1. Dezember 2022

Allgemein,

Smart-up Insights

Dürfen wir vorstellen… Smart-up Botschafterin Dagmar Steffen

Dürfen wir vorstellen…              Smart-up Botschafterin Dagmar Steffen

In unserer Blogreihe «Dürfen wir vorstellen…» präsentieren wir unsere Smart-up Botschafter*innen der verschiedenen Departemente und geben so einen Einblick hinter die Kulissen. Dieses Mal erzählt uns Dagmar Steffen vom Departement Design & Kunst, weshalb man in ihrem Bereich nicht von Start-up spricht und wo die spezifischen Herausforderungen liegen.

Im herkömmlichen Sinne versteht man unter einem Start-up eine Unternehmensgründung mit einer Geschäftsidee, die ein hohes Wachstumspotential hat. Solche Unternehmensgründungen gibt es am Departement Design & Kunst der Hochschule Luzern jedoch sehr selten, weil es der kreativen Arbeit in ihrer Essenz widerspricht. Die meisten Design-, Kunst- oder Filmschaffenden verstehen sich als Autor*innen, die eigene Projekte zu aktuellen Themen entwickeln. Diese Projekte sind selbstbestimmt und oftmals eine Herzensangelegenheit. Andere Gründer*innen verstehen sich als Selbstständige, die Dienstleistungen für andere erbringen; so zum Beispiel die Graphic Designerin, die Aufträge für Kultureinrichtungen, die öffentliche Hand oder ein KMU ausführt. In beiden Fällen ist die kreative Arbeit direkt an die Person gebunden; sie lässt sich nicht einfach an andere delegieren und auch nicht skalieren.

Individuelle Unterstützung von Smart-up
Um den Studierenden den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern und sie bei der Realisierung ihrer Projekte zu unterstützen, bietet Smart-up auch am Departement Design & Kunst individuelle Unterstützung an. Smart-up Botschafterin Dagmar Steffen agiert dabei als Bindeglied zwischen den Studierenden und den internen und externen Expert*innen. Sie lässt sich bei den Erstgesprächen mit den «Gründer*innen» die Geschäftsidee schildern und nimmt ihre Anliegen und Fragen auf. Den einen oder anderen Tipp kann sie meist gleich selbst erteilen. Im Mittelpunkt steht aber immer die Vermittlung von Expertinnen. Oft kann die Beratung von Kolleginnen aus den verschiedenen Departementen der HSLU erbracht werden. Wenn das nicht der Fall ist, weil zum Beispiel sehr spezifische Branchenkenntnisse erforderlich sind, versucht Dagmar externe Personen hinzuzuziehen. Auch kommt es gelegentlich vor, dass die Gründer*innen gleich selbst eine bestimmte Person für ein Coaching vorschlagen. In diesem Fall übernimmt Smart-up das Honorar für das Coaching.

Langjährige Erfahrung in der Selbständigkeit
Dagmar arbeitet am Departement Design & Kunst in der Lehre und Forschung. Sie vermittelt im BA Produktdesign angewandte Designtheorie und wissenschaftliches Arbeiten. Zudem mentoriert sie jedes Jahr die schriftlichen Abschlussarbeiten, welche die Studierenden neben dem praktischen Gestaltungsprojekt verfassen. Ebenso betreut sie die Research-Thesis, die neben der Projektarbeit ein Teil der MA-Abschlussarbeit ist.

Vor ihrer Arbeit an der Hochschule Luzern war Dagmar selbst freiberuflich tätig. Nach dem Abschluss des Design-Studiums an der HfG-Offenbach arbeitete sie als Fachjournalistin, Autorin und Kuratorin. Sie schrieb für Design- und Architektur-Zeitschriften und konzipierte Themenausstellungen. Dies hatte immer einen Bezug zu ihrem Fachgebiet Design und Alltagskultur. Dagmar kennt also die Selbstständigkeit und die Hürden, die man dabei nehmen muss, einschliesslich der Höhen und Tiefen.

«Während des Designstudiums wurden wir damals nicht auf eine spätere Selbstständigkeit vorbereitet. Der Einstieg gestaltete sich als ein Learning-by-doing. In diesem Prozess ist es gut, wenn man weiss, dass man sich mit seinen Fragen und Problemen an einen kompetenten Coach wenden kann. Ich finde es ausgezeichnet, dass die Hochschule Luzern ihren Absolvent*innen über das Studium hinaus in dieser wichtigen beruflichen Start-Phase Unterstützung anbietet.»

Am besten gefällt Dagmar der Kontakt mit den Alumni und Studierenden, denen mit Coaching wirklich weitergeholfen werden kann. Einige Gründer*innen kennt sie durch ihre Arbeit in der Lehre seit dem 1. Semester. «Es ist schön zu sehen, wie sie ihre Ideen entwickeln, umsetzen und damit auch am Markt erfolgreich sind.»

Unterschiedliche Herausforderungen
Eine Herausforderung am Departement Design & Kunst liegt in der Heterogenität der rund 20 Studienrichtungen in den BA- und MA-Studiengängen. Zum Beispiel ist das zukünftige Berufsfeld einer Absolventin von Camera Arts ein völlig anderes als das eines Alumnus von Design Management. Entsprechend spezifisch muss das Coaching sein.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die Studierenden sich nicht in erster Linie als Unternehmer*innen verstehen und der «kapitalistischen» Wachstumswirtschaft häufig kritisch gegenüberstehen. Sie sind eher intrinsisch motiviert und schöpfen aus ihrer kreativ-gestalterischen Arbeit die Befriedigung. Da gilt es Hürden abzubauen und Missverständnisse zu klären, denn letztlich müssen auch sie sich auf dem Markt behaupten.

Was sie mit Gründer*innen der anderen Departemente eint, ist ihr Beratungsbedarf zum Geschäftsmodell und zu Rechtsfragen. Hier geht es zum Beispiel um die Wahl der passenden Rechtsform oder die Frage, wie sie als Kreative ihre Ideen vor Plagiaten oder vor nicht rechtmässiger Nutzung schützen können. Weiterhin kommen auch häufig Fragen zu Buchhaltung und zu Versicherungen wie Sozial-, Erwerbsausfall- oder Geräte-Versicherungen.

«Besonders beeindruckt haben mich zwei Studierende, die schon im 1. Semester auf mich zukamen. Sie suchten Beratung, wie sie ihre Geschäftsidee in einem Businessplans umsetzen und mit ihren Produkten an den Markt gehen könnten. Letzten Endes waren sie damit auch erfolgreich.»

10 Fragen an Dagmar

Tee oder Kaffee?
Meistens Tee, manchmal auch Latte Macchiato

Home-Office oder Campus?
Home Office, um in meinem Rhythmus und voll konzentriert ein Paper schreiben zu können; Campus, um mich mit den Kolleg*innen im direkten Gespräch auszutauschen; und in der Lehre weiss ich nach drei Semestern Distant Learning die Präsenz am Campus um so mehr zu schätzen.

Morgenmensch oder Nachteule?
Eindeutig Eule!

Podcast oder Blog?
Podcast hören

Stadt oder Land?
Stadt, aber immer wieder auch mal eine Landpartie

Kunst oder Design?
Design!

Raclette oder Fondue?
Ich mag beides!

Teamwork oder Einzelkämpfer?
Tendenziell Einzelkämpferin, mit viel Freude an produktivem Teamwork

Karriereplanung oder go with the flow?
Go with the flow

Smart oder just Start?
Weder, noch

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