Baukultur und Bauen im Bestand,
Ein Hochhaus genügt sich nicht allein
Mit seiner Expertise zum Thema Hochhaus war Prof. Dr. Peter Schwehr (Gründer und Leiter des Kompetenzzentrums Typologie & Planung in Architektur (CCTP) und Leiter Forschung Architektur) als Keynote Speaker am «gif Forum Hochhäuser – Perspektiven für die vertikale Stadt» in Berlin eingeladen. In seinem Beitrag stellte er seine These zum Hochhaus von morgen vor.
«Ein Hochhaus muss sich an seinem Beitrag für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Stadtentwicklung messen lassen:
- Die Systemgrenze Hochhaus betrifft die Stadt und geht weit über die Parzellengrenze hinaus.
- Das Hochhaus eignet sich nicht als Universaltypologie und ist selten alternativlos.
- Ein Hochhaus darf nicht die Aktivierung des Bestandes vernachlässigen.
- Die Bewohnerschaft des Quartiers soll erhalten bleiben und bestehende Aktivitäten werden gestärkt und ergänzt.
- Die typologisch inhärente Ineffizienz muss mit herausragenden Mehrwerten für die Stadt und ihren Bewohnenden kompensiert und nachgewiesen werden.
Fazit: Ein Hochhaus genügt sich nicht allein!»
Vor vollem Haus diskutierten Expert:innen aus Politik, Planung, Projektentwicklung, Architektur, Umwelt und Zivilgesellschaft über die vertikale Zukunft der Stadt. Ein wichtiger Anlass, um alle relevanten Aspekte zu beleuchten, vom Hochhausbau und der Architektur über Fragen der Stadt- und Projektentwicklung bis hin zu den ökologischen Konsequenzen.
Fotos ©: hildebrandphotographie/gif e.V.
Welche Hochhäuser braucht die Stadt von übermorgen?
Das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern – Technik & Architektur setzt sich im Kontext von Architektur und Stadtentwicklung in einer Reihe von Forschungsprojekten mit dem Thema Hochhaus auseinander.
Holz Hybrid Hochhaus – Modul17
Wie baut man gleichzeitig verdichtet, nachhaltig und ressourcenschonend? Forschende der Hochschule Luzern haben das Potential von Holz-Hybrid-Hochhäusern untersucht. Im Rahmen eines Forschungsprojektes haben sie das horizontal und vertikal flexible «Modul17» entworfen, das zu fast 90% aus Holz besteht und sich an die unterschiedlichsten Stadtstrukturen anpasst.
Soziale Nachhaltigkeit im Wohnhochhaus
Hochhäuser stechen ins Auge, sie polarisieren und Hochhauspläne müssen mit zahlreichen Einsprachen rechnen – kurz: Hochhäuser geben zu reden. Expertinnen und Experten der Hochschule Luzern beschäftigten sich in einer Studie mit dem Leben im Hochhaus. Sie wollten wissen: Wie kann soziale Nachhaltigkeit beim Bauen in die Höhe gefördert werden?
Urbane Visionen für das resiliente Hochhaus der Zukunft
Im Projekt wurde auf Basis einer State of the Art eine Vision für resiliente Hochhäuser entwickelt. Die Vision beinhaltet Strategien der Verdichtung, Durchmischung und Anpassungsfähigkeit für die Stadt von übermorgen. Als zusätzliche Quelle wurden Szenarien aus Filmen und Computergames analysiert.
Low Tech High Rise – Affordable Living
In einem interdisziplinären Team aus Forschung und Praxis wurden Elemente für ein Hochhaus erarbeitet, um durch eine Low-Tech-Bauweise, angemessenen Technikeinsatz und effiziente Flächenlayouts bezahlbares Wohnen im Hochhaus zu ermöglichen und zu einer qualitätsvollen Innenverdichtung beizutragen.
Visuals ©: CCTP/HSLU
Kommentare
0 Kommentare
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.