27. März 2013

Digitalisierung

Mobile Apps im B2B-Umfeld

Von Prof. Dr. Ulrich Egle

Dozent und Projektleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Im Zeitalter der mobilen Kommunikation ist die Analyse des Geschäftsmodells und seine laufende Anpassung zunehmend erfolgskritisch für jedes Unternehmen. Smartphones und Tablets entwickeln sich zu einem wichtigen Kundenkanal und gleichzeitig zu einem zentralen Instrument für Service und Vertrieb. Erik Qualman nennt es «The Heartbeat of the New Economy is Mobile». 

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Die Verbreitung mobiler Kommunikationsmittel eröffnet Unternehmen neue Chancen. Jedes Unternehmen ist einzigartig, deshalb sind spezifische Lösungen gefragt, um Angebote mit messbarem Mehrwert zu schaffen. Einfache Apps von der Stange stimmen nur ausnahmsweise mit den tatsächlichen Bedürfnissen einer bestimmten Zielgruppe überein und erfüllen deshalb die Erwartungen des Unternehmens kaum. Grundsätzlich lassen sich Apps im B2B-Umfeld in drei Kategorien einteilen:

  • Produktivitäts-Apps – Anwendungen für administrative Funktionen, z.B. die Planung von Terminen oder Touren
  • Prozess-Apps – Anwendungen für die Optimierung von Prozessen, z.B. den Direktverkauf komplexer Dienstleistungen
  • Analyse-Apps – Anwendungen für die Auswertung von Daten, z.B. die Analyse der Servicequalität durch Kunden und Lieferanten

Unternehmen sollten bewusst und strategisch entscheiden, ob und welche Mobile Apps sie einsetzen. Vor der Entwicklung und Einführung solcher Anwendungen muss eine Reihe grundsätzlicher Überlegungen im Unternehmen stehen. Die Ausstattung des Aussendienstes mit Mobile Apps optimiert zum Beispiel die interne Information, Kommunikation, Erfassung und Organisation – sie bringt aber immer auch eine Änderung der Arbeitsabläufe mit sich. Dabei können die Herausforderungen auf Seiten der Anwender ganz unterschiedlich sein.

Die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartnern ist am höchsten, wenn alle betroffe­nen Anspruchsgruppen frühzeitig eingebunden werden. Je nach Anwendungsbereich bringen schon kleine Verbesserungen einen deutlichen Nutzen: Wenn zum Beispiel die Vertriebsmitarbeitenden strukturierte und auswertbare Daten zu jedem Kundenbesuch erfassen, oder wenn die Servicetechniker dank einer optimier­ten Tourenplanung mehr Kunden pro Tag besuchen können.

Eine grosse Herausforderung ist in diesem Zusammenhang, dass sich die eingesetzten Technologien und Dienste sehr rasch weiterentwickeln. Klassische Planungsansätze können mit der Entwicklung der digitalen Märkte nicht Schritt halten. Das wichtigste Ziel des Projektes ist es deshalb, die Komplexität zu reduzieren, um das Management solcher Anwendungen beherrschbar zu machen.

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