ist das jeweilige Domänenwissen enorm wichtig, um sich von anderen Produkten abgrenzen zu können. Auch braucht es einen grossen Effort, um die Bekanntheit einer Plattform aufzubauen. Das unterschätzen viele Studierende.» Neben der Produktidee braucht es auch das richtige Team, ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell, die qualitativ hochwertige Umsetzung und ein wenig Glück. Auf das Glück hat Tim leider keinen Einfluss, aber bei allen anderen Themen kann er Unterstützung bieten und die Start-ups so durch den Gründungsprozess navigieren.
«Kein Coaching ist gleich. Oft geht es um die Unternehmensgründung oder die Suche nach anderen Teammitgliedern. Aber auch konkrete Fragen nach Verträgen, Arbeitsplätzen oder Technologien gehen wir gemeinsam an. Dabei können wir auf das breite Spektrum des Wissens der Smart-up Community an der Hochschule zurückgreifen.»
Bleibende Erlebnisse
Alles begann damit, dass sich im März 2020 bei Tim ein Student erkundigte, wie man Festplatten sicher löscht, um die Rechner dann an bedürftige Kinder weitergeben zu können. Zu Beginn der Pandemie standen viele Familien vor einer grossen Herausforderung, da sie durch die Schliessung der Schulen auf Fernunterricht umstellen mussten. Jedoch gibt es in der Schweiz viele Personen, die keine eigene IT-Ausrüstung haben. Genau hier setzt die Idee von Tobias Schär an. Er hat den Verein «wir lernen weiter» gegründet und verteilt ausrangierte Laptops an bedürftige Familien. Seine Idee traf genau den Puls der Zeit und konnte viele Preise gewinnen. Zusammen mit dem Smart-up Team der Informatik konnten sie zudem einige Aktionen starten und damit die Tätigkeit des Vereins unterstützen. So ist ein aussergewöhnliches Start-up entstanden, welches Informatik und Soziales vereint. «Dies war für mich ein sehr prägendes Erlebnis und ich bin stolz darauf, dass ich Tobias bei der Realisierung seiner Idee unterstützen durfte.» Genau solche Erlebnisse sind es, die ihm bei der Arbeit als Smart-up Botschafter viel Freude bereiten. «Erst ist da nur eine Idee und am Schluss kann mit viel Tatendrang und einer Prise Glück ein erfolgreiches Unternehmen entstehen. Das ist immer wieder faszinierend.»
Ein Wunsch für die Zukunft…
Tim wünscht sich, dass möglichst viele Studierende ihre eigenen Geschäftsideen entwickeln und diese auch umsetzen. «Wir versuchen dies am Departement Informatik weiter zu fördern und das Thema Unternehmertum noch stärker im Curriculum zu verankern. Die aktuelle Studierendenumfrage bestärkt uns in diesem Vorhaben.»
Tee oder Kaffee?
Beides. Morgens Tee, dann Kaffee.
Home-Office oder Campus?
Beides. Home-Office für konzentriertes Arbeiten und Campus für Interaktion mit Studierenden, Forschenden und Unternehmen.
Morgenmensch oder Nachteule?
Eigentlich Nachteule. Ich zwinge mich aber früh aufzustehen 🙂
Podcast oder Blog?
Blog, da ich gerne Informationen lese. Da ist man unabhängiger und stört andere nicht.
Berge oder Meer?
Berge. Sind ja gerade vor der Haustür 🙂
Design Thinking oder Business Plan?
Design Thinking und Lean Start-up. Ein Canvas sagt mehr als ein 30-seitiger Business Plan.
Raclette oder Fondue?
Schwere Entscheidung. Beides, mit Tendenz zu Fondue.
Teamwork oder Einzelkämpfer?
Ideenfindung im Team und Tasks dann effizient allein umsetzen.
Coworking oder Einzelbüro?
Kombination: Coworking und Home-Office.
Smart oder just Start?
Just Start and iterate fast.
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