Lucas Gross
Das Mastervorhaben ‹Larvende Zeichen::Phänomen Nsi-nings› stellt Zeichen als Teil der Wirklichkeitskonstitution zur Diskussion. Mit Zeichen sind hier sowohl semiotische Zeichen als auch Schriftzeichen gemeint. Das Projekt lotet künstlerische Möglichkeiten im Bereich der Spielbarkeit (playability – Breithaupt, 2022, S. 213 f.) aus und beleuchtet im schriftlichen Teil neurobiologische, semiotische und phänomenologische Hintergründe, um dem Phänomen Nsi-nings auf die Spur zu kommen. Insbesondere die Imagination spielt eine Rolle.
Das Phänomen Nsi-nings zeigt auf, dass im alltäglichen, individuellen Erleben semiotische Zeichen via intrinsisch motiviertem, hermeneutischem Erkenntnisprozess erkannt, gelesen und eben interpretiert werden. Gemäss Roth als Vertreter des neurobiologisch-erkenntnistheoretischen Konstruktivismus «ist jeder Wahrnehmungsprozess eine Hypothesenbildung über Gestalten, Zusammenhänge und Bedeutungen der Welt» (2005, S. 29). Dabei stellen imaginative Kräfte, welche im Perzeptionsvorgang wirken, Potenzial wie Quelle für Verzerrung und gleichsam die künstlerische Praxis dar. Insofern sind die in der schriftlichen Arbeit erörterten imaginatologischen Umstände (Gross, 2025) bei diesem Vorgang unverzichtbar.
Die Imaginatologie vereint philosophische, psychologische und neurobiologische Ansichten in einer Themenklammer, regt via www.nsinings.xyz zum aktiven, künstlerisch-ästhetischen Forschen mittels zielgerichtet-umherschweifender Formensuche auf. Besuchen Sie uns auf www.imaginatologie.org und nehmen Sie an einem imaginativen Workshop teil – oder laden Sie das Benutzer:innen-Handbuch herunter.
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