4. Mai 2023

Smart-up Portraits

Blogserie: IRISgo – mit Smart-up zum Start-up Teil 3

Blogserie: IRISgo – mit Smart-up zum Start-up Teil 3
marisaconzinu

Zwei Freunde, eine Idee, immens viel Arbeit und Hingabe: Der Entwicklungsprozess des Mehrwegbechers IRISgo hat einige Hürden überwunden und die Gründer haben viel ausprobiert, um ihr Produkt schlussendlich auf den Markt zu bringen. Nachdem bereits die Ideenfindung und die Finanzierungsmöglichkeiten thematisiert wurden, widmet sich der dritte Teil der Blogserie dem Aufbau der Supply Chain und wie man in Notsituationen auf kreative Weise neue Einnahmequellen findet.

Aufbau der Supply Chain: Trotz Pandemien und Rückschlägen zur Massenproduktion
Im letzten Blog lag der Fokus auf den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten, von denen IRISgo Gebrauch gemacht hat. Nach erfolgreichen Finanzierungsrunden fanden Sie sich 2020 inmitten von geschlossenen Grenzen und einer Home-Office-Pflicht infolge der weltweiten Covid19-Pandemie wieder. Und dies in der Phase, in welcher die Lieferkette aufgebaut werden sollte.

Voller Tatendrang sollte es nach der erfolgreichen Kickstarter Kampagne nun darum gehen, den funktionalen Prototyp zu einem Massenprodukt zu entwickeln. Dieser Schritt vom Design-Prototyp & dem funktionalen Prototyp zur Massenproduktion wird Industrialisierungsphase genannt. Ziel war eine weitere Vereinfachung des Prototyps. Es sollte ein Produkt her, das aus wenigen Teilen besteht und somit einfach hergestellt werden kann und dabei beste Qualität und langlebige Funktionalität gewährleistet.

Auch wenn diese Industrialisierungsphase in der Theorie kurzfristig realisierbar gewesen wäre, belasteten die erschwerten Rahmenbedingungen durch die Covid19-Pandemie das Vorankommen enorm. So war es beispielsweise kaum möglich, sich physisch mit potenziellen Geschäftspartnern zu treffen oder potenzielle Produktionsstätten zu besuchen. Vielfach fanden Gespräche per Videocall statt. Die fehlende Möglichkeit von physischen Treffen und deren Auswirkungen zeigte sich insbesondere in der Weiterentwicklung des funktionalen Prototyps zum Massenprodukt, welche sich dadurch stark verzögerte.

Für IRISgo war es von Anfang an wichtig, möglichst viel der Produktion in der Schweiz zu belassen. Mit dem Systemlieferanten Silac AG, ist dies auch gelungen. Durch das Hohe Level an „Swissness“ erfüllt IRISgo auch die Kriterien, um ihr Produkt offiziell SWISS MADE zu nennen. Da ein Material für den Cup jedoch aus dem Ausland stammt, konnten die Lieferschwierigkeiten trotz der lokalen Produktion nicht komplett umgangen werden.

Die monatelange Hartnäckigkeit in Form von E-Mails, Videocalls oder Telefonaten von Manuel Borer und Fabian Christmann begannen sich schlussendlich jedoch auszuzahlen. Durch den Vergleich von Offerten und dem Abwiegen der verschiedenen Möglichkeiten, ging es in der Entwicklung und Produktion in kleinen Schritten voran. Fabian hat sich in dieser Zeit auch in Form seiner Bachelorarbeit im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen | Innovation stark mit der Erstellung des Lasten- und Pflichtenhefts für die entsprechenden Lieferanten befasst. Dadurch wurden auch viele Lieferanten, welche auf den ersten Blick passend erschienen, wieder ausgemustert. Auch wurde schnell klar: es braucht unbedingt Back-Up Lieferanten zur Risikominimierung. Erkenntnisse, welche viel Zeit in Anspruch nahmen.

Produktevorstellung an der HSLU Technik & Architektur

Alles in allem war es eine sehr herausfordernde Zeit: Infolge der Kickstarter Kampagne warteten Kunden aus 57 Ländern auf ihr Produkt. Die Produktion benötigte wegen der aktuellen Lage viel Zeit und dies wiederum kostete Geld. Zusätzlich hatte derjenige Teil des Teams, welcher im Zuge des geplanten Markteintritts für das Marketing eingesetzt werden sollte, keine Arbeit in ihrem spezialisierten Bereich. Durch die fehlenden Materialien gab es keine Produktion und somit auch nichts, was auf dem Markt hätte verkauft werden können.

Not macht erfinderisch ‒ wie neue Geschäftsfelder entstehen
Als Gründer stellten sich Fabian und Manuel irgendwann die Frage, ob das Team so wie es jetzt war (inklusive Marketingabteilung) weiterbestehen konnte. Es gab keine Einnahmen und die Entwicklung sowie Produktion kosteten viel Geld. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung kamen Sie zum Schluss, dass das Marketingteam, mit dem Aufbau einer eigenen Website beauftragt werden sollte. Nach dem erfolgreichen Aufbau und vielen positiven Feedbacks von Seiten Geschäftspartnern und Investoren wurde das erworbene Know-how im Aufbau und in der Gestaltung weiterer KMU-Webseiten genutzt und so eine neue Einkommensquelle generiert. So haben sich mit Lukas Brockhoff und Martin Sutter zwei Teammitglieder dem neuen Segment gewidmet. Inzwischen ist die Covid19-Zeit vorbei und der Fokus liegt wieder ganz auf IRISgo. Allerdings wird das Wissen, welches sich das Marketing angeeignet hat, zukünftig in Form einer Agentur weitergegeben.

Verständlicherweise können die beiden heute stolz darauf sein, entgegen vieler Anzeichen, eine Lösung gefunden zu haben, das gesamte Team während der Covid19-Zeit zu behalten. Sie haben ihre Ressourcen genutzt und aus den Talenten im Team eine neue Einkommensquelle generiert, welche das Unternehmen über Wasser gehalten hat.

Ein Funfact zum Schluss: Gerade als wegen Covid19 die Sonderlage in der Schweiz ausgerufen wurde, haben Fabian und Manuel die IRISgo GmbH gegründet. Ein Jahr später, immer noch mitten in der Pandemie, entschlossen sich die beiden, die GmbH in eine AG umzuwandeln. Dies, um so neue Investoren anzusprechen und dadurch optimale Voraussetzungen für den bevorstehenden Markteintritt zu haben.

Jetzt geht’s aber wirklich los!
Der nächste und letzte Teil der Blogserie widmet sich dem Markteintritt und den Ideen von IRISgo für die Zukunft.

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