Im Portrait

Studiengangsleiter im Portrait: Sebastian Otte

Studiengangsleiter im Portrait: Sebastian Otte

Lesezeit 3′ Minuten // Im Interview mit Sebastian Otte

In unserer Reihe «Im Portrait» stellen wir Studierende, Mitarbeitende, Dozierende, Studiengangsleiter sowie Personen aus dem Bereich der Wirtschaftspsychologie vor. Wir freuen uns diesen Monat Sebastian Otte, Leiter des Masterstudiengangs & Dozent der Wirtschaftspsychologie, für ein Interview gewonnen zu haben! 

Dr. Sebastian Otte

Sebastian Otte ist seit 2024 Dozent am Institut für Betriebs- und Regionalökonomie (IBR) der Hochschule Luzern. Er ist Leiter des Masterstudiengangs in Business Psychology und unterrichtet selber Module zu Grundlagen der Psychologie und zu A&O-Psychologie. Vorher war er über 5 Jahre Leiter Personalentwicklung der Insel Gruppe AG.

In diesem Interview erfahrt ihr, wie der Werdegang von Sebastian Otte aussieht, welches Fachgebiet ihn interessiert und welche Kernkompetenzen er für Studierende als wichtig ansieht, um sich auf das Berufsleben vorzubereiten.

Als erstes würde uns einmal interessieren, wie Ihr beruflicher Werdegang aussieht und was Sie zur Wirtschaftspsychologie geführt hat?

Sebastian Otte (SO): Ich habe Psychologie mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und A&O studiert. Nach dem Studium habe ich bei der Unternehmensberatung papilio ag gearbeitet. Dank eines Forschungsprojekts konnte ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Uni Neuchâtel wechseln und promovieren. Dafür bin ich papilio und Prof. Adrian Bangerter sehr dankbar. Danach habe ich 11 Jahre in der Personal- und Organisationsentwicklung gearbeitet, zuletzt als Leiter Personalentwicklung der Insel Gruppe. Mit einem grossartigen Team war ich dort für Organisations- und Führungsentwicklung, Weiterbildung und Berufsbildung zuständig.

Warum dann der Wechsel an die Hochschule Luzern?

SO: Die Geburt meines Sohnes und berufliche Veränderungen brachten mich zum Nachdenken. Ich wollte am liebsten meine zwei Leidenschaften verbinden: Einerseits Menschen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen und andererseits Forschung in angewandter Psychologie betreiben. Meine jetzige Stelle an der Hochschule Luzern ist wie für mich geschaffen.

Was reizt Sie an der Rolle als Leiter des Masterstudiengangs in Wirtschaftspsychologie?

SO: Ich möchte die Studierenden in ihrer Entwicklung unterstützen und ihnen eine praxisnahe Ausbildung bieten, die sie wirklich weiterbringt. Nicht von oben herab als «Entwicklungshelfer», sondern quasi als Trainer und Dienstleister auf Augenhöhe.

Welches Fachgebiet oder welche Forschungsthematik interessiert Sie besonders?

SO: Ich habe an vielem Interesse. Ich unterrichte z.B. das Modul Behavior Change, da geht es besonders um die Änderung von Gewohnheiten. Ein Thema, das auch für die Forschung sehr interessant ist. Und in der Praxis habe ich erlebt, wie förderlich ein angstfreies, respektvolles Organisationsklima sein kann. Auch bei dem Thema sehe ich noch Forschungsbedarf. Aber ich will thematisch offen bleiben. Die strukturierte, systematische Suche nach Erkenntnissen finde ich immer spannend, gerade in der Psychologie.

Welche Kernkompetenzen sind für Sie wichtig, um die Studierenden auf das Berufsleben vorzubereiten?

SO: Ich sehe 4 Kernkompetenzen als essenziell an:

  1. Kundenbedürfnisse verstehen: Die Studierenden wissen, dass sie für und mit anderen Menschen arbeiten werden. Deshalb ist eine Kernkompetenz, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kundinnen/Kunden verstehen. Nur so können sie qualitativ hochwertige Massnahmen ableiten.
  2. Auf operativer Ebene stark sein: Dinge wirklich umsetzen und das qualitativ hochwertig. Es gibt viele Menschen mit vielen tollen Gedanken, die viele tolle Sätze reden können. Aber in hoher Qualität Aufgaben wirklich erfüllen zu können, macht den entscheidenden Unterschied.
  3. Effektiv kommunizieren können: Adressatengerecht, verständlich, wertschätzend.
  4. Fundierte Methodenkompetenz: Die Studierenden sind nach Abschluss Expertinnen/Experten für menschliches Erleben und Verhalten. Sie sollen neue psychologische Konzepte und Forschungsergebnisse kritisch beurteilen können und sie angemessen in ihre Berufspraxis integrieren.

Welche Karrierewege stehen Absolventen mit einem Master in Wirtschaftspsychologie offen, und wie unterstützen Sie sie bei der Berufsvorbereitung?

SO: Sie können in Bereichen wie z.B. HR, Organisationsentwicklung, Gesundheitsmanagement, Marketing und Werbung arbeiten. Aber auch für Erwachsenenbildung, Datenanalyse, Projektmanagement und Führungspositionen im Allgemeinen sind sie prädestiniert. Wir bieten praxisnahe Inhalte und fördern die Vernetzung mit der Berufspraxis. Und auch das Praktikum unterstützt natürlich bei der Berufsvorbereitung.

Und last but not least – Welche Rolle spielt die Wirtschaftspsychologie in der zukünftigen Arbeitswelt aus Ihrer Sicht?

SO: Wirtschaftspsychologie wird immer wichtiger. Sie hilft Unternehmen, besser auf die Bedürfnisse von Kundinnen/Kunden und Mitarbeitenden einzugehen und dadurch erfolgreicher zu werden. Als Expertinnen und Experten für menschliches Verhalten im Wirtschaftskontext werden die Studierenden wichtige Aufgaben übernehmen.

Vielen herzlichen Dank für das Interview!

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