Lesezeit 5′ Minuten // Im Interview mit Cornelia Egger
Praktikum: Ja, Nein, Vielleicht? Vor dieser Frage stehen einige Studierende während ihrer Ausbildung. Im Interview mit Cornelia Egger, Fachspezialistin des Ressorts Ausbildung an der Hochschule Luzern – Wirtschaft klären wir, warum es sich für Studierende lohnt, ein Praktikum während des Studiums zu absolvieren und wie Unternehmen dadurch zu frischen, innovativen Ideen gelangen.
Cornelia Egger: Liebe Katharina, vielen Dank für die Einladung zum Interview! Ich bin Psychologin und in dieser Funktion auch bei der Hochschule Luzern seit Ende letzten Jahres angestellt. Zu meinen Aufgaben zählen die Organisation und Durchführung der psychologischen Eignungsabklärung der Studienbewerbenden sowie die Implementierung und Umsetzung des psychologischen Praktikums im Bachelorstudiengang.
CE: Unsere Studierenden erhalten durch Praktika die Möglichkeit, in verschiedene Berufsfelder hineinzuschauen und so ein klareres Bild ihrer beruflichen Möglichkeiten zu erhalten. Andererseits können sie sich selbst und ihre im Grundstudium erworbenen Kenntnisse in einem geschützten Rahmen ausprobieren und sich aufgrund der Rückmeldungen, die sie von den Fachpersonen des Praktikumsbetriebes erhalten, weiterentwickeln. Dabei bauen sie sich ein berufliches Netzwerk auf, auf das sie nach Erhalt des Bachelordiploms zurückgreifen können.
CE: Unternehmen und Betriebe, die Praktika anbieten, profitieren von motivierten Praktikantinnen und Praktikanten, die aktuelles, fundiertes und praxisrelevantes Fachwissen und innovative Ideen in ihre Organisationen tragen. Im Sinne der Nachwuchsförderung leisten sie zudem einen enorm wichtigen Beitrag an die Praxisausbildung zukünftiger Fachkräfte.
CE: Der Careers Service der Hochschule Luzern bietet Unternehmen, die eine Praktikumsstelle ausschreiben möchten, die Möglichkeit, ein Stelleninserat in Auftrag zu geben. Neu können diese Stellen für die Studierenden des Bachelorstudienganges Business Psychology explizit als wirtschaftspsychologische Stellen und Praktika ausgeschrieben werden.
CE: Als Studentin habe ich selbst viele Erfahrungen als Praktikantin in unterschiedlichen Bereichen sammeln können. Diese Praktika haben mir dabei geholfen, meine beruflichen Interessen und Stärken zu entdecken und mich gezielt weiterzuentwickeln. Das berufliche Netzwerk, dass ich mir dabei aufgebaut habe, konnte ich zu einem späteren Zeitpunkt im Studium direkt wieder nutzen. Als ich auf der Suche nach einem Thema für meine Abschlussarbeit war, habe ich den Kontakt zu einem ehemaligen Praktikumsbetreuer wieder aufgenommen und konnte so eine super spannende und praxisnahe Arbeit schreiben.
Die Praktika haben mir dabei geholfen, meine beruflichen Interessen und Stärken zu entdecken und mich gezielt weiterzuentwickeln.
Cornelia Egger
CE: Der ideale Zeitpunkt für ein Praktikum ist nach dem erfolgreichen Abschluss des Grundstudiums. Das psychologische Praktikum kann von den Studierenden als Wahlpflichtmodul absolviert werden. Die Studierenden bringen zu diesem Zeitpunkt fundiertes Basiswissen in den Bereichen Psychologie und Wirtschaft mit und können mit der Unterstützung von Fachpersonen des Praktikumsbetriebes das Erlernte in die Praxis transferieren. Am besten gelingt dies, wenn die Studierenden vollständig in den beruflichen Alltag des Praktikumsbetriebs eintauchen können, beispielsweise in den Semesterferien.
CE: Die Studierenden sind selbst dafür verantwortlich, eine geeignete Praktikumsstelle zu organisieren. Die Homepage des Careers Services der Hochschule Luzern unterstützt sie mit hilfreichen Tipps bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen und gibt Studierenden vielfältige Denkanstösse für die Suche mit auf den Weg. Grundsätzlich sollen die Studierenden, die ein Praktikum im Rahmen ihrer Ausbildung absolvieren möchten, sich Gedanken dazu machen, in welche Branchen und Unternehmen sie hineinschnuppern wollen. Auch bei Unternehmen und Betrieben, die keine Praktika ausgeschrieben haben, lohnt sich oftmals eine aktive Kontaktaufnahme.
CE: Die Wirtschaftspsychologie ist eine Disziplin der angewandten Psychologie, bei der es um das psychologische Verständnis im wirtschaftlichen Umfeld geht. Da die Wirtschaft ohne die darin tätigen Menschen nicht existieren würde, können die Studierenden des Bachelorstudienganges Business Psychology mit ihrem interdisziplinären Kompetenzprofil überall dort in Betrieben und Unternehmen gewinnbringend eingesetzt werden, wo beispielsweise die Bedürfnisse und das Entscheidungsverhalten von Konsumenten und Konsumentinnen im Vordergrund stehen, oder Themen wie die Erhaltung und Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden. Für die Anerkennung des Praktikums als Teil der Ausbildung wird aber vorausgesetzt, dass die Studierenden in ihrem Praktikumsbetrieb durch psychologisches Fachpersonal begleitet werden.
Business Psychology Studierende können in Unternehmen, wo beispielsweise das Entscheidungsverhalten von Konsumenten und Konsumentinnen im Vordergrund steht, oder Themen wie die Erhaltung und Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden, gewinnbringend eingesetzt werden.
CE: Damit ihr Praktikum als Teil des Bachelorstudiums anerkannt wird, muss die Praktikumsstelle gewisse inhaltliche und formale Kriterien erfüllen. Voraussetzung für die Anerkennung ist eine Mindestdauer von acht Wochen in einer Vollzeitanstellung, beispielsweise während der Semesterferien im Sommer. Das psychologische Praktikum kann aber auch auf zwei kürzere Praktika von je vier Wochen aufgeteilt, oder aber in Teilzeit absolviert werden, wobei sich die geforderte Dauer dann natürlich entsprechend dem Pensum verlängert.
CE: Studierende, die sich für das psychologische Praktikum interessieren, finden alle wichtigen Informationen auf MyCampus. Auf der Homepage der Hochschule Luzern – Wirtschaft finden Unternehmen, die sich gerne informieren möchten, Informationen zu den Kriterien und der Ausschreibung von Praktika, die im Rahmen des Bachelorstudienganges anerkannt werden.
Bildnachweise
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Cornelia Egger.
Cornelia Egger ist Psychologin und an der Hochschule Luzern – Wirtschaft für die Organisation und Durchführung der psychologischen Eignungsabklärung der Studienbewerbenden sowie die Implementierung und Umsetzung des psychologischen Praktikums verantwortlich.
Katharina Neumann studiert im MSc BA in der Vertiefung Online Business & Marketing an der Hochschule Luzern – Wirtschaft und arbeitet als Master-Assistenz für den Studiengang Business Psychology.
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