22. Mai 2015
von Prof. Dr. Ulrich Egle, Dr. Markus Gisler und Dr. Imke Keimer , Dozenten und Projektleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ
Gemäss einer aktuellen Studie bei Swissmem-Mitgliedunternehmen leiden die Betriebe aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie erheblich unter der Überbewertung des Schweizer Franken. Das zeigt sich bei den Auftragseingängen, Umsätzen aber insbesondere bei der Marge, die erheblich unter Druck steht. Fast ein Drittel der befragten Unternehmen rechnen deshalb für das Geschäftsjahr 2015 mit einem operativen Verlust. Bei den Unternehmen stehen deshalb Produkt- und Prozessverbesserungen ganz oben auf der Agenda.
Jetzt ist das Controlling gefordert, um in der Rolle als Business Partner mit geeigneten Massnahmen die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen. Es gilt aus der Controllingwerkzeugkiste intelligente Instrumente auszuwählen und erfolgreich einzusetzen. Auf der Grundlage der neuen Umsatzsituation können z. B. durch Target Costing marktorientierte Kostenziele bis auf einzelne Produktkomponenten heruntergebrochen werden. Die dabei oftmals aufgedeckte Kostenlücke muss durch produkt-, prozess- und ressourcenorientierte Massnahmen geschlossen werden. Nachfolgend sind ausgewählte Massnahmen zur Kostensenkung in Bezug auf Ressourcen, Prozesse und Produkte/Dienstleistungen dargestellt (vgl. Abb. 1).
Zusätzlich lassen sich mit einer Prozessanalyse systematisch Schwachstellen identifizieren, so dass Optimierungsmassnahmen angesetzt werden können, um die Prozesszeiten, die Prozessqualität und die Prozesskosten zu verbessern. Die Optimierung darf aber nicht an der Unternehmensgrenze enden, sondern muss alle unternehmensübergreifenden Prozesse einbeziehen.
Zur Steigerung der operativen Prozesseffizienz setzen viele Unternehmen auf die Digitalisierung der Prozesse. Gegenstand der Transformation von manuellen zu digitalen Prozessen muss die gesamte Auftragsabwicklung sein. Einige Unternehmen stehen hier noch am Anfang, andere digitalisieren bereits die letzten manuellen Prozesse oder gehen noch einen Schritt weiter und nutzen die Vorteile vom Internet der Dinge (IoT).
Alle Unternehmensbereiche mit einem hohen Fixkostenanteil unterliegen einer kritischen Betrachtung. Während Überlegungen z. B. Shared Service Center im Accounting bereits seit mehreren Jahren von den Unternehmen durchgeführt werden, sind Shared Service Center im Controlling eine weitgehend neue Bewegung. Damit wird einerseits die Forderung nach Steigerung der Wertschöpfung im Controlling und andererseits die Weiterentwicklung der Controllingtätigkeit zum Business Partner nachgekommen.
Weitere Ausführungen zur Swissmem Studie finden Sie auch im 10 vor 10 Beitrag vom 20. Mai 2015:
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