Studium

Bereit für den Berufseinstieg?! Ein Rückblick auf die Workshopreihe «Here we come! Berufseinstieg für #BusinessPsychology Graduates»

Bereit für den Berufseinstieg?! Ein Rückblick auf die Workshopreihe «Here we come! Berufseinstieg für #BusinessPsychology Graduates»
Rückblick auf die Workshopreihe "Here we come! Berufseinstieg für #BusinessPsychologyGraduates" - Foto von Yan Krukov von Pexels

Lesezeit 10′ min // Ein Beitrag von Cornelia Egger und Caroline Rudolph

In den vergangenen Wochen fand die dreiteilige Workshopreihe «Here we come! Berufseinstieg für #BusinessPsychologyGraduates», ein Kooperationsprojekt des Studienganges mit dem Careers Service der Hochschule Luzern, statt. Rund 100 Studierende nahmen die Gelegenheit wahr sich in einem oder mehreren Workshops Informationen und Tipps von unseren Expert*innen und Praxispartner*innen für ihren Berufseinstieg zu holen. Im folgenden Beitrag lassen wir die Workshops nochmals Revue passieren und teilen mit euch die wichtigsten Outcomes.

Workshop 1: Ask the experts – Check-in Meeting mit Branchenprofis zu euren Berufsperspektiven

Zu Beginn des Workshops griffen die beiden Majorleitenden Moana Monnier (AOP) und Jörn Basel (MKP) die im Studium vermittelten Themenfelder auf, die inhaltlich das bestehende Kompetenzprofil Business Psychology ergänzen. Absolvierende des Bachelorstudienganges Business Psychology sind in diesen Wissensbereichen Spezialisten und Spezialistinnen und fähig, entsprechende Konzepte zu verfassen, Projekte (weiter) zu entwickeln und Fachaufgaben zu übernehmen. Die Majorleitenden wiesen darauf hin, dass beim Berufseinstieg die eigenen methodischen Kompetenzen, z.B. bei der Erhebung und Auswertung von Interview- oder Umfragedaten, hervorgehoben werden sollten, da diese für viele Unternehmen einen Mehrwert bieten und auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

Themenfelder der Arbeits- und Organisationspsychologie

In einzelnen Breakoutsessions gaben die Branchenexpert*innen Janine Turbiez (Senior Consultant HR Development, Basler Kantonalbank und Bank Cler), Silvana Leasi (Global Head Organizational Excellence, Emmi Group) und Javier Bargas-Avila (Principal UX Researcher Google Cloud, Google) kurze Inputs zu möglichen Berufsperspektiven nach dem Bachelorstudium und beantworteten die Fragen der Studierenden. Verschiedene mögliche Karrierepfade wurden aufgegriffen und es wurde aufgezeigt, dass ein generalistischer Einstiegsjob eine gute Ausgangslage für weitere interne oder externe Karriereschritte darstellt. Auch die Einstiegslöhne nach dem Bachelorstudium wurden thematisiert. So seien diese stark abhängig von der Branche und dem Unternehmen, bei dem man sich nach dem Studium bewerbe.

Themenfelder der Markt- und Konsumentenpsychologie

Für die Stellensuche wurde empfohlen, anstelle von allgemeinen Suchbegriffen wie «Wirtschaftspsychologie» konkrete Themen aus dem Unterricht als Keywords zu verwenden, beispielsweise «Personalentwicklung» oder «Change Management», da in Stellenausschreibungen spezialisierte Fachkräfte für wirtschaftspsychologische Tätigkeiten gesucht werden. Grundsätzlich empfahlen die Praxispartner, sich auf Stellen zu bewerben, bei denen man bei einer realistischen Selbsteinschätzung rund 50% der geforderten Kompetenzen und Erfahrungen erfüllt und bei der anschliessenden Bewerbung den eigenen Mehrwert als Fachperson in Wirtschaftspsychologie aufzuzeigen.

Workshop 2: Illuminate Yourself – Selfmarketing Crashkurs mit dem Career Service für eure perfekte Bewerbung

Der zweite Workshop wurde von Susanne Furrer (Leiterin Career Service), Thomas Fosco (Leiter Transfer Service, Career Service HSLU-W) und Fabio Sandmeier (Kommunikationstrainer Momentum Present GmbH, Dozent HSLU-W) begleitet und führte die Studierenden in die Themen Selfmarketing und Unternehmensansprache ein. Es wurde aufgezeigt, was sich alles in einem Curriculum Vitae (CV) wiederfinden sollte und dass dieses vollständig, übersichtlich, wahrheitsgemäss und fehlerfrei sein muss. Eine persönliche Note ist wichtig, jedoch sollte die Kreativität an die beworbene Stelle und den Adressaten angepasst sein. Auch wenn das Berufsprofil Business Psychology gemäss Fosco in den Unternehmen noch nicht sehr bekannt sei, sei das Kompetenzprofil sehr gefragt und sollte im CV klar ersichtlich sein.

LinkedIn ist das wichtigste internationale Business Netzwerk und sollte demnach von den Studierenden für den Berufseinstieg genutzt werden – jedoch scheinen die Business Psychology Studierenden bereits sehr aktiv zu sein mit mehr als 500 Studierendenprofilen laut Furrer. XING bietet eine gute Alternative für die deutschsprachige Businesswelt, da es bezogen auf den deutschsprachigen Raum mehr Profile in diesem Netzwerk gibt als auf LinkedIn. Des Weiteren empfiehlt der Career Service den Studierenden das eigene Business-Profil aktiv zu pflegen und sich ein Netzwerk von Personen aus demselben Fachbereich aufzubauen. Eine Kontakt-Anfrage sollte bestenfalls immer mit einer persönlichen Nachricht versendet werden.

