7. September 2015
Von Prof. Dr. Ulrich Egle, Leiter Programmkomitee und Patrick Balmer, Konferenzorganisator der CARF Luzern 2015
Die wissenschaftliche und themenübergreifende Konferenz CARF Luzern 2015: Controlling.Accounting.Risiko.Finanzen fand am 27. und 28. August 2015 in Luzern statt und wurde vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft veranstaltet. Die Konferenz war von interessanten Vorträgen, spannenden Diskussionen, bereicherndem Austausch und einem munteren Rahmenprogramm geprägt. Für die in diesem Jahr erstmalig durchgeführte wissenschaftliche Konferenz wurden 42 begutachtete Beiträge präsentiert und diskutiert. Den Best Paper Award erhielt Robert Rieg von der Hochschule Aalen für sein Paper „From bean counter to business partner? An empirical study on tasks, roles and self-perception of German management accountants and controllers“.
In einer Blogserie zur CARF rücken wir die in den jeweiligen Tracks Controlling, Accounting, Risiko, Finanzen und Lehre vorgestellten Beiträge und Diskussionen in den Mittelpunkt. Als ersten stellen wir ihnen in diesem Beitrag den Track Controlling vor. Geleitet wurde dieser von Prof. Dr. Ulrich Egle.
Im Track Controlling wurden aktuelle und themenspezifische Beiträge vorgestellt. Überzeugend war die methodische Vielfalt und Qualität zahlreicher quantitativer und qualitativer Studien im Controllingkontext. Der Einstieg in den Track Controlling erfolgte durch eine Übersicht und Analyse der Controllingprofile im deutschsprachigen Raum. Die Ergebnisse liefern nicht nur Controllingabsolventen, sondern auch Dozierenden, wichtige Anhaltspunkte. In den insgesamt 6 Controllingsessions tauchte immer wieder die Frage nach der Rolle des Controllers als Business Partners auf. In dem Zusammenhang wurde auch das Thema Compliance als Controllinginhalt erörtert. Durch die zunehmende Automatisierung und Rationalisierung im Controlling „Controlling-Factory“ stellt sich die Frage, wie lange die klassische Controllingtätigkeit überhaupt noch erforderlich ist. Die Digitalisierung wird den Wandel in den Controllingabteilungen beschleunigen und die Handlungsfelder und Funktionen im Controlling werden sich wandeln. Die Auswahl, Analyse und Bewertung der Daten wird noch stärker an Bedeutung gewinnen, wie auch das Dauerthema IT-Kosten, die am Beispiel der Banken thematisiert wurden.
Bei zahlreichen praxisnahen Vorträgen wurden operative und strategische Controllinginstrumente zur Lösung praktischer Problemstellungen vorgestellt. Die themenspezifischen Beiträge deckten die gesamte Wertschöpfungskette ab, z. B. Steuerung der Supply Chain, Innovationscontrolling oder treiberbasierten Prognose des Net Present Value im Produktmanagement. Branchenübergreifend stellt sich immer wieder die Frage nach dem richtigen Steuerungssystem und der Gewichtung finanzieller und nicht-finanzieller Kennzahlen. Controlling lässt sich aber auch sehr innovativ gestalten, wie ein Vortrag über gamifizierte Controllingkonzepte zeigte. Der Beitrag zum Reputationscontrolling demonstrierte, dass sich immer wieder innovative Controllinglücken auftun, die am Anfang einer spannenden Entwicklung stehen.
Zusammenfassend dokumentierten die Beiträge eindrücklich die Controllingvielfalt. Die Lösungsansätze nahmen Bezug auf klassische und neue Herausforderungen in den Unternehmen. Aktuelle Themen wie Big Data, digitale Transformation oder Social Media werden nicht nur Geschäftsmodelle sondern auch die Rolle des Controllings ändern. Der Controller muss zukünftig in digitalen Geschäftsmodellen denken, das Controlling ist digital!
Save the Date – CARF Luzern 2016:
15. und 16. September 2016
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Enterprise Risk Management Konferenz – die Konferenz als Informationsquelle und Netzwerk-Plattform für alle, die sich mit der Umsetzung und Weiterentwicklung von Enterprise Risk Management (ERM) beschäftigen – wird erstmals am 26. November 2015 durchgeführt. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
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