Fachkurs ESG-Reporting: Einblicke in die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie aus Sicht von ESG-Investoren

Der modular aufgebaute Fachkurs am IFZ vermittelt die Grundlagen der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dominik Pfoster, Sustainable Investment Specialist bei der BLKB, thematisiert im Rahmen des Fachkurses die Blickwinkel von ESG-Investoren auf Unternehmen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit aus deiner Sicht / aus Investorensicht?

Nachhaltigkeit gehört heute für jedes Unternehmen einfach zu den «Basics» dazu, denn sie erweitert den Blick auf die Produkte und Dienstleistungen wie auch auf die Organisation der Unternehmen. Diese «Brille» ermöglicht den Unternehmen, Risiken wie auch Chancen besser zu erkennen und sich entsprechend aufzustellen, z.B. mit dem Klimawandel oder mit der Arbeitssituationen in der Lieferkette. Genau deshalb sollte sich ein Investor – zusätzlich zur Finanzanalyse – mit der Nachhaltigkeit der Unternehmen befassen, um ihre Risiken wie auch ihre mittel- und langfristigen Möglichkeiten umfassender einschätzen zu können.

Welche Chancen siehst Du für Investoren im Zusammenhang mit ESG-Faktoren, insbesondere in der Unternehmensfinanzierung?

Eine ESG-Analyse ist mit ein wesentliches Element zur Beurteilung, ob und wie sich ein Investment auszahlen kann, vor allem wenn sich der Investor längerfristig engagieren möchte.

Denn ESG erlaubt einen Blick auf Einflussfaktoren, die über einzelne Quartale hinaus ihre Wirkung entfalten. Gleichzeitig können sie auch wertvolle Signale senden, wenn ein bestehendes Engagement einer aktuellen Überprüfung unterzogen werden sollte.

Welches sind dabei die grössten Herausforderungen für die Investoren / für die Unternehmen?

Besondere Herausforderungen stellen sich für Unternehmen wie für Investoren nach wie vor bei den Daten und deren Beurteilung. Trotz teilweise sehr umfassender Bemühungen von Regulatoren wie auch von Standard Setting-Organisationen können wir uns heute im besten Fall bei einzelnen Themenbereichen von einigermassen gefestigten Datenlagen abstützen, etwa bei den CO2-Emissionen in den Unternehmen selbst, den sogenannten Scopes 1 und 2.

Bei den meisten Themen ist es jedoch nach wie vor eine Herausforderung, verlässliche Daten zu erhalten, die sowohl einen Vergleich zwischen den Unternehmen wie auch über die Zeit erlauben.

Es sind entsprechendes Knowhow und Ressourcen erforderlich, um hier zu einem angemessenen und auch nutzbaren Verständnis zu gelangen.