Wer an die Hochschule Luzern denkt, denkt an Vorlesungen, Gruppenarbeiten, Stress und Kaffee – viel Kaffee. Und genau dort, wo die Kaffeemaschine nie schläft und das Curry manchmal schärfer ist als eine Wirtschaftsprüfung, da wirkt Jaqueline. Sie ist seit Dezember 2023 Betriebsleiterin der Mensa an der HSLU – und hat seither frischen Wind in den Topf gebracht.
«Hoi» statt «nur Kaffee»
Jaqueline ist nicht einfach «die mit dem Schlüssel zur Küche». Sie ist Herz und Seele der Mensa – und das merkt man. Früher schlichen manche noch mit Kopfhörern an ihr vorbei, heute gibt es von euch Studis ein freundliches Lächeln, ein «Hoi», ein «Tschüss» und manchmal sogar Feedback wie: «Es isch mega fein gsi!» – und das freut Jaqueline sehr. Für sie ist ein guter und erfolgreicher Tag dann: «Wenn die Gäste happy und zufrieden sind.»
Tirol, Stuttgart, Luzern – und hängen geblieben.
Die ausgebildete Köchin hat ihre Ausbildung in Tirol gemacht, in Stuttgart gearbeitet und ist dann «für einen Sommer» in die Schweiz gekommen. Daraus wurden elf Jahre. Verständlich – bei diesem Blick auf den See und die Berge. Und natürlich wegen euch Studis. 🙂
«Ich meine, welcher Job hat so eine schöne Aussicht? Und natürlich die Leute. Ich arbeite sehr gerne mit den Studis und den Dozent:innen. Es ist total auf Augenhöhe.»
Jaqueline Bernsteiner
Ihr Lieblingsgericht? Ganz klar: Nasi Goreng. «Es ist ein mega feines Rezept. Es ist super gut.»
Nachhaltiger Umgang
Jaqueline ist nicht nur kulinarisch kreativ, sondern auch bewusst nachhaltig unterwegs. Gemeinsam mit der ZFV-Unternehmung verfolgt sie ein klares Ziel: den ökologischen Fussabdruck der Mensa so klein wie möglich halten.
«Wir möchten unseren Fussabdruck verkleinern. Deswegen haben wir das ganze Food 2050-Projekt aufgegleist», erzählt sie. Auf dem Menü siehst du heute schon, wie klimafreundlich dein Essen ist. Ein Fleischgericht? Kann zu einer Klimaerwärmung von bis zu drei Grad beitragen. Ein Veggie-Menü? Bleibt meist unter 1.2 Grad – ein klarer Unterschied, der zum Umdenken anregt.
Aber es bleibt nicht bei Zahlen. Jaqueline lebt Nachhaltigkeit im Alltag: Übriggebliebener Salat? Wird zum Fresh Shaker. Braune Bananen? Werden zu veganer Bananenmilch. Aus Resten entstehen neue, kreative Angebote – unkompliziert und sinnvoll.
Auch Foodwaste wird konkret gemessen: Einmal im Jahr gibt es einen Monat lang eine genaue Waage-Kontrolle. Tellerreste, Buffetüberschüsse und Rüstabfälle – alles wird erfasst. Und weil Jacqueline das Ziel vom letzten Jahr erreicht hat, bleibt sie dran: «Wenn jemand eine grössere Portion will, darf er sie sich gerne selbst schöpfen. Und wer etwas nicht schafft, bekommt ein Take-away-Geschirr zum Mitnehmen. Denn alles ist besser, als auf der Waage zu landen.»
Soulfood für Stressphasen
Auch das Menü passt sich den Bedürfnissen der Studis an: Während Prüfungsphasen darf es gerne mal ein Gordon-Bleu, ein Kebab oder ein gutes Schnitzel sein. Jaqueline hört zu und nimmt Wünsche ernst. Die Mensa ist also nicht nur ein Ort zum Essen, sondern ein Ort zum Ankommen, Durchatmen und Auftanken.
Und wann hat sie am meisten Freude an euch Studis?
Wenn ihr nach einer Party alles aufräumt und sauber macht. 😄
Also, wenn du das nächste Mal in der Mensa bist – sag «Hoi» zu Jaqueline, probiere mal ihr geliebtes Nasi Goreng. Und wenn du eine Idee fürs nächste Soulfood-Menü hast – sag es ihr. Jaqueline ist offen für alles – ausser für Foodwaste.