Praxisnähe neu gedacht

Praxisnähe neu gedacht

Als Quereinsteigerin im Unternehmertum gelandet: Wie sich aus einer Gruppenarbeit ein Start-Up entwickelte und wie dieses mit einer App die Jobsuche erleichtern will, erzählt uns HSLU-Absolventin und Mitgründerin Delia Herger.

Genügend Raum für Kreativität – das wünschte sich Delia für ihre berufliche Zukunft. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie den Bachelor in Fitnessökonomie in der Tasche, abgeschlossen an der Hochschule für Prävention für Gesundheitsmanagement. Für sie ist klar: Trotz der Leidenschaft zum Sport sind ihr die beruflichen Möglichkeiten, die ihr damit offen stehen, zu einseitig, zu einengend. Und so entschied sich Delia für den Master in Business Administration an der Hochschule Luzern. «Diese Ausbildung war und ist für mich die perfekte Option: Mit einem generalistischen Profil, sprich einem breiten unternehmerischen Verständnis, bin ich flexibel und kann auf neue Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich Unternehmertum eingehen. Für mich klar ein Vorteil.»

Synergie von Praxis und Theorie

Den Master mit Major Business Development and Promotion (heute Business Innovation & Entrepreneurship) beginnt Delia kurz vor dem Lockdown. Das heisst, ab dem zweiten Semester fand der Unterricht hauptsächlich online statt. «Trotz dieser Ausnahmesituation kam der Praxisbezug nicht zu kurz. Zum Glück, denn er war mitunter ein Grund, weshalb ich mich für den Master an der HSLU entschieden habe.» Praxisnahe Projekte wie die Zusammenarbeit mit einem ausgewählten KMU über ein Jahr hinweg schätzt die Studentin dabei besonders. «Die Einblicke in ein reales Unternehmen, der Austausch und das gemeinsame Wirken haben mich enorm weitergebracht.» Auch die Study Week, die sie in Andermatt – die Corona bedingte Alternative zu Tel Aviv – verbracht hat, gehören zu Delias Highlights. «Das sind inspirierende Arbeiten und Projekte mit echtem Mehrwert, und nicht für die Schublade. Es ermöglicht, die Praxis nicht nur verstehen, sondern zu erleben.» Parallel zum Studium arbeitete die Studentin im Kantonsspital – die flexible Gestaltung des Masterprogramms macht es möglich. Im Bereich Human Resource entdeckt sie ihr Faible für Prozessoptimierung. Möglicherweise eine der Inspirationsquellen für ihr späteres Projekt?

Von der Gruppenarbeit zum Start-Up

Alles andere als für in die Schublade entwickelt sich jedenfalls auch ihre Gruppenarbeit im Modul «Business Innovation and Design», in welchem sich alles um Lean Startup und die Umsetzung von Geschäftsideen dreht. Delia: «Wir waren eine coole Gruppe und motiviert, nicht einfach ein Schulprojekt umzusetzen, sondern eine richtig gute Idee mit Zukunftspotenzial zu entwickeln.» Ambitioniert sind sie die Aufgabe angegangen und schliesslich wurde eine Idee konkret: Jobeagle. Das Tool soll der Generation Y und Z die Jobsuche mit einer intelligenten Smartphone-App vereinfachen und attraktiver gestalten. Überzeugt vom Konzept und gestärkt durch den Teamspirit sowie den absolvierten Modulen wie das genannte «Business Innovation and Design» oder auch der Unterstützung durch «Smart-Up» ist für Delia klar, dass sie nach dem Studium nicht auf eine klassische Karriere setzen, sondern das Projekt weiterverfolgen und gründen will. Damit ist sie nicht alleine: Drei von sechs Projektbeteiligten sind mit im Boot und führen heute, zusammen mit einem weiteren dazugewonnenen Gründungsmitglied, ihr eigenes Unternehmen.

Mut zur Umsetzung

Nächste Ziele hat das Team bereits ins Auge gefasst. So steht der Go-Live ihres MVP’s und die Gründung auf dem Plan sowie die Teilnahme an weiteren Wettbewerben und Förderprogrammen. «In der Schweiz ist der Bewerbungsprozess bisher immer noch oberflächlich und nicht fair für die Bewerbenden. Mit Jobeagle ermöglichen wir eine gender- und nationalitätsneutrale Rekrutierung. Unter anderem damit wollen wir Unternehmen in der ganzen Schweiz überzeugen.» Fragt man Delia nach einem Rat für Studierende, die im Unternehmertum Fuss fassen wollen, sagt sie: «Do it, mit der richtigen Motivation ist alles machbar und ermöglicht viele Freiheiten und Opportunitäten für die Zukunft!» 

Ein Masterstudium öffnet Türen.
Wie du dir dein Know-how für den nächsten Karrieresprung aneignen willst, entscheidest du:

Studienstart ist im Frühling oder Herbst möglich.
Länge des Studiums ist flexibel – in Teil- oder Vollzeit, nach Wunsch mit oder ohne beruflicher Tätigkeit
Breite Möglichkeit zur individuellen Gestaltung: mit Wahlmodulen über verschiedene Majors hinweg (Major Business Innovation & Entrepreneurship, Major Online Business and Marketing, Major Public and Nonprofit Management, Major in Tourism, Major in People Management and Organisation)

Februar 2022

fh-zentralschweiz