17. April 2024
Von Jonas Miesner
Wer in der Automobilbranche vorausfährt und wer den Anschluss verpasst bemisst sich längst an einem entscheidenden Erfolgsfaktor – der Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten. Die öffentliche Aufmerksamkeit und Besorgnis über den Klimawandel verleihen dieser Entwicklung seit Jahren Antrieb. In Bezug auf Produkte und interne Prozessoptimierung stehen seither insbesondere ökologische Kennzahlen im Vordergrund. Aber auch soziale Aspekte der eigenen Belegschaft sind inzwischen ein fester Bestandteil des Rechnungsrahmens vieler Automobiler. Aber wie kann diese umfassende Transformation erfolgreich umgesetzt werden?
Dr. Ina Maria Walthert ist Head of Group Sustainability bei der AMAG Group. Im Rahmen ihres Vortrages während der IFZ Reporting Konferenz sowie während einer Paneldiskussion wird sie am 05. Juni 2024 darauf eingehen, wie eine erfolgreiche Transformation gelingen kann.
Nachhaltigkeit ist ein facettenreiches Thema, welches im Kern die verantwortungsvolle Einstellung im Umgang mit Menschen und der Umwelt umschliesst. Bedingt durch Produkte, Unternehmen oder Branche bedarf es der Fokussierung unterschiedlicher Schwerpunkte und Herangehensweisen. Demnach sehen sich Unternehmen einem Wandel ausgesetzt, der von einem aktiven Austausch mit verschiedenen Stakeholdern lebt.
aktive Verantwortungsübernahme in Bereichen, in denen wir etwas Positives bewirken können
Für die AMAG bedeutet Nachhaltigkeit, aktiv Verantwortung in Bereichen zu übernehmen, in denen sie einen positiven Beitrag bewirken kann, der über die Unternehmensgrenzen hinausgeht. Im Vordergrund steht daher der Ausbau einer erneuerbaren Mobilität. Dazu investiert die AMAG in den Ausbau von Photovoltaik und der öffentlichen Ladeinfrastruktur genauso wie in die Entwicklung neuer Mobilitätsangebote in den Bereichen Sharing, Rent und Abo. Durch die Elektrifizierung der Mobilität und den Ausbau von erneuerbarer Energie, werden CO2-Emissionen eingespart und die Infrastruktur zur E-Mobilität in der Schweiz wird weiter ausgebaut. Auf diese Weise kann die AMAG ihr Ziel verfolgen, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und als zuverlässiger Arbeitgeber in Aus- und Weiterbildung zu investieren. Diesen Weg wird die AMAG auch in Zukunft weiterverfolgen.
Für einen nachhaltigen Wandel ist das Verständnis darüber wichtig, was sich ändern muss und wo es sich lohnt, anzupacken. Die zunehmende Offenlegung von Informationen durch Unternehmen trägt dazu bei, der Gesellschaft die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten zu vermitteln. Dieses Wissen ist zur Beurteilung und zum Vergleich hilfreich. Ein grosser Teil der Gesellschaft macht davon auch bereits Gebrauch und zieht die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen bei ihren Entscheidungen in Betracht. Durch die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen wird somit Transparenz für beide Seiten geschaffen.
Mit dieser Transparenz gehen aber auch Verpflichtungen für Unternehmen einher, was eine zielführende Möglichkeit ist, Verantwortung auf diese zu übertragen. Gleichermassen zu beachten ist, dass Unternehmen dazu oft in Vorleistung gehen müssen, wenn es beispielsweise um die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen geht. Dabei sind auch Unternehmen betroffen, die unabhängig von regulatorischen Anforderungen schon aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.
Die Herausforderung in der Berichterstattung liegt in der Quantität und Qualität der Standardisierung. Mittlerweile existieren zu viele Standards, die zu einer Berichterstattung herangezogen werden können. Gleichzeitig ist die Methodenschärfe zur Erhebung und Auswertung der Daten häufig nur ungenau definiert. Das kann zur Folge haben, sich im Reporting zu verlieren, wo doch die «Action» im Vordergrund stehen sollte.
Wir verlieren uns im Daten sammeln, anstatt Aktionspläne voranzubringen.
Diskutieren Sie mit Frau Dr. Walthert während der IFZ ESG-Reporting Konferenz über die Auswirkungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie praktische Lösungsmöglichkeiten. Wir freuen uns, Dr. Ina Maria Walthert auf der Konferenz begrüssen zu dürfen.
Dr. Ina Maria Walthert studierte Betriebswirtschaftslehre in Zürich und forschte im Rahmen eines Promotionsstipendiums zur interdisziplinären Ethikforschung. Im Anschluss führte Ihr Weg für acht Jahre in ein Beratungsunternehmen, spezialisiert auf Lösungen zu Nachhaltigkeitsaspekten. Nach einem kurzen «Boxenstopp» zurück in der Wissenschaft, ist Frau Dr. Walthert seit 2021 als Head of Group Sustainability bei der AMAG tätig. Dort verantwortet sie u.a. die Kommunikation des Nachhaltigkeitsverständnisses und die operative Umsetzung der Klimastrategie. Unter Ihrer Federführung erschien im Sommer 2022 der erste AMAG Nachhaltigkeitsbericht.
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