Pisco Sour und Ceviche

Pisco Sour und Ceviche

Der Medizintechnikingenieur Simon Krämer (Student) und der Wirtschaftsingenieur Peter Dober (ehemaliger Student) absolvieren im Herbst 2019 ein Auslandssemester in Lima. In einem Rückblick erzählen sie uns, was es nebst den idealen Wellen, guten Cocktails und freundlichen Menschen in der peruanischen Hauptstadt zu entdecken gibt.

Die UTEC, die Uni in Lima, sticht hervor, sie ist in einem der modernsten Gebäude der Stadt untergebracht. Wie war die Studienzeit dort?
Peter: Das Programm an der Uni war insgesamt ziemlich anstrengend, aber auch lehrreich. Unsere Mitstudierenden waren alle sehr kompetitiv. Wir waren die einzigen Austauschstudenten dort und deshalb schon fast ein wenig berühmt.
Simon: Das Semester war definitiv arbeitsintensiv, die Freizeit dementsprechend kurz. Trotzdem haben wir’s regelmässig ans Meer geschafft, die Wellen dort sind perfekt fürs Surfen. Wir sind mittlerweile richtige Profis.

Und Lima, wie hat euch die Stadt gefallen?
Simon: Lima ist vor allem gross mit seinen elf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Wenn du die Stadt verlassen willst, musst du schon mal mit drei bis vier Stunden rechnen. Gewisse Bezirke solltest du besser meiden, vor allem als Tourist. Die Menschen in Lima sind aber grundsätzlich sehr freundlich und hilfsbereit.
Peter: Faszinierend waren besonders die grossen Menschenmengen, an einer «kleinen Party» feiern schon mal an die 5000 Leute. Die Dimensionen sind definitiv anders als hier in der Schweiz.

Was ist dir von der Stadt Lima besonders in Erinnerung geblieben?
Simon: Eindrücklich und gleichzeitig traurig ist die Mauer zwischen dem reichen und armen Viertel. Die Einheimischen nennen sie «El Muro de la Vergüenza – wall of shame». Sie wurde errichtet, um die Superreichen von der «gefährlichen» Unterschicht zu trennen.

Was hat Lima kulinarisch zu bieten?
Simon: Wo soll ich nur anfangen? Das Fischgericht «Ceviche» ist ein Hit. Auch das Sushi nach peruanischer Art war köstlich. Dazu einen «Pisco Sour»; ein typisch peruanischer Cocktail mit Traubenschnaps.
Peter: «Causa»! Eine Art Kartoffelbrei-Törtchen mit Avocado und Füllungen wie Thunfischpaste oder Hühnchen. Oder auch «Lomo saltado», ein Wokgericht mit gegartem Rindfleisch in Soja-Marinade. Lima gilt als die kulinarische Hauptstadt Südamerikas, Köche sind wahre Superstars.

Machu Picchu – die legendäre Inka-Felsenstadt hoch in den Anden.

Folgenden Satz habt ihr besonders oft verwendet …
Simon: Nebst all den Fluchwörtern? «No entiendo nada, por favor, despacio!», zu deutsch: «Langsam bitte, ich verstehe nichts!»
Peter: «Hablas español? Si claro!»

Amigos para toda la vida – habt ihr auch in Lima welche gefunden?
Simon: Uns ist von Anfang an aufgefallen, dass die Menschen in Peru extrem offen und hilfsbereit sind. So sind wir mit sehr vielen Leuten in Kontakt gekommen. Besonders mit unserem Host Nicolas pflegen wir bis heute relgelmässig Kontakt – Social Media sei Dank.

Inwiefern brachte dich das Auslandssemester weiter?
Simon: Wir lernten, uns jeder Situation anzupassen, unser Improvisationstalent wurde geschult. Wir wurden grundsätzlich offener und sind in der Lage, ein Gespräch auf Spanisch zu führen.

Zurück an der Technischen Hochschule Luzern: Was hast du vermisst?
Simon: Die Struktur und Organisation des Unterrichtes, die ist hier bei Weitem besser als in Lima.

Wem empfiehlst du ein Semester in Lima?
Simon: Du magst Abenteuer, suchst die Herausforderung, eine neue kulturelle Erfahrung? Kommst klar mit spannenden, aber strapaziösen Situationen? Du reitest gerne hohe Wellen und bist bereit, deine Komfortzone auch mal zu verlassen? Dann ab nach Lima! Wenn auch nicht als Studenten, Peter und ich kehren ganz bestimmt eines Tages nach Peru zurück.

Zurück in die Gegenwart: Wo siehst du dich in Zukunft?
Simon: Im Februar ist mein Studium fertig. Danach werde ich mein Wissen in der Praxis nutzen und in einem Consulting Unternehmen, der ISS AG, Medizintechnikfirmen weltweit betreuen. Dabei kann ich auch mein Spanisch unter Beweis stellen. Und wer weiss, vielleicht werde ich irgendwann Surflehrer und Bergführer in Peru (lacht).
Peter: Ich bin als Product Quality Engineer bei Roche Diagnostics International AG tätig. Hier will ich weiterhin Vollgas geben und mich noch stärker auf internationaler Ebene weiterentwickeln.

Fotos: Simon Krämer

fh-zentralschweiz