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Lernen in Teams am Arbeitsplatz

Lernen in Teams am Arbeitsplatz

Teams in Gemeindeverwaltungen können wertvolle Lern- und Entwicklungsorte sein. Wie lässt sich das umsetzen, und welchen Nutzen ziehen Gemeinden daraus?

Teams lösen traditionell komplexe Aufgaben, die allein nicht bewältigt werden können, und erfüllen ein menschliches Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Oft wird übersehen, dass Teams auch als Lernräume fungieren können. Wie wird ein Team in einer Gemeindeverwaltung zum Lernort?

Was sind Teams am Arbeitsplatz und weshalb sind sie wichtig?
Teams bestehen aus mehreren Personen, die eng zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu einer blossen Gruppe zeichnet sich ein Team durch gegenseitige Abhängigkeit aus. Die zunehmende Komplexität von Aufgaben, wie die Entwicklung neuer Strategien oder die Digitalisierung, erfordert interdisziplinäre Teams mit verschiedenen Perspektiven. Nur so lassen sich innovative Lösungen finden.

Was bedeutet Teamlernen?
Teamlernen ist ein dynamischer Prozess des Wissensaustauschs. Effektive Lernprozesse basieren auf den Prinzipien «Teilen», «Ko-Konstruktion» und «Konstruktiver Konflikt». Diese Prinzipien werden durch «Reflexivität», «Aktivität» und «Grenzen überschreiten» unterstützt:

  • Teilen: Die Teammitglieder fühlen sich ausreichend wohl und sicher, so dass sie aktiv ihre Ideen, Wissen und Erfahrungen einbringen.
  • Ko-Konstruktion: Gemeinsames Lernen findet statt, wenn die Teammitglieder gegenseitig auf ihren Beiträgen aufbauen und diese zu etwas Grösserem entwickeln, das mehr ist als die Summe der einzelnen Beiträge.
  • Konstruktiver Konflikt: Reibungen und unterschiedliche Sichtweisen werden thematisiert und genutzt, um Spannungen zu lösen oder zu akzeptieren, dass manchmal keine einheitliche Sichtweise erreicht werden kann.
  • Reflexivität: Das Team reflektiert regelmässig seine Arbeit, um daraus zu lernen.
  • Aktivität: Teams setzen Ideen möglichst rasch in die Tat um und probieren Neues aus, statt wochenlang über Konzepten zu brüten.
  • Grenzen überschreiten: Feedback wird nicht nur intern, sondern auch extern eingeholt und ernsthaft berücksichtigt.

Wie werden Teams zu Lernorten?
Neben den genannten sechs Prozessfaktoren spielt psychologische Sicherheit eine entscheidende Rolle beim Lernen in Teams. Sie ermöglicht den Teammitgliedern, sich offen und ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu äussern. In einem solchen Klima kommunizieren Mitglieder auf Augenhöhe, unabhängig von Hierarchien. Gemeindeverwaltungen sollten Zeit und Mittel für Lernprozesse bereitstellen, um die Motivation und Zufriedenheit ihrer Teams zu steigern – ein wertvoller Gewinn für jede Organisation.

Um als Gemeindeverwaltung am Ball zu bleiben

Der viertägige Fachkurs «Agilität in der öffentlichen Verwaltung» der HSLU W vertieft auch das Thema Lernen in Teams am Arbeitsplatz, das eng mit Agilität zusammenhängt. Er ermöglicht den teilnehmenden Führungs- und Fachpersonen, sich mit Kolleginnen und Kollegen aus Gemeinden, Kantonen und Bund sowie Schulen und Gesundheitsorganisationen auszutauschen und mit- sowie voneinander zu lernen. Anmeldungen für die nächstjährige Durchführung sind bereits möglich.

Lesetipp

Vertiefte Einblicke ins Thema «Teams als Lernorte» bietet der bald vorliegende Schlussbericht eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts. Kontaktieren Sie gerne die Autorin, wenn Sie an den Erkenntnissen interessiert sind.

Veröffentlicht am: 17. Oktober 2024

Autorin: Shiva Stucki-Sabeti

Dozentin und Projektleiterin, Institut für Betriebs- und Regionalökonomie IBR
+41 41 228 22 53 shiva.stucki-sabeti@hslu.ch

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