20. März 2025
Von Prof. Dr. Stefan Behringer, Prof. Dr. Markus Gisler und Manuel Gesslein
Die Ergebnisse der vierten Auflage des Finanzmonitors Zentralschweiz 2025 liegen vor. Die jährliche Studie, die vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern gemeinsamen mit der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ durchgeführt wird, liefert wertvolle Einblicke in die wirtschaftliche Stimmung der Region. Während sich die Unternehmen weiterhin optimistisch zeigen, gibt es einige bemerkenswerte Entwicklungen und Herausforderungen, die es zu beachten gilt.
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Stabile Wirtschaft mit leichten Eintrübungen
63.6 % der befragten Unternehmen beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als gut, ein Zeichen für die anhaltende Widerstandsfähigkeit der Zentralschweizer Wirtschaft. Allerdings zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr und erstmalig in der gesamten Zeitreihe eine leichte Eintrübung: Der Anteil der Unternehmen, die ihre Lage als schlecht bewerten, ist auf 3.4 % gestiegen. Auffällig ist, dass vor allem grössere und international ausgerichtete Unternehmen die wirtschaftlichen Unsicherheiten stärker spüren. Die schwächelnde Konjunktur in Europa und geopolitische Risiken, insbesondere in Deutschland, Frankreich und den USA, belasten die exportorientierte Industrie.
Trotz dessen planen fast alle der befragten Unternehmen Investitionen, insbesondere in Digitalisierung, nachhaltige Technologien und Mitarbeiterentwicklung. Das zeigt, dass die Unternehmen weiterhin zuversichtlich in die Zukunft blicken und strategische Weichenstellungen vornehmen.
Fachkräftemangel als grösste Hürde – Protektionismus rückt in den Fokus
Wie bereits in den Vorjahren bleibt der Fachkräftemangel das drängendste Problem der Zentralschweizer Unternehmen. Die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung haben sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verschärft. Erstmals wird der internationale Handel als ernsthaftes Risiko wahrgenommen. Die protektionistische Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump sorgt für Verunsicherung. Gleichzeitig kämpfen Unternehmen weiterhin mit bürokratischen Hürden und regulatorischen Auflagen.
Cyberkriminalität nimmt zu
17.6 % der befragten Unternehmen wurden bereits Opfer von Cyberangriffen. Während viele Firmen ihre Sicherheitsmassnahmen verstärken, mangelt es oft an Sensibilisierung und Know-how.
Home-Office: Akzeptiert, aber mit Hürden
Weniger als 2 % der Unternehmen lehnen Home-Office vollständig ab. Während es als Pluspunkt für die Arbeitgeberattraktivität gilt, bringt es auch Herausforderungen in der Koordination mit sich.
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