Der Römerturm von Ottenhusen
Im Luzernischen Ottenhusen, bei einer Fundstätte römischer Ruinen, steht der Römerturm. Die Idee für die filigrane Aussichtsplattform stammt aber nicht von Caesar, sondern von den beiden ehemalige HSLU-Studierenden Alexandra Gilgen und Lorenz Zahler.
Die Römer in Ottenhusen
«Die spinnen, die Römer!» Obelix muss es ja wissen, immerhin hat er schon enge Bekanntschaft mit ihnen gemacht. Trotzdem sind viele Errungenschaften aus dem Römischen Reich erstaunlich. Wie fast ganz Europa, war auch die Zentralschweiz einst Teil davon. In Ottenhusen zum Beispiel, wurde 1849 die Ruine einer alten römischen Villa entdeckt, wohl über 2000 Jahre alt. Der Gutshof ist heute unterirdisch. Damit die Geschichte aber trotzdem ans Tageslicht gelangt, hat die 2013 gegründete Projektgruppe «Römischer Gutshof Ottenhusen» verschiedene Infotafeln aufgestellt – und den sogenannten «Römerturm» errichten lassen.
Ideenschmiede HSLU
Die zwölf Meter hohe Holzkonstruktion wurde am 13. September eröffnet, mit anwesend an der coronakonformen Feier waren die ehemaligen HSLU-Studierenden Alexandra Gilgen und Lorenz Zahler. Was die beiden mit dem Ganzen zu tun haben? Alexandra klärt auf: «Während unserem zweiten Semester an der Hochschule Luzern wurde ein Wettbewerb für eben diesen Turm ausgeschrieben. Wir dachten uns: Wenig Erfahrung, haufenweise Konkurrenz – lass es uns versuchen! Wir sind beide sehr ehrgeizig.» Gesagt, getan; die beiden entwerfen, verwerfen, konzipieren neu, suchen und finden schlussendlich einen soliden Kompromiss, der verschiedene spannende Ansätze verbindet. Dieser überzeugt auch die Jury, Alexandra und Lorenz gewinnen den Wettbewerb. «Etwas, das wir entwickeln wird später auch tatsächlich gebaut – die beste Motivation überhaupt», erinnert sich Alexandra zurück.
Konstruktive Zusammenarbeit
Von nun an sind die beiden mittendrin. Unterstützt werden sie dabei vor allem durch den Projektleiter René Schenker, den HSLU-Dozenten Dieter Geissbühler und die Hochschule im Allgemeinen, die ihnen die nötige Plattform für die Ausarbeitung bietet. Von der ersten Idee bis zur Eingabe des Baugesuchs sind Alexandra und Lorenz dabei, in enger Zusammenarbeit mit der Holzbaufirma Pirmin Jung AG. Die Umsetzung des Projektes übernimmt die Tschopp Holzbau AG, rund 18 Tonnen Holz werden dabei verbaut. Die Mitarbeitenden der Firma sprechen sich immer wieder mit den beiden Initianten ab. «Wir freuen uns natürlich sehr, dass unsere Einschätzung und Meinung bis am Ende gefragt war», so Lorenz.
Heute ragt er empor, der Turm, welcher nicht nur zur Geschichte der Region passt, sondern auch einen weitläufigen Blick über die Alpen und ins Seetal erlaubt. Lorenz resümiert: «Das Resultat macht Freude. Uns, den Besucherinnen und Besuchern, speziell den Kindern. Ein schönes Gefühl, mit einer solchen Arbeit einen Bildungsbeitrag zu leisten».