16. Februar 2023
Bereits seit zehn Jahren unterstützt Smart-up Studierende, Alumni und Mitarbeitende der Hoch-schule Luzern auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Anfänglich startete das Programm an den Departementen Wirtschaft sowie Technik & Architektur und hat sich inzwischen zu einem hochschulweiten etablierten Programm entwickelt. Seit 2014 ist René als Co-Programmleiter für die Gestaltung und Weiterentwicklung von Smart-up mitverantwortlich. Zudem ist er Leiter MSc BA, Major «Business Innovation & Entrepreneurship». Durch seine langjährige Karriere in der Konsumgüter-Branche (Nestlé, Wander und Coca-Cola) sowie seine Erfahrungen aus der eigenen Start-up- und Verwaltungsratszeit bringt er die Schwingungen für diese beiden Funktionen mit.
«Die Arbeit mit Studierenden darf ich in einer idealen Mischung ausüben: Coaching, Organisation und Unterrichten.»
Wenn der Job zur Leidenschaft wird
Anfänglich war Renés Hauptaufgabe als Smart-up Co-Programmleiter, die spezifischen Pro-gramminhalte zu definieren und bekannt zu machen. Konkret wurden Unterrichts-Module in Richtung Unternehmertum angepasst, ein Coaching-Team zusammengestellt, der Smart-up-Auftritt gestaltet und das Netzwerk in der Start-up-Szene ausgebaut. Heute fokussiert sich seine Tätigkeit auf die Unterstützung und Inspiration der Start-ups, damit diese den Weg in den Markt finden. Er trifft wöchentlich fünf bis sechs Start-ups, um mit ihnen den Austausch zu pflegen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen. Dabei ist es vor allem die Energie der Jungen, welche ihn stets fordert und inspiriert. So durfte er schon mehrere hundert Male den Schritt von der Vision zur Umsetzung erleben und auch begleiten.
«Es ist für mich das beste Gefühl, bei der Entstehung neuer Arbeitsplätze dabei sein zu dürfen.»
Fragen, so vielfältig wie ein Blumenstrauss
Von Finanzierungs- und Rechtsfragen über Kundenkontaktvermittlung, Online-Marketing- und Programmieranliegen bis hin zu Empfehlungen von Co-Working-Spaces und Team-Erweiterungen ‒ die Fragen der Start-ups sind vielfältig und werden von René gerne beantwortet. Nicht so sehr schätzt er die Frage, ob er eine Geschäftsidee gut findet oder nicht. Viel lieber mag er das Statement: «Herr Zeier, meine Idee setze ich sowieso um. Hätten Sie allenfalls noch einen Tipp?».
Dies zeigt auch, was man als Start-up mitbringen sollte: viel Willenskraft und Engagement. Zudem hat René die Erfahrung gemacht, dass sich Start-ups mit einem messerscharfen Zeit- respektive Umsetzungsplan in der Regel solider und rascher entwickeln als jene mit nur ungefähren Meilensteinen. Besonders freut er sich jeweils über Start-up-Teams, welche bereits zu Beginn die wichtigen Aufgabenbereiche mit den passenden Kompetenzen bespielen.
Ein weiteres Mittel zum Erfolg: der Pitch. «Start-ups entwickeln sich besonders rasch, wenn es ihnen gelingt, die Geschäftsidee in zehn Sekunden (Elevator) sowie drei Minuten (on Stage) attraktiv darzulegen.» Mehr Informationen zum Pitching findest du auch in unserer smart-up-map.
Aus jeder Idee kann ein Start-up werden
Für René gibt es keine Grenzen, wenn es um eine gute Idee für ein Start-up geht. «Richard Branson macht es uns vor, dass sich quasi jeder Markt bearbeiten lässt und Chancen brachliegen.» Wichtig für den Markteintritt ist jedoch eine klare Positionierung. Spannend findet er Start-ups, welche eigenständig daherkommen und sich gegen das Etablierte durchsetzen – egal in welchem Markt. «Im Bereich Nachhaltigkeit respektive Recycling gibt es noch sehr grosse Chancen, den gesamten Produkte-Lebenszyklus einzuschliessen.»
Auch seiner eigenen Ideenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt. So hat er im Jahr 2000 zwei Businesspläne ausgearbeitet ‒ einer war für einen «gesunden Mc Donalds», der andere für ein Consulting-Unternehmen im Bereich Key Account Management. Letzteres konnte er während sechs Jahren umsetzen und 2006 an seinen damaligen Partner weitergeben. Vor einem Jahr durfte er zudem die Gründung einer Bike-Schule einleiten und mit einem Team umsetzen.
Ambitionierte Pläne für Smart-up
Das Potential für Unternehmertum an der Hochschule Luzern und somit auch für Smart-up ist noch riesengross. Aktuell sind «nur» rund drei bis vier Prozent der Studierenden unternehmerisch aktiv. Wenn sich diese Prozentzahl verdoppeln würde, wäre ein nächster Meilenstein geschafft. «In der kommenden Zeit möchte ich, dass sich die Anzahl der Studierenden mit Unternehmer-Absichten verfünffacht.»
In der Zwischenzeit erfreut er sich an jeder Umsetzung im Markt und ist immer wieder berührt, wenn Teams der HSLU bei Pitch-Wettbewerben gewinnen. «Insbesondere wenn sich die HSLU wie eben im Dezember 2022 gegen die HSG durchsetzt. :-)»
Auch in der Freizeit vielfältig unterwegs
Ob beim Biken oder auf den Skiern ‒ René ist in seiner Freizeit gerne in den Bergen unterwegs. Das widerspiegelt sich auch in seinem Engagement bei der Schweizer Skischule Klewenalp-Stockhütte. Zudem ist er als VRP bei der Brauerei Falken und im Vorstand des Züri-Fäschts aktiv. Oft ist er auch mit seiner Familie auf Achse – sei dies im In- oder Ausland. So tankt er neue Energie für seine Aufgaben an der Hochschule Luzern.
10 Fragen an René
Tee oder Kaffee?
Tee hat mehr Stil – Kaffee aber prägt den Alltag …
Guerilla Marketing oder herkömmliche Werbekampagne?
Als Unternehmer-Fan mag ich das Unkonventionelle – also Guerilla!
Home-Office oder Campus?
Mein Büro ist oft irgendwo – eben dort, wo ich gerade bin.
Morgenmensch oder Nachteule?
Einmal dies, einmal das andere – und auch mal beides.
Berge oder Meer?
Berge unter 4000 m.ü.M.
Podcast oder Blog?
Egal – wichtig ist Impact.
Design Thinking oder Businessplan?
Businessplan …? Gibt es das noch?
Raclette oder Fondue?
Beides ist auf dem Winter-Menüplan.
Teamwork oder Einzelkämpfer?
Je nach Funktion – aber primär Team.
Smart oder just Start?
80/20 – go for it!
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