DE

Das Projekt I Kiss you Today For Tomorrow befasst sich mit der kurdischen Kultur und ihrem Erbe im Kontext kollektiver Erinnerung in den nordkurdischen Gebieten, aus zazaki-alevitischer Perspektive. Die jahrzehntelang andauernde erzwungene Assimilation der Kurd:innen – oft mit der Folge fragmentierter Identitäten und ausgelöschter Geschichten – wird beleuchtet und offenbart Spuren von Repression, die tief im Alltäglichen verankert sind. Das Projekt verwebt persönliche Zeugnisse aus Vergangenheit und Gegenwart mit spekulativen Elementen und lässt so die Grenzen zwischen Fiktion und gelebter Realität verschwimmen – durch eine Kombination aus dokumentarischen Bildern, inszenierten Szenen und Archivmaterial. In seiner hybriden Form öffnet das Projekt Raum für die Suche nach kultureller Identität zwischen Entfremdung und Zugehörigkeit. Es ist eine Hommage an kurdischen Widerstand und Resilienz – nicht als Rückblick auf blosse historische Ereignisse, sondern als Anerkennung einer gelebten, fortdauernden Realität – und zugleich als Auseinandersetzung mit dem Schweigen und der Leere, die zurückbleibt.

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis ST.ART – Nachwuchsförderpreis Kultur – DESIGN FILM KUNST des Kantons Luzern

EN

This project explores Kurdish culture and heritage in the context of collective memory in Northern Kurdistan, with a focus on the Zazaki, Alevi perspective. The decades of forced Kurdish assimilation often to the effect of broken identities and erased histories, are investigated, revealing acts of oppression beneath the surface of everyday life. Moving back and forth in time, the project intertwines personal
testimonies with speculative elements, dissolving the boundaries between fiction and non-fiction through a combination of documentary images, staged scenes, and archival references. In this hybrid practice, it questions what cultural identity means in a space suspended between alienation and belonging. Essentially, the project is a tribute to Kurdish resistance and resilience—not as mere historical facts but as lived, ongoing realities—while also confronting the silences and absences left behind.

Awarded the sponsorship award ST.ART – Nachwuchsförderpreis Kultur – DESIGN FILM KUNST des Kantons Luzern