Ein Semester als Begleiterin für Austauschstudierende: Ein Blick hinter die Kulissen
Im Herbstsemester 2024 hatte Vanessa die Möglichkeit, im Rahmen des Moduls «Social Project» an der Hochschule Luzern zwei Austauschstudierende aus Italien und Japan zu begleiten. Was sie dabei gelernt hat und wie ihre Begegnungen sie bereichert haben, erzählt sie in diesem Erfahrungsbericht.
Im Frühling 2024 meldete sich Vanessa beim Erasmus Student Network (ESN) Luzern an, um an einem spannenden Projekt teilzunehmen: dem «Social Project». Dabei werden lokale Studierende mit Austauschstudierenden aus aller Welt zusammengebracht, um ihnen während ihres Aufenthalts in Luzern zu helfen. Schnell bekam sie zwei Austauschstudierende zugeteilt: Martina aus Italien und Nazuna aus Japan. Nach einem Blick auf ihre Profile war Vanessa gespannt auf die kommenden Erlebnisse.
Der erste Kontakt: Ein unerwarteter Anfang
Martina war die erste, die sich meldete. Sie zeigte Interesse an einem Austausch, doch nach einer ersten Kontaktaufnahme blieb es lange still. Vanessa wünschte ihr einen guten Start ins Studium, doch ohne eine Antwort zu erhalten, ging sie davon aus, dass Martina möglicherweise das Interesse am Programm verloren hatte.
Ganz anders lief der Austausch mit Nazuna. Sie war von Anfang an aktiv und hatte gleich eine Anfrage bezüglich einer Unterkunft in Luzern. Vanessa half ihr, indem sie nach verfügbaren Zimmern suchte und ihr den Link zur Website Flatfox weiterleitete. So begann eine lebendige Kommunikation, die sich schnell vertiefte.
Begegnung in Luzern: Ein Stück Japan in der Schweiz
Am 8. Oktober trafen sich Vanessa und Nazuna erstmals in Luzern. Ein Spaziergang durch die Altstadt und ein Besuch des Herbstmarkts am Inseli prägten das erste Treffen. Die Gespräche drehten sich nicht nur um die Schweiz, sondern auch um Nazunas Heimat Japan. Sie erzählte von ihrer Liebe zur Musik und ihren Zukunftsplänen in einem Schweizer Orchester, da die Chancen in Japan eher begrenzt seien. Die beiden hatten viele Themen zu besprechen und beschlossen, später im Winter gemeinsam ein Fondue zu essen.
Käse und Kultur: Ein Fondue-Abend mit vielen Gesprächen
Im November war es dann endlich soweit: Nazuna kam zu einem gemütlichen Fondue-Abend zu Vanessa. Das Treffen war eine gelungene Gelegenheit, nicht nur über die Schweiz, sondern auch über ihre Reisen, Sprachbarrieren und die Unterschiede zwischen den beiden Kulturen zu sprechen. Nazuna erzählte von ihrer Reiseplanung nach Italien und war neugierig auf die Schweizer Apps wie Twint und Ricardo. Der Abend wurde zu einem wertvollen Austausch über die kleinen und grossen Unterschiede, die das Leben in beiden Ländern prägen.
Das Weihnachtsabenteuer: Ein letzter Ausflug
Am 3. Dezember trafen sich die beiden nochmals in der Stadt, um den Weihnachtsmarkt zu besuchen und gemeinsam durch die Altstadt zu bummeln. Nazuna wollte noch einige Dinge besorgen, die ihr in Luzern fehlten. Auch dieser Ausflug war geprägt von lebendigen Gesprächen und einem Austausch über das, was Nazuna in der Schweiz besonders liebte – und was sie eher als herausfordernd empfand.
Fazit: Ein bereicherndes Semester
Die Betreuung von Austauschstudierenden war für Vanessa eine lehrreiche und vielseitige Erfahrung. Auch wenn der Kontakt mit Martina eher oberflächlich blieb, war der Austausch mit Nazuna eine Bereicherung. Sie konnte tiefe Einblicke in die japanische Kultur gewinnen und ihre eigenen Erfahrungen in der Schweiz teilen. Der Unterschied in den Erwartungen und Bedürfnissen der beiden Austauschstudierenden zeigte Vanessa, wie individuell jeder Aufenthalt und jedes Lernumfeld ist. Trotz einiger Herausforderungen war das Semester insgesamt eine wertvolle Erfahrung – für beide Seiten.
Fotos: Vanessa K.