Lesezeit 8′ min // Ein Beitrag von Evangelia Rizou
In diesem Blogpost teilt Lamoussa Adeyani ihre zehn wertvollsten Erkenntnisse aus ihrem Studium der Wirtschaftspsychologie und gibt Einblicke in die persönlichen und beruflichen Lektionen, die sie dabei gelernt hat.
Lamoussa Adeyani ist eine engagierte Zürcherin, die ihren Bachelor in Business Psychology abgeschlossen hat. Mit ihrem Major in Markt- und Konsumentenpsychologie und ihrem Minor in Arbeits- und Organisationspsychologie hat sie nicht nur fundierte Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Wirtschaftspsychologie erworben, sondern auch zahlreiche persönliche und berufliche Lektionen gelernt.
1. Planung ist entscheidend – doch Flexibilität ist ebenso wichtig
Eine gute Planung ist das A und O, auch wenn nicht immer alles nach Plan verläuft. Es gilt zu organisieren und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Je besser die Planung, desto leichter lassen sich Abweichungen bewältigen, ohne in Stress zu geraten (zum Beispiel, wenn die Datenerhebung bei einem Projekt länger dauert als ursprünglich angenommen, oder Gruppenmitglieder krank werden etc.).
2. Unser Wissen ist in der Wirtschaft gefragt
Das Wissen, welches wir nach dem Bachelor als Fachpersonen in Business Psychology besitzen, ist in der Wirtschaft sehr gefragt. Im Laufe des Studiums erscheinen manche Phänomene und Inhalte oft zu „logisch“ oder „selbstverständlich“. Im Kontakt mit fachfremden Personen aus der Wirtschaft (z. B. Praxispartner in einem Projekt) oder im ersten Job im Bereich Business Psychology wird einem wieder bewusst, dass es sich um spezialisiertes Fachwissen handelt.
3. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“
Dieses Zitat kann sowohl auf die Vorteile von Gruppenarbeiten als auch auf das Verständnis und die Analyse von Strukturen oder Organisationen sowie bestimmten Phänomenen angewendet werden. Obwohl es wichtig ist, einzelne Schritte und Aspekte im Detail zu verstehen ist es ebenso wertvoll, das grosse Ganze im Blick zu haben, Zusammenhänge zu verstehen und Wechselwirkungen zu erkennen.
4. Prioritäten setzen und den Mut zur Lücke finden
Hin und wieder neige ich zum Perfektionismus. Im Studium habe ich jedoch gelernt, besser zu priorisieren, da nicht immer alles perfekt sein kann. Auch wenn nicht alles immer ideal war, bin ich trotzdem zufrieden – und das ist das Wichtigste.
5. Selbstreflexion als Schlüssel zum Wachstum
Besonders die Inhalte aus den Modulen Sozial- und Motivationspsychologie haben bei mir zu Beginn des Studiums zu intensiver Selbstreflexion geführt. Wie verhalte ich mich in Gruppen? Welche Rollen übernehme ich? Was mache ich gerne? Was motiviert mich? Diese Fragen haben mir geholfen, gezielt Situationen zu wählen, in denen ich passende Rollen übernehmen und motivierende Aufgaben erledigen konnte – sowohl im Studium als auch im Berufsleben.
6. Die Wirtschaftspsychologie ist eine vielseitige Teildisziplin
Je mehr ich gelernt und Wissen aufgebaut habe, desto mehr wurde mir bewusst, wie viel ich noch nicht weiss. In der Wirtschaftspsychologie gibt es unglaublich viele interessante Bereiche, die im Studium behandelt werden und wertvolle Impulse für die berufliche Orientierung bieten. Es ist normal, seine Zukunftspläne während des Studiums zu überdenken und immer wieder zu ändern, da man fortlaufend neue Informationen und Einsichten gewinnt.
7. Praxisnähe und „Hands-on“-Mentalität sind ein grosser Vorteil
Obwohl die vielen qualitativen Methodenarbeiten und die KOK-Module oft sehr aufwendig waren, bereiten sie hervorragend auf Situationen im Berufsalltag vor. Psychologische Phänomene nicht nur theoretisch, sondern auch anhand von Fallstudien zu betrachten und Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu erarbeiten, hat mir ebenfalls grossen Spass bereitet.
