Lesezeit 3′ Minuten // Im Interview mit Marcel Zbinden
In unserer Reihe «Im Portrait» stellen wir Studierende, Mitarbeitende, Dozierende sowie Personen aus dem Bereich der Wirtschaftspsychologie vor. Wir freuen uns diesen Monat Marcel Zbinden, Dozent der Wirtschaftspsychologie & Marktforschung, für ein Interview gewonnen zu haben!
November 2018 begann Marcel Zbinden seine Tätigkeit als Dozent an der Hochschule Luzern. Im Business Psychology Studiengang unterrichtet er Wirtschaftspsychologie und Marktforschung. Gleichzeitig ist er als Co-Leiter des CAS in Customer Psychology tätig. In fast 20 Jahren sammelte er Praxiserfahrungen in verschiedenen Unternehmen, u.a. der Emmi AG und der UBS AG, hauptsächlich in den Bereichen Marktforschung und Marketing. Dabei stand für ihn stets der Mensch mit seinem Denken, Fühlen, Verhalten und seinen Entscheidungen im Zentrum.
Im Interview erfahrt ihr, wie ein typischer Arbeitsalltag von Marcel Zbinden aussieht, welche Forschungsthemen ihn aktuell interessieren und welchen Ratschlag er den Studierenden mit auf den Weg geben möchte.
Marcel Zbinden (MZ): Primär doziere ich im Studiengang BSc Business Psychology und forsche im Bereich des nachhaltigen Konsumentenverhaltens. Einen typischen Arbeitsalltag gibt es bei mir eigentlich gar nicht. Das hängt sehr davon ab, welcher Wochentag, welcher Monat ist und wo wir gerade mit unseren Forschungsprojekten stehen. Das kann von Unterricht, über konzeptionelle Arbeit an bestehenden oder neuen Forschungsprojekten, an neuen Wahlpflichtmodulen oder Weiterbildungsangeboten, Bachelor-, Master- oder Transferarbeiten, bis hin zu Medienarbeit alles Mögliche sein.
MZ: Dies sind v.a. zwei Aspekte. Einerseits, dass jeder Tag anders ist. Andererseits, dass ich über eingegebene Forschungsprojekte oder Ideen für Wahlpflichtmodule bzw. Weiterbildungsangebote bis zu einem gewissen Grad selbst über meinen Jobinhalt bestimmen kann.
MZ: Wir sind bereits seit über zwei Jahren daran, den Einfluss von Corona auf das nachhaltige Konsumentenverhalten zu untersuchen. Jetzt geht es u.a. darum zu schauen, was von den Veränderungen übriggeblieben ist, und zu verstehen, weshalb das bei diesen Verhaltensweisen so ist, bei anderen aber nicht. Ebenso wollen wir untersuchen, welche Einflussfaktoren in welcher Phase der Krise besonders relevant waren. Dies, um verschiedene Stakeholder dabei zu unterstützen, bei zukünftigen Krisen besser antizipieren zu können, was auf sie zukommt.
In der Zukunft wollen wir das Thema nachhaltiger Konsum noch stärker an der Hochschule verankern. Dies über Forschungsprojekte, über die Begleitung studentischer Arbeiten oder auch der Entwicklung von entsprechenden Unterrichtsmodulen.
Auf die lange Sicht ist es viel wichtiger, während des Studiums seine Lieblingsthemen und seinen eigenen „Purpose“ zu finden, statt ein erfolgreiches Studium einzig und allein auf seine Noten im Abschlusszeugnis zu reduzieren.
Marcel Zbinden
MZ: Da möchte ich zwei nennen. Zunächst die allererste Infoveranstaltung für den damals noch nicht gestarteten Bachelor in Business Psychology Anfang 2019. Wir wussten damals noch nicht, wie gross die Resonanz auf unseren neuen Studiengang sein wird. Das damals komplett gefüllte Auditorium mit fast 200 interessierten, jungen Menschen war definitiv ein Highlight schon kurz nach meinem Start an der Hochschule. Dann, sicher zu erwähnen ist auch, der Start unserer „Corona-Studie“. Wir hatten nach dem Lockdown 2020 sehr rasch reagiert, und konnten innert kürzester Zeit eine schweizweit repräsentative Erhebung zur Veränderung des Konsumentenverhaltens durchführen, und gehörten zu den Ersten mit verfügbaren Studienergebnissen. Entsprechend gross war das Medieninteresse. Neben verschiedenen Titelseiten, auf welchen über unsere Studie berichtet wurde, war v.a. die Anzahl an Medienberichten eindrücklich. In über 200 Zeitungen, Online-, Radio- und TV-Beiträgen wurden unsere Erkenntnisse aufgegriffen.
MZ: Mein Lieblingsort ist die ruhige Terrasse im vierten Stock ganz am Ende des Flurs an der Zentralstrasse 9 mit einer wunderbaren Pilatussicht. Aus Sicht der Studierenden ist diese Terrasse jedoch „leider“ den Mitarbeitenden vorbehalten.
MZ: Es klingt vielleicht banal, aber man sollte versuchen, sich während des Studiums mehr an seinen inhaltlichen Interessen zu orientieren, statt nur an den Noten. Auf die lange Sicht ist es viel wichtiger, während des Studiums seine Lieblingsthemen und seinen eigenen „Purpose“ zu finden, statt ein erfolgreiches Studium einzig und allein auf seine Noten im Abschlusszeugnis zu reduzieren.
Vielen herzlichen Dank für das Interview!
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