Den Geschmacksnerv getroffen
Chipeño! Was das sein soll? Eine Wortkreation aus Jalapeño und Chipotle. Chipotles sind wiederum getrocknete und geräucherte Jalapeno-Chilis. So weit so gut, aber was hat das mit der Hochschule Luzern zu tun?
Beginnen wir von vorne: Thamon Duss, Kevin Lustenberger und Samuel Graf, ein Absolvent des Bachelors Wirtschaftsingenieur an der Hochschule Luzern, reisen mit Rucksack bepackt durch Lateinamerika, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, geniessen die Kultur und vor allem das Essen. Besonders angetan haben es ihnen die Chili-Chipotles, die in der lateinamerikanischen Küche eine zentrale Rolle spielen. Als Gewürzpulver und ganze Schoten würzen sie Fleischgerichte, Fajitas oder Kartoffeln und auch als Dip werden sie regelmässig verspeisst. Der typische Geschmack ist rauchig und pikant.
Bierselige Idee
2016, bei einem Bier in Medellín, ist es beschlossene Sache: die drei Schweizer wollen ein Saucenunternehmen gründen, mit Chipotles in der Hauptrolle. Zurück in der Schweiz, gehen sie ihr Vorhaben an, tüfteln an der perfekten Mischung. Der typische Chipotles-Geschmack steht natürlich im Vordergrund, trotzdem soll die Sauce für Herr und Frau Schweizer nicht zu scharf sein. Nebst der Chili ist auch die Mayonnaise ein wichtiger Bestandteil. Besonderen Wert legen die Jungs auf die Qualität, ihre Sauce soll nur aus natürlichen Zutaten bestehen, künstliche Zusatzstoffe sind verboten.
Geprüft und geliefert
Als Testpersonen stehen den dreien Kollegen, Freundinnen und Bekannte zur Seite, fleissig grillieren und kochen sie. Irgendwann ist der perfekte Mix gefunden – und hier kommt die Hochschule Luzern ins Spiel: Die Jungunternehmer lassen sich von einem Lebensmittelingenieur beraten, der ihnen über das Smart-up-Programm der Hochschule vermittelt wird. Die Rezeptur wird noch etwas verfeinert, et voilà: die Sauce namens Chipeño ist endlich marktreif. Nun wird die Lieferkette aufgebaut – Schoten aus Mexiko, Mayo aus Dornach – und im Dezember 2018 steht alles bereit für die ersten Verkäufe. Das Design mit Aztekenköpfen stammt übrigens vom Luzerner Grafiker und Produktdesigner Mario Zoller.
Sauce für alle!
Die Saucen werden vorerst über den eigenen Online-Shop vertrieben, bald kommen kleine Läden als Verkaufsstellen hinzu. So zum Beispiel das Take-away Extrawurscht am Bahnhof Luzern und das Restaurant Wolf in der Neustadt. Heute kann die feine Würze auch in der Region Zürich, der Nordschweiz, im Graubünden und im Wallis gekauft werden. Und wers lieber eine Spur schärfer mag: Die drei Initianten tüfteln bereits an der Rezeptur für die nächste Sauce – auch mit Chipotles, diesmal aber ordentlich pikant.
Bild: Hochschule Luzern