8. Networking und die Angebote der Hochschule nutzen
Informationsveranstaltungen, Messen und Networking-Events bieten Möglichkeiten, um Kontakte zu knüpfen und ausserhalb der Vorlesungen Neues zu lernen.
9. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Während der Bachelorarbeit war ich häufig unsicher, ob ich den richtigen Ansatz verfolgte und ob ich über genügend Wissen verfügte, um ein komplexes Thema angemessen zu bearbeiten. Trotz der Unterstützung durch meinen betreuenden Dozenten fühlte ich mich oft allein, was in Anbetracht der vielen Gruppenarbeiten und dem regelmässigen Austausch mit Studienkolleginnen neu für mich war. Ich habe gelernt, auf mein Wissen zu vertrauen. Dieses Vertrauen in meine Fähigkeiten hat mir erheblich weitergeholfen.
10. Offenheit gegenüber neuen Modulen und Inhalten
Es ist wichtig, Vorurteile gegenüber Modulen, basierend auf den Modultiteln oder früheren Erfahrungen, abzubauen. Beispielsweise hatte ich vor dem Studium Bedenken hinsichtlich Statistik und VWL. Bei Statistik dachte ich sofort an Mathematik, in der ich nicht gut war, und VWL hatte mir während der Lehre nicht gefallen. Im Studium wurden Statistik und VWL jedoch zu meinen Lieblingsmodulen.
Über Lamoussa Adeyani: Ein Einblick in ihren Werdegang und ihre Zukunftspläne
Vor ihrem Studium absolvierte Lamoussa eine dreijährige KV-Lehre bei der UBS, ergänzt durch die Berufsmaturität. Nach der Lehre sammelte sie ein Jahr lang wertvolle Erfahrungen als Product Operations Specialist bei der UBS. Während ihres Studiums arbeitete sie ab dem dritten Semester als Nachhilfetutorin bei fit4school in Zug und Zürich, um ihr Wissen weiterzugeben und ihre didaktischen Fähigkeiten auszubauen.
Ein besonders spannender Teil ihres Werdegangs war das Summer Internship bei der ZKB im Jahr 2023, wo sie als Teil des Young Talents-Programms Vollzeit arbeitete. Diese Erfahrung setzte sie im Herbst 2023 als Working Student dort in Teilzeit fort, was ihr ermöglichte, ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden und wertvolle Einblicke zu gewinnen.
Zu ihren Lieblingsfächern im Studium zählen VWL 2 bei Katia Delbiaggio und Statistik 4 bei Domingo Valero. Auch Module wie Konsumentenverhalten, Risikowahrnehmung, Medienpsychologie und Entscheidungspsychologie haben ihr besonders gefallen und sie in verschiedenen Bereichen inspiriert.
Seit Anfang September arbeitet Lamoussa als Student Assistant in Educational Technology am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich. In diesem Job wirkt sie am Projekt „Self-determination theory for instructional design“ mit, was sie aufgrund der Inhalte, die sie im Modul Medienpsychologie gelernt hat, besonders interessiert. Gleichzeitig startete sie Mitte September ihren Master in Psychologie an der Universität Zürich, um ihr Wissen weiter zu vertiefen und ihre berufliche Laufbahn im Bereich der Psychologie fortzusetzen. Ihr Weg hat ihr gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und offen für neue Lernmöglichkeiten zu sein – eine Haltung, die sie weiterhin sowohl beruflich als auch persönlich antreibt
Frau Lamoussa Adeyani
Lamoussa Adeyani schloss ihren Bachelor in Business Psychology an der HSLU ab, mit einem Major in Markt- und Konsumentenpsychologie und einem Minor in Arbeits- und Organisationspsychologie. Während ihres Studiums arbeitete sie als Nachhilfetutorin und im Young Talents-Programm der ZKB. Derzeit ist sie Student Assistant am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich und absolviert ihren Master in Psychologie.
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