Kein Staub auf dieser Bachelorarbeit

Kein Staub auf dieser Bachelorarbeit

Kaum drei Monate sind vergangen, seit David seine Bachelorarbeit abgeschlossen hat und sein HSLU Diplom unter Applaus im KKL entgegengenommen hat.

Er könnte nun – wahrlich verdient – die Herbstsonne geniessen und sich anderen Themen als der HSLU und seiner Bachelorarbeit widmen. Nach vier Jahren berufsbegleitendem Studium wäre das jedem und jeder von uns gegönnt. Und doch – obwohl er an der HSLU sicherlich eine ordentliche Anzahl an Präsentationen gehalten hat – steht er hier in Zürich und präsentiert vor Fachpublikum, interessierten Zuhörern, HSLU-Dozierenden und ehemaligen Mitstudierenden die Ergebnisse seiner Bachelorarbeit.

«Relevanz statt Firlefanz in der internen Kommunikation»

Schon der Titel seiner Bachelorarbeit «Relevanz statt Firlefanz in der internen Kommunikation» zeigt: David hat mit seinem Schwerpunkt Kommunikation die richtige Wahl in seinem Wirtschaftsstudium an der HSLU getroffen. Kommunikation liegt ihm im Blut.

Nach dem Abschluss seiner Bachelorarbeit für die Migros Industrie vernetzte er sich mit Perikom, dem Fachverein für Personalmanagement und Interne Kommunikation. Er bot an, seine Ergebnisse zu präsentieren. David Andreas Jäggi, Geschäftsführer von Perikom, zögerte keine Sekunde. Wenige Wochen später präsentiert David gemeinsam mit Christian Jauslin, dem Leiter Kommunikation der Migros Industrie, seine Ergebnisse.

«Wenn man so viel Zeit in eine Arbeit investiert und einer spannenden Frage nachgeht, ist es doch schade, wenn diese Arbeit einfach in einer Schublade verschwindet.»

David Jägle

An der Hochschule Luzern – Wirtschaft betont man stets die Nähe zur Praxis. Davids Arbeit ist ein gutes Beispiel dafür, dass dies nicht nur leere Floskeln sind.

«Bei uns befassen sich die Studierenden initial intensiv mit den spezifischen Herausforderungen der Praxispartner. Erst wenn sie diese gut verstanden haben, erarbeiten sie – unter Verwendung einer adäquaten wissenschaftlichen Methodik – eine Lösung. Dabei werden sie von unseren engagierten Dozierenden stetig begleitet und unterstützt. Dies ist ein Grund, weshalb unsere Bachelorarbeiten nach Abschluss nicht einfach in einer Schublade verstauben, sondern meist eine grosse Relevanz für die Auftraggeberinnen und Auftraggeber haben»

Barbara Kummler, Leiterin des Major Kommunikationsmanagement.

Das bedeutet, dass die erarbeiteten Lösungen und Erkenntnisse direkt in der realen Unternehmenswelt Anwendung finden können. In Davids Fall liegt der Fokus auf der internen Kommunikation und der Frage, was relevante Kommunikationsinhalte und Berührungspunkte für die interne Unternehmenskommunikation mit Non-Desk-Usern sind.

Auftraggeber mit Gewicht

Die Migros Industrie, ein Schwergewicht in der Lebensmittel- und Non-Food-Industrie mit rund 13’000 Mitarbeitern beziehungsweise Christian Jauslin, der Leiter Kommunikation, war Davids Auftraggeber und Praxispartner.

Eine Herausforderung bei der Migros Industrie ist, dass über zwei Drittel der Mitarbeitenden sogenannte Non-Desk-User sind. Sie arbeiten in Bereichen wie Logistik und Produktion und haben keinen direkten Zugang zu digitalen Kommunikationskanälen im Unternehmen. Dies stellt für die Kommunikationsverantwortlichen eine grosse Herausforderung dar.

David untersuchte, warum insbesondere Non-Desk-User viele Kommunikationsinhalte als irrelevant empfinden und wo die Diskrepanz zwischen dem liegt, was Kommunikatoren als relevant betrachten und dem, was die Mitarbeiter tatsächlich als relevant ansehen.

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, übernahm David die Rolle des Sprachrohrs der Non-Desk-User der Migros Industrie und setzte sich intensiv mit ihrer Perspektive auseinander. Er hinterfragte, warum bestimmte Kommunikationsinhalte als irrelevant wahrgenommen wurden und warum es einen deutlichen Unterschied zwischen der Sichtweise der Kommunikatoren und der Non-Desk-User gab.

Vom Absolvent zum Dozent

Am Tag der Präsentation waren nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der internen Kommunikation von diversen Firmen anwesend, sondern auch Dozierende der HSLU, die es sich nicht entgehen liessen, zu verfolgen, was ihr ehemaliger Student zu sagen hatte. Anstatt also ihren wohlverdienten Feierabend zu geniessen, reisten sie nach Zürich zur Präsentation und waren gespannt auf Davids Ausführungen.

«Für uns ist es wunderbar zu sehen, wie eine Arbeit in Zusammenarbeit mit den Auftraggebenden entsteht und was unsere Studierenden aus dem Unterricht, der eigenen Berufspraxis und den Diskussionen und Coachings mitnehmen. Heute hat mich besonders gefreut, dass die Resultate der Arbeit noch weiterentwickelt wurden. Das ist einer der Gründe, weshalb die Arbeit als Dozentin an der HSLU und insbesondere auch der enge Austausch bei den Bachelorarbeitsprojekten sehr viel Freude und Spass macht und nicht einfach nur ein Job ist.»

Prof. Seraina Mohr, Referentin/Betreuerin der Bachelorarbeit

David liess es sich dann nicht nehmen, seine ehemaligen Dozierenden mit ähnlichen Methoden zu «fördern», wie er es von ihnen gewohnt war, und liess sie nach einer kurzen interaktiven Gruppenarbeit ihre Ergebnisse vorstellen.

Wer weiss, vielleicht sehen wir David schon bald an der HSLU, nicht mehr hinter, sondern vor der Schulbank, und er teilt sein Wissen mit den kommenden Kommunikatorinnen und Kommunikatoren. Das Talent dazu hat er auf jeden Fall.

Und auf die Frage, was nun kommt, sagt David:

«Mit Zivildienst und Weltreise sind die nächsten Monate bis zum Sommer schon gut verplant. Danach werde ich mein Masterstudium in Betriebswirtschaft beginnen und parallel dazu eine neue Herausforderung in einer Kommunikationsabteilung suchen. Aber wer weiss – vielleicht kann ich in den nächsten Jahren mein Wissen tatsächlich mit Studierende der HSLU teilen.»

Die Relevanz seiner Arbeit und die Leidenschaft, mit der David seine Erkenntnisse teilt, sind ein Beispiel dafür, wie unsere Studierenden an der HSLU nicht nur Wissen erwerben, sondern es auch in die Praxis umsetzen. Wir sind gespannt auf die spannenden Wege, die vor ihm liegen, und freuen uns auf viele weitere Erfolgsgeschichten von unseren Absolventinnen und Absolventen.

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