Laura Aïda Zihlmann

Das multiple Dasein

Eine Gegenüberstellung des eigenen multiperspektivischen Daseins in immersiven digital-analogen Räumen

Unser Alltag ist längst nicht mehr in analog, digital und virtuell einzuteilen; vielmehr befinden wir uns in einem immer stärker ineinandergreifenden «phygitalen» (physisch-digital) System, worin sich Nutzer*innen digitaler, analoger und virtuellen Räumen längerfristig zurechtfinden müssen. Diese Arbeit betrachtet Design in einem gesellschaftskritischen, philosophischen Kontext und befasst sich konkret mit dem Dasein in unserer immersiven Realität. Denn es existiert nicht mehr nur ein analoges, sondern mindestens ein weiteres, digitales Dasein, indem wir Daten, Spuren, kleine Schnipsel unser Selbst hinterlassen. Es wird deutlich, dass thematisiert werden muss, welche Konsequenzen es hat, wenn Menschen nicht nur in der realen, physischen Welt, sondern auch im digitalen Raum ihre Identität bilden und weiterentwickeln. Nutzer*innen digitaler Medien müssen verstehen können, was mit ihrem digitalen Dasein passiert. Das multiple Dasein im analog-digitalen Raum benötigt einen strukturierten und analytischen Blick, einen Kontext und eine reflektierende Selbstwahrnehmung: Unser Ich ist ein schillerndes, vielschichtiges, und multi-perspektivisches Dasein, das sich aus analog-physischen Begebenheiten und digital-virtuellen Möglichkeiten zusammensetzt und ständig weiterentwickelt. Um nachhaltig die phygitalen Räume gestalten und nutzen zu können, braucht es ein Verständnis davon, dass wir uns mittlerweile nicht mehr nur analog weiterentwickeln, sondern uns auch digital unaufhörlich verändern und entfalten. Und auch wenn das digitale Abbild vielleicht für immer ein idealisiertes und verklärtes Dasein unserer Selbst ist, erfordert dies ebenfalls einen respekt- und verständnisvollen Umgang.

 

Ziel ist es, die aktuelle Situation der ineinanderfliessenden Realitäten von analog-physischen und digitaltechnischen Räumen aufzugreifen und das Verständnis des eigenen Daseins kritisch und reflektiert zu betrachten. Es ist wichtig, Räume zu schaffen, in denen wir unserer eigenen analogen und digitalen Präsenz bewusst sind.

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