20. Januar 2022
Nach ihrem abgeschlossenen Animationsstudium an der Hochschule Luzern im Sommer 2020 gründeten Marion Täschler und Noah Erni das Animationsstudio uuuh! Sie kreieren Erklärvideos, Motion Graphics und Videoclips zu aktuellen Themen. Bereits jetzt dürfen sie auf erste Erfolge zurückblicken.
Ihr 3-minütiger Kurzfilm «The invention of less», bei dem die gegenwärtige Klimakrise humorvoll vermittelt wird, erhielt gleich zwei Auszeichnungen: Zum einen wurde er bei dem internationalen Filmfestival «Animateka 2021» mit dem «Elephant, Children Jury Award» geehrt; und zum anderen errang der Film bei dem Clip-Wettbewerb des «Films for future» Festival 2021 in Zürich den 2. Preis. Noah hatte das Filmkonzept und Sounddesign entwickelt, bei der Animation unterstützten Marion und Marc Ellensohn. Neben dem verliehenen Preisgeld, das im Verhältnis zum Arbeitsaufwand nur symbolischen Charakter hat, ist es für die Newcomer essentiell, dass der Clip auf verschiedenen Festivals gezeigt wird und sie bekannt macht. Es war eine jener freien Produktionen, bei denen Noah und Marion Themen nachgehen, die ihnen am Herzen liegen, und die Freude am Umsetzen eigener Ideen an erster Stelle steht.
Neben solchen freien Arbeiten führen die beiden verschiedene Auftragsarbeiten aus: So zum Beispiel ein Erklärvideo zum TRAVO Integrationsangebot für Arbeitslose, das sie für die Fachstelle Arbeitsintegration der Sozialabteilung der Stadt Dietikon erstellten; ein weiteres Erklärvideo zu Verträgen und Kündigungsrecht im Auftrag des Departements Wirtschaft der Hochschule Luzern; oder der Clip «Blood doesn’t grow on trees», der zur Blutspendenaktion an der Universität Zürich aufrief. Animierte Musikvideos wie für die Band Mirakolo, ein Teaser für die jährliche KICKASSAWARD-Show im Luzerner Konzerthaus Schüür sowie Motion Graphics und Illustrationen runden das Portfolio von uuuh! ab.
Momentan tüfteln die beiden an einem Mockumentary: einem fiktionalen Dokumentarfilm, der den Anspruch auf Objektivität dieses Filmgenres parodiert. Gemeinsam recherchieren sie zu dem europäischen Vegetarierkongress 1999 in Widnau (SG), bei dem sich einige der Teilnehmer:innen eine Lebensmittelvergiftung zuzogen und ins Spital begeben mussten. Am meisten Spass macht ihnen die Umsetzung der Story: Zeichnen, zeichnen, und noch ‘mal zeichen, denn für einen von Hand gezeichneten Animationsfilm werden 12 Bilder pro Sekunde gebraucht, für einen ca. 10-minütigen Film über 7’200 Zeichnungen. Das bedeute viel Fleissarbeit, aber weil sie dabei neue Techniken ausprobieren, würde es nie langweilig, meint Marion. Am verblüffendsten ist für Noah und Marion immer wieder der Moment, wenn sie das Material im Film zusammenfügen und plötzlich Leben in die Zeichnungen kommt. Zu hoffen bleibt, dass sie für die Filmidee einen Produzenten finden und die Finanzierung durch die nationale oder kantonale Filmförderung klappt.
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