Sebastian Haas

Das sich bildende Dritte

Die bemalten und bearbeiteten Glasscheiben spiegeln so stark, dass sich die Betrachtenden selbst im Bildraum erkennen können. So kann das Gegenüber sich als amorphe Figur im Werk in einem Anderswo erleben. Das Andere des Anderen – das Dritte – wird durch die gegenwärtige Materialität verfestigt.

Mein Interesse ist es, meine künstlerische Arbeit stetig weiterzuentwickeln und dabei die Rezeptionsdimension der Werke physisch und optisch zu erweitern. Die Verformung des Glases hat zur Folge, dass durch die Diffraktion eine starke und unvorhersehbare Reflexion des Lichtes auftritt, welche das am Werk spiegelnde Bild stets ab- bzw. weiterlenkt. Bei der Werkbetrachtung entstehen somit sich kontinuierlich verändernde Seh-Bedingungen. Wenn sich der Blickwinkel der Betrachtenden ändert, erscheint auch die transplane Fläche verändert. So entstehen situative und virtuelle Bilder, die als Risse sowie Lücken aufgefasst werden und das rätselhafte Dritte darstellen. Das Gegenüber steht somit in einem Kontinuum mit dem Werk – in einem Zusammenklang.

 

Ausgezeichnet mit dem Preis der Max von Moos-Stiftung
Ausgezeichnet mit dem Chapeau! Preis für Theorie BA-/MA-Arbeit

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