Luxury Innovation Bootcamp 2024 –

Luxury Innovation Bootcamp 2024 –

Praxisbezogenes Wirtschaftsstudium an der Hochschule Luzern - Wirtschaft: Neues Jahr, neue Luxusbrands – das Luxury Innovation Bootcamp an der Hochschule Luzern – Wirtschaft startet in die nächste Runde.

Theorie trifft auf Praxis

Wir reden ja viel von Praxisbezug. Und du hast natürlich recht – ein Wirtschaftsstudium bleibt ein Studium, wo du dich durch die Differentialrechnung kämpfen und Organisationsformen erlernen musst. Aber wir wären nicht die HSLU, wenn wir unseren Worten – in dem Fall «Praxisbezug» – nicht auch Taten folgen lassen würden.

So gibt es immer wieder die Gelegenheit, dein theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. So, wie im Luxury Innovation Bootcamp – einer intensiven Woche mit Mitstudis, in der du praktische Erfahrungen, Kooperationen mit Start-ups und Einblicke in führende Unternehmen wie Omega, Gübelin und IWC Schaffhausen sammelst.

Wer kann da mitmachen?

Während deinem Studium an der HSLU Wirtschaft wählst du mindestens vier Wahlmodule aus einem breiten Spektrum aus. Die Themen reichen von «Positive Psychologie und Resilienz» bis hin zu «Sportmanagement». Darunter findet sich auch das Luxury Innovation Bootcamp, das allen Bachelor-Studierenden offensteht.

Nebst einem spannenden Programm und einem umfassenden Einblick in eine faszinierende Branche, triffst Du auch auf Studierende aus anderen Wirtschafts-Majors und aus verschiedenen Wirtschaftsstudiengängen wie Business Psychology, Mobility, Data Science and Economics, Business Administration und International Business Administration. Das Bootcamp bietet also eine hervorragende Gelegenheit, um neue Kontakte zu schmieden und Einblicke in unterschiedliche Fachbereiche zu erhalten.

Sebastian Huber, der vor seiner Zeit an der HSLU selbst als Führungskraft in der Luxusbranche gearbeitet hatte, leitet dieses Modul. Mit Begeisterung für die aktuellen Herausforderungen im Luxusmarkt und seinem Netzwerk, gelingt es ihm immer wieder, ein spannendes und vielseitiges Programm zusammenzustellen.

Was macht das Luxury Innovation Bootcamp so besonders?

In diesem Modul bekommst du die Chance, die Luxusindustrie aus nächster Nähe kennenzulernen. Du arbeitest direkt mit Start-ups und Branchenexpert:innen zusammen und setzt dein akademisches Wissen, Methoden und Konzepte aus dem Studium, in realen Projekten um. Du erhältst umfassende Einblicke in die Luxusindustrie und erarbeitest ein tiefgehendes Verständnis für Luxuspositionierungen von Marken, Produkten und Dienstleistungen. Du erkundest, wie die Branche funktioniert.

Teilnehmer:innen können sich freuen auf:

  • Inputs von Expertinnen und Experten
  • Firmenbesuche
  • Coachings

Eine Besonderheit des Bootcamps ist die enge Zusammenarbeit mit Start-up-Unternehmern. Innerhalb der Woche hast du immer wieder Zeit, an deinen Aufträgen der Unternehmen zu arbeiten und dich auszutauschen. Am Ende des Bootcamps präsentierst du in Form eines Pitches in einem Team von Expertinnen, Investoren und Firmenvertreterinnen aus der Luxusindustrie die Ergebnisse deiner Zusammenarbeit mit den Luxus-Start-ups.

Die Start-ups des Jahres 2024

Auch dieses Jahr arbeiten wir für tolle Start-ups und Unternehmen:

  • YourAsset, einem Technologieunternehmen im Bereich Luxusuhren
  • Afrika Golf Tours, die massgeschneiderte Golfreisen in Südafrika anbieten
  • Unique Fregate, einem exklusiven Reiseziel auf den Seychellen
  • MARCWHO, einer auf Luxusbrands spezialisierten Agentur

Dazu kommt IWC Schaffhausen, bekannt für ihre hochwertigen Uhren, und 3DFIT, ein innovatives Unternehmen im Bereich Luxus-Bekleidung. Diese Vielfalt ermöglicht es dir, verschiedene Facetten der Luxusbranche zu entdecken und von jedem Unternehmen zu lernen.

5 Fragen an Sebastian Huber – Architekt des Luxury Innovation Bootcamp

Sebastian, Du hast das Luxury Innovation Bootcamp ins Leben gerufen. Was fasziniert/reizt dich an der Luxusindustrie und der Startup-Szene?

Rein wirtschaftlich ist die Luxusindustrie mit seit Jahrzenten fast ununterbrochenem, globalem Wachstum ein attraktives Feld für Projekte, Forschung und als berufliche Perspektive für unsere Studierenden.

Auch durfte ich in meiner beruflichen Laufbahn einige beeindruckende Persönlichkeiten und faszinierenden Geschichten kennenlernen. Und letztlich begeistern mich aussergewöhnliche Produkte und einmaliger Service, sowie die Menschen, die sich damit beschäftigen.

Für eine Hochschule ist die Branche auch insofern spannend, weil einige vermeintliche Gesetzmässigkeiten ausser Kraft zu sein scheinen – für viele Unternehmen im Luxussegment ist Wachstum dank höherer Absatzmengen kein Ziel.

Hast du einen persönlichen Bezug zu dieser Industrie?