Am Kontaktgespräch, der grössten Absolvierendenmesse der Zentralschweiz mit rund 80 teilnehmenden Unternehmen, haben die Studierenden u.a. die Möglichkeit das eigene CV prüfen zu lassen, ein professionelles Profilbild aufzunehmen und in Einzel- oder Gruppengesprächen die Unternehmen kennenzulernen. Bei einer geplanten Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung vorab erforderlich.

Nach den ersten Inputs zu Bewerbungen und Netzwerkaufbau, referierte Fabio Sandmeier über die persönliche Unternehmensansprache im Rahmen des Kontaktgesprächs. Die wichtigste Message: Vorbereitung ist das A und O! Eine gute Desk Research über das favorisierte Unternehmen ist Grundvoraussetzung. Denn Informationen wie aktuelle Neuigkeiten oder Herausforderungen eines Unternehmens können als gute «Icebreaker» für den Gesprächseinstieg dienen. Ausserdem empfiehlt der Kommunikationsexperte das «Key Message Canvas» vor dem Kontaktgespräch vorzubereiten und auch vor Ort mitzunehmen und auszufüllen. Das hilft den Fokus zu behalten, ernsthaftes Interesse zu signalisieren und im Nachgang die wichtigsten Kernaussagen und nächsten Schritte zu identifizieren.

Workshop 3: Pitch it right! Mentoring Session mit HR-Profis für den Pitch am Kontaktgespräch

Der dritte Workshop, begleitet von den HR-Experten Marcel Unterasinger (Leiter HR Schweizer Paraplegiker Zentrum) und Thomas Lienert (Stv. Geschäftsführer Jörg Lienert AG), schloss an den Selfmarketing Crashkurs an und konzentrierte sich auf den persönlichen Pitch zur Vorstellung der eigenen Person. Zu Beginn resümierte Cornelia Egger (Fachspezialistin Ressort Ausbildung HSLU-W) die wichtigsten Aspekte zur Vorbereitung, wie beispielsweise ein professionelles Auftreten (lieber over- als underdressed erscheinen) und einen guten Eisbrecher als Gesprächseinstieg. Bei dem Pitch ist es wichtig hervorzuheben, was genau man sucht bzw. welche Erwartung man an die Teilnahme am Kontaktgespräch hat und was einen begeistern lässt. Falls beim Kontaktgespräch erstmalig der Pitch durchgeführt wird, ist es empfehlenswert nicht gleich bei dem Traumunternehmen zu starten, sondern vorher bei einem anderen Unternehmen die Ansprache zu üben. Ausserdem empfiehlt Egger die CV Unterlagen zur Hand zu haben, welche direkt abgegeben werden können und auch konkrete nächste Schritte mit den Kontaktpersonen festzumachen.

Ein Videobeispiel veranschaulichte wie Interesse und Zielstrebigkeit durch Fragen des Bewerbenden signalisiert werden können. Der HR-Leiter des Schweizer Paraplegikerzentrums, Marcel Unterasinger, teilte mit uns seine Auswahlkriterien bei einem Pitch:

  • das ehrliche Interesse muss spürbar sein (indem tiefgründige Fragen zum Unternehmen und der idealerweise aktuellen offenen Positionen gestellt werden)
  • relevante Aussagen über das Unternehmen dienen als Qualifikationsspiegel (welche Themen bewegen aktuell das Unternehmen und welchen Mehrwert kann man dazu leisten)
  • das professionelle Auftreten (z.B. Wortwahl, Kleidung, Mimik und Gestik)
  • das passende Mindset und die passende Attitude (durch herausfordernde Fragen wird geschaut, ob man auch in das Unternehmensgefüge passt)
  • konkrete nächste Schritte verbindlich machen (der Studierende kümmert sich aktiv um das weitere Vorgehen)

Nachdem die Studierenden in geschlossenen Räumen ihre Pitches vorbereiten und testen konnten, beantworteten die HR-Experten anschliessend offene Fragen. Für das Kontaktgespräch wurde empfohlen lieber eigenständig einen Unternehmensstand zu besuchen anstelle in Gruppen, da somit der Fokus auf der eigenen Person liegt und so auch keine direkte Konkurrenzsituation entstehe.


Falls ihr bei den Workshops leider nicht teilnehmen konntet, aber trotzdem gerne mehr zum Berufseinstieg für Business Psychology Absolvierende hören möchtet, dann besucht das Referat «Wie weiter nach dem Abschluss in Business Psychology» von Janine Turbiez 16.15-17.00 Uhr beim Kontaktgespräch.

Wir bedanken uns nochmal bei allen Expert*innen und Praxispartner*innen für die Beteiligung!
Haben euch die Workshops gefallen und fühlt ihr euch nun gewappnet für euren Berufseinstieg? Dann schaut unbedingt bei dem Kontaktgespräch vorbei und knüpft erste Kontakte mit den Unternehmen!


Referenzen

Information zu den Autorinnen

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Cornelia Egger.

Cornelia Egger ist Psychologin und an der Hochschule Luzern – Wirtschaft für die Organisation und Durchführung der psychologischen Eignungsabklärung der Studienbewerbenden sowie die Implementierung und Umsetzung des psychologischen Praktikums verantwortlich.

> Zum Personenprofil

Caroline Rudolph studiert im MSc BA in der Vertiefung Business Development & Promotion an der Hochschule Luzern – Wirtschaft und arbeitet als Master-Assistenz für den Studiengang Business Psychology.

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.