Arbeits- & Organisationspsychologie,
Markt- & Konsumentenpsychologie
Lesezeit 5’ Minuten // Ein Beitrag von Lukas Krieg
Die Theorie der kognitiven Dissonanz gehört zu den wichtigsten und spannendsten Theorien der Sozialpsychologie. Sie beschreibt das Gefühl des Unwohlseins, welches wir erleben, wenn wir uns gegen unser Selbstkonzept verhalten. Wollen Sie das Wissen über diese «Supertheorie» nutzen können? Unser Beitrag verrät Ihnen die Details – lesen Sie unbedingt weiter.
Und aus welchem Grund konsumieren Menschen immer noch viel Fleisch, wenn doch bekannt ist, unter welchen unwürdigen Bedingungen die Tiere teilweise gehalten werden? Diese und weitere Fragen, lassen sich mit Hilfe der Theorie der kognitiven Dissonanz beantworten.
Das menschliche Verhalten beruht grundsätzlich auf dem Bedürfnis ein stabiles und positives Selbstbild zu bewahren. Führen wir eine Handlung aus, die im Gegensatz zu unserem positiven Selbstbild steht, löst dies in uns ein starkes Unwohlsein aus. Dieses Gefühl nennen wir kognitive Dissonanz. Die kognitive Dissonanz ruft ein ungutes Gefühl hervor, welches wir unbedingt verringern möchten. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
RaucherInnen ist bewusst, dass das Risiko für Lungenkrebs durch ihren Zigarettenkonsum stark erhöht wird. Trotzdem rauchen sie gerne und oft. Um die Dissonanz zwischen diesen Gedanken zu verringern, kommen die drei erwähnten Methoden ins Spiel.
Nein, hier kommen die beiden anderen Methoden ins Spiel.
Führen diese Methoden nicht zum gewünschten Ziel, greift man auf die vierte Möglichkeit der Selbstbestätigung zurück. Hier ruft sich die Person eine oder mehrere ihrer guten Eigenschaften ins Gedächtnis, um die eine schlechte zu kompensieren. Damit werden die Gewissensbisse ebenfalls verkleinert. Mögliche Rechtfertigung: «Ich bin vielleicht RaucherIn aber dafür esse ich kein Fleisch, treibe viel Sport und trinke keinen Alkohol.»
Dissonanz erlebende Menschen leugnen oft die Realität, um das ungute Gefühl loszuwerden. Am Beispiel des Rauchens kann dies sehr schön veranschaulicht werden.
Erkennen Sie diese Verhaltensweisen bei sich oder Ihnen nahestehenden Personen wieder? Unter stopsmoking.ch können Sie sich über eine Rauchentwöhnung informieren.
Nun, da Sie wissen, was Dissonanz ist und wie sie sich äussert, können Sie diese überall im Alltag beobachten. Sei es nun bei den Stars und Sternchen, im eigenen Freundeskreis oder bei sich selbst. Achten Sie bei sich in Zukunft mehr darauf und Sie werden erstaunt sein, was Ihnen alles auffallen wird. Schreiben Sie uns Ihre Beobachtungen gerne in einem Kommentar! Wir sind gespannt Ihre Geschichten zu erfahren.
Referenzen
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Models «Kommunikationskompetenz: Mit Bildern und Texten informieren» an der Hochschule Luzern – Wirtschaft.
Lukas Krieg studiert Wirtschaftspsychologie in Luzern und ist Kampfsportler wie auch angehender Menschenversteher.
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