Lesezeit 4′ Minuten // Im Interview mit René Zeier
Unternehmerisches Denken fördern, Innovationen vorantreiben und den Weg in die Selbstständigkeit ebnen – genau das hat sich das Förderprogramm Smart-up der HSLU zum Ziel gesetzt. Smart-up unterstützt mit individueller Beratung, Workshops, Netzwerkzugängen und vielem mehr. Wer ein eigenes Projekt starten möchte, findet hier wertvolle Impulse, praktisches Know-how und persönliche Begleitung auf dem Weg zur eigenen Gründung.
Im folgenden Kurzinterview gibt René Zeier, Co-Leiter des Programms, Einblicke in die Ziele von Smart-up, erzählt, welche Unterstützung Gründungsinteressierte erwarten können und wie sich das Smart-up in Zukunft weiterentwickeln soll.
1) Was ist das Smart-up der HSLU – und wie ist die Idee dazu entstanden?
René Zeier: Schon immer gab es Studierende, welche eine eigene Unternehmung gegründet haben. Doch wir wollen mit Smart-up die vielen anderen Studierenden motivieren, inspirieren sowie bei der Gründung zur Selbständigkeit unterstützen. Daraus ist ein umfassendes Programm zugunsten von Studierenden, aber auch Alumni und Mitarbeitenden in über zehn Jahren entstanden.
2) Was sind die Hauptziele vom Smart-up?
RZ: Ein engagiertes Smart-up-Kernteam von 14 Botschaftern, Experten, Coaches etc. gestaltet auch einen von Unternehmertum geprägten Unterricht auf Bachelor- und Masterstufe. Zusätzlich offerieren wir kostenloses Coaching, bei welchem möglichst alle Fragen geklärt oder Herausforderungen bewältigt werden können. Schliesslich organisierten wir zusätzliche Workshops, Events und Meetings, um die Start-ups mit ihren gewünschten Kontakten zu vernetzen. Die Hauptziele sind zusätzliche Firmengründungen und neue Arbeitsplätze.
3) Warum ist es der Hochschule ein Anliegen, Unternehmertum zu fördern?
RZ: Neue Firmen mit neuen Ideen erzeugen auch Arbeitsplätze und damit Wertschöpfung für die Zentralschweiz. Zudem finden bereits zahlreiche Studierende den Weg an die HSLU wegen Smart-up.
4) Welche Unterstützungsformate bietet Smart-up konkret an?
RZ: Zum Beispiel wird von Smart-up auch gewünscht und unterstützt, dass die Bachelor-Arbeit zugunsten der eigenen Geschäftsidee geschrieben wird. Aber auch im Unterricht, bei Projektarbeiten usw. werden eigene Geschäftsideen identifiziert sowie gefördert. Weiter bietet Smart-up eine Smart-up-Zone mit Coworking-Space an der Zentralstrasse 9 an – dies im 4. Stock, mit der besten Kaffeemaschine im Haus ;-). Zudem konnten wir eben einen Smart-up Community Event mit über 30 HSLU-Start-ups durchführen – unglaubliche Unternehmer:innen-Vibes wurden da spürbar.
5) An wen richtet sich das Angebot – wer ist die Zielgruppe?
RZ: Es versteht sich, dass Studierende im Fokus sind. Aber auch Alumni, viel später nach ihrem Bachelor- oder Masterabschluss, nehmen die Unterstützung von Smart-up sehr gerne an. Selbst „Dritte der Zentralschweiz“ sind willkommen – d.h., Nicht-HSLU-Studierende mit Zentralschweizer Geschäftssitz unterstützen wir auch und vernetzen diese zusätzlich.
6) Wie sollten interessierte Studierende oder Alumni am besten auf Smart-up zugehen, um von den Angeboten zu profitieren?
RZ: Wir funktionieren sehr unkompliziert – eine E-Mail an meine Kollegen oder an mich rene.zeier@hslu.ch genügt – und wir vereinbaren einen Termin für den Austausch. Dort wird in der Regel die aktuelle Situation erkundet, um dann darauf aufzubauen.
7) Gibt es Erfolgsgeschichten oder Beispiele von Business Psychology Studierenden, die mit Unterstützung von Smart-up gegründet haben?
RZ: Es gibt Studierende von BP, welche sich als Coaches mit Dienstleistungen im Markt einbringen. Auch sind BP-Studierende zum Teil in Teams engagiert, welche eine Geschäftsidee umsetzen.
8) Was motiviert Sie persönlich, sich für Smart-up zu engagieren?
RZ: Mit unternehmerisch geprägten Studierenden zu arbeiten ist ein Privileg. Man spürt die Energie und die Vision, welche einem entgegengebracht wird. Das per se ist Motivation. Und dass wir als Smart-up-Team so viele Fortschritte miterleben dürfen, ist grossartig. In den zehn Smart-up-Jahren durften über 380 Gründungen begleitet werden – über 2000 Coaching-Sessions haben Start-ups unterstützt.
9) Was war bislang Ihr schönster oder eindrücklichster Smart-up-Moment?
RZ: Wenn sich jeweils alle Start-ups beim Community-Event treffen und sich austauschen. Dabei ist jeweils so viel Momentum und Spirit im Raum – das ist schlicht unique.
10) Wie soll sich Smart-up in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
RZ: Wir möchten noch viele Studierenden unterstützen und motivieren, den Weg der Selbständigkeit in Angriff zu nehmen – denn die Lernkurve dabei ist wesentlich steiler als bei einem 08.15-Job. Ich bin dankbar, dass wir die Unterstützung der Hochschulleitung erhalten – und ich denke, dass wir auch in Zukunft eine substanzielle Wertschöpfung in unsere Region tragen werden.
Vielen Dank!
Referenzen
Foto: https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/smart-up/unsere-start-ups/
René Zeier
René Zeier ist seit 2006 an der HSLU als Dozent und Projekt- sowie Programmleiter engagiert. Er leitet den MSc BA, Major „Business Innovation & Entrepreneurship“, einige Unternehmer- und Marketing-Lehrgänge sowie das Smart-up-Programm zusammen mit Kollege Christian Hohmann. Zuvor gründete und leitete er während sechs Jahren eine Consulting-Firma im Key Account Management. Direkt nach seinem BWL-Studium und Doktorat an der Universität St. Gallen war er während neun Jahren in Marketing- und Sales-Funktionen in der Konsumgüterindustrie tätig. Seine Leidenschaft gilt dem Unternehmertum – Ideen zum Fliegen bringen.
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