Ja, ich durfte selbst in verschiedenen Funktionen unterschiedliche Marken begleiten und arbeitete acht Jahre für Montblanc und Wellendorff bevor ich an die HSLU wechselte.

In meinen neuen Aufgaben an der Hochschule pflege ich weiterhin meine Kontakte zu verschiedenen Unternehmen, für die wir Projekte als studentische Arbeiten, Forschungsaufträge und andere Formen der Zusammenarbeit realisieren dürfen.

«Ich glaube, mitunter wird die Bedeutung von Luxusmarken für Europa und die Schweiz unterschätzt.»

Prof. Sebastian Huber

Wie passt das Thema Luxus in den aktuellen gesellschaftlichen Kontext von Umweltbewusstsein und sozialer Verantwortung?

Lange haben sich Luxusmarken auf den Standpunkt gestellt, dass die überragende Qualität und Langlebigkeit ihrer Produkte allein schon nachhaltig genug sei. Im Sinne von: statt alle paar Monate eine neue Modeuhr zu kaufen und kurz danach wegzuwerfen, kauft der Luxuskonsument sich nur eine Uhr, die dann aber Generationen überdauern wird. Während das in gewisser Weise stimmt, ist das Thema natürlich umfassender und wird inzwischen von den Unternehmen auch differenzierter beleuchtet.

Viele Konsumenten haben ohnehin die Erwartung, dass es zur Verantwortung einer Luxusmarke gehört, sich nachhaltig und sozial verantwortlich zu verhalten. Es gilt also, einerseits diesen Erwartungen durch konkretes Handeln gerecht zu werden und dann in angemessener Weise dies auch mitzuteilen. Gleichzeitig wird es immer Aspekte und Bereiche des Luxusbranche geben, die objektiv nicht nachhaltig sein werden.

Natürlich muss auch diese Branche sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen und zusehends Fragen zur Nachhaltigkeit, Transparenz, ESG und Digitalisierung beantworten. Ich schätze es ganz besonders, dass wir mit unseren Partnern am Luxury Innovation Bootcamp dazu einen offenen Austausch pflegen und mit engagierten Start-Ups zusammenarbeiten dürfen, die Möglichkeiten für disruptive Veränderungen in der Luxusbranche schaffen.

Gibt es Herausforderungen / Vorurteile in der Luxusbranche, die oft übersehen werden?

Ich glaube, mitunter wird die Bedeutung von Luxusmarken für Europa und die Schweiz unterschätzt. Gerade weil die breite Öffentlichkeit vielleicht nur selten einen echten Einblick bekommt, ist die Innovationskraft und Handwerkskunst schwer zu erkennen. In immer globaleren Märkten haben andere Länder längst in vielen Produktbereichen klare Vorteile bei der Effizienz und Kostenvorteile erarbeitet; da ist eine Positionierung mit genau diesem Luxus-Verständnis für Innovation und Handwerk für uns als Volkswirtschaft auch in Zukunft vielversprechend.

Und was da gerne vergessen wird: die Schweizer Uhrenkrise in den 1970er Jahren mit der Erfindung der Quarzuhr. Viele Unternehmen und Marken waren damals in die Insolvenz abgerutscht, Marken vom Markt verschwunden, auch namhafte Unternehmen standen vor dem Ruin. Es war dann unter Anderem die Positionierung weg von der Funktionalität der Uhr als ein genauer Zeitmesser, hin zum Statussymbol und Luxusprodukt, die es den Schweizer mechanischen Uhren und ihren Marken erlaubt hat, sich zu behaupten und in den nachfolgenden Jahrzenten zu neuem Erfolg zurückzukehren.

Was willst du den Teilnehmenden mit auf den Weg bzw. in die Woche mitgeben?

Anschnallen, Augen auf und durch – es wird intensiv, ist ja auch ein Bootcamp! Da kommen viele neue Eindrücke, spannende Besuche und natürlich Erwartungen der Start-Ups auf die Studierenden und ihre Coaches zu. Wer sich ins Zeug legt, gut hinschaut und hinhört erhält eine einmalige Möglichkeit für einen Einblick in die ungewöhnliche Welt der Luxusindustrie. Gleichzeitig kann man für ein Start-Up und seine Gründer echt was bewegen.

Auf was freust du dich besonders?

Es gibt so Sternstunden, besondere Momente, die entstehen, weil sich wir unsere Gäste wirklich gut und persönlich kennen und wir einen vertrauensvollen Rahmen bieten können, wo echte Erlebnisse und Eindrücke geteilt werden, jenseits von geschliffenen Texten aus den Corporate Communications Broschüren von Unternehmen. Einer unserer Keynote Speaker beispielsweise beginnt seinen Vortrag oft mit Verweis auf die Vermögenswerte seiner Kundschaft, und erinnert daran, dass der Unterschied zwischen einer Million und einer Milliarde immer noch ziemlich genau eine Milliarde ist. Und dann sind da natürlich die Pitch-Abschlusspräsentationen der Studierenden mit ihren Start-Ups: die ganze Community, Firmenvertreter, Investoren und weitere Interessenten, kommen an der HSLU zusammen und erleben, was unsere Studierenden in nur einer Woche an neuen Ideen, Analysen, Recherchen und konkreten Empfehlungen für die Start-Ups erarbeitet haben.

Ausblick

Das Bootcamp ist nicht nur eine Chance, tief in die Welt des Luxus einzutauchen, sondern auch eine Plattform, um wertvolle Kontakte zu knüpfen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Für diejenigen, die nicht teilnehmen können, wird es Updates und Eindrücke über den Instagram-Kanal der HSLU Wirtschaft geben. See you!

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