Gedankensprünge für Inselhüpfer

Gedankensprünge für Inselhüpfer

Nachhaltig reisen? Nicht unbedingt ein Widerspruch. Valentina Rodoni, ehemalige HSLU-Studentin, beweist mit einem Studienprojekt, dass die Tourismus-Branche spannende und ökologisch sinnvolle Chancen bereithält. Wer Valentina ist, woher sie kommt und wohin sie gehen will, erfahren wir in diesem Beitrag.

Sie spricht Italienisch, Englisch und ein wenig Deutsch. Sie stammt aus Bellinzona, lebte bereits in Berlin, San Diego sowie Luzern und studiert heute Sustainable Destination Development in Visby, Schweden: Valentina Rodoni. Ihr Herz gehört dem Reisen, dem Entdecken und Unterwegssein, mit einem besonderen Flair für Indonesien.

Konkret und wirtschaftsnah

Vor ihrem Master hat Valentina während drei Jahren an der HSLU studiert und den Bachelor of Science in International Business Administration mit Major in Tourism and Hospitality Management absolviert. «Projekte, die real und zielführend sind – das ist einer der Gründe, weshalb ich mich nach langer Recherche für die HSLU entschieden habe.» Aber auch das internationale Programm überzeugt sie und lässt andere Schulen auf der Prioritätenliste nach unten rutschen. Dazu kommt, dass die Wirtschafts- und Business-Module eine wichtige Grundlage bieten. «Wenn auch nicht wirklich meine Lieblingsfächer, so sind sie doch fürs unternehmerische Verständnis und das Berufsleben unbezahlbar», schmunzelt Valentina. Die Arbeit für verschiedenste Unternehmen während des Studiums hilft ihr, ein solides Netzwerk aufzubauen. «Gut möglich, dass sich durch diese Kontakte eine interessante Jobgelegenheit ergibt»

Herausforderung angenommen

Die Tessinerin nutzt die Zeit an der Fachhochschule smart. So ergibt sich im Rahmen des Moduls «Sustainable Tourism Development» und im Auftrag von Swisscontact – einer Organisation zur Umsetzung internationaler Entwicklungsprojekte – eine spannende Gelegenheit: mit zwei Mitstudierenden darf Valentina konkrete Vorschläge erarbeiten, wie die touristische Entwicklung der indonesischen Inselgruppen Wakatobi und Flores positiv beeinflusst werden kann. «Was für eine Challenge! Die Tatsache, dass wir neben verlangten Analysen völlig frei waren, bedeutete für uns reichlich kreativen Spielraum.» Und so sind den Ideen des Projekt-Teams kaum Grenzen gesetzt.

Von Insel zu Insel
Idee um Idee halten die drei sämtliche Einfälle auf Post-its fest. Bis sich ein Ansatz konkretisiert: Der Island Hopper Pass. Damit können Touristinnen und Touristen mit nur einem Ticket von Insel zu Insel reisen. «Der Clou an der Geschichte? Das Einbeziehen der Einheimischen: Wer ein Zimmer oder eine ganze Unterkunft zu vermieten hat, meldet das einem lokalen Tourguide. Dieser wiederum vermittelt die leeren Schlafplätze an die Reisenden.» So wird einerseits der Tourismus belebt, andererseits entstehen schöne Verbindungen zwischen Gästen und der lokalen Bevölkerung.

Der Auftrag ist Teil eines realen Projektes, welches vom SECO finanziert und von Swisscontact umgesetzt wird. Ob und inwiefern das Konzept genutzt wird, weiss Valentina noch nicht, «die Möglichkeit besteht durchaus.»

Weit denken, nah handeln

Blickt die 26-Jährige zurück, resümiert sie: «Ich würde nichts anders machen. Sowohl die Zeit an der HSLU wie auch mein Masterstudium in Schweden halfen und helfen mir, mich beruflich, aber auch persönlich weiterzuentwickeln.» Heute also Uppsala. Wohin es Valentina in Zukunft zieht, weiss sie noch nicht genau. Sie ergänzt: «Wahrscheinlich nicht all zu weit. Durch mein Studium ist mir bewusst geworden, dass nachhaltiger Tourismus auch heisst, sich für Projekte in der Region einzusetzen.»

Eine junge Frau mit Ideen, Leidenschaft und dem nötigen Fachwissen. Ob wir weiterhin von Valentina Rodoni hören oder lesen werden? Wir vermuten: ja.

fh-zentralschweiz