22. Januar 2014

Allgemein

Jahreskonferenz «Risk Governance»

Blättler Stephanie

von Stephanie BlättlerWissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Mit einer internationalen Fachtagung machten Siegener Wissenschaftler auf ihren jüngsten Forschungsschwerpunkt aufmerksam: Über zwei Tage hinweg fand im Oktober die erste Jahreskonferenz Risk Governance statt. Mit dabei waren zwei Referenten aus dem IFZ.

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Allgemein formuliert meint Risk Governance die verantwortbare Steuerung von Risiken, wobei auf der Makro-Ebene gesellschaftliche Nachhaltigkeitserfordernisse, wie beispielsweise eine effektive Bankenaufsicht, und auf der Mikro-Ebene die Steuerung betriebswirtschaftlicher, vor allem finanzwirtschaftlicher Risiken, eine wichtige Rolle spielen. Innerhalb der betriebswirtschaftlichen Disziplin liegt der Schwerpunkt von Risk Governance auf dem per se stark risikobelasteten Bankensektor, von dem – wie die jüngste Finanzmarktkrise gezeigt hat – enorme volks- und realwirtschaftliche Risiken ausgehen können. Einen wichtigen Schritt, um die geplante Vernetzung von Theorie und Praxis voranzutreiben, stellte die Jahreskonferenz dar, bei der sowohl auswärtige Referenten als auch Wissenschaftler der Universität Siegen das Thema von sehr unterschiedlichen Seiten beleuchteten.

Rissi

Professor Dr. Roger Rissi von der Hochschule Luzern zeigte anhand eines komplexen analytischen Modells in Verbindung mit einer empirischen Untersuchung, die er im Auftrag des EU-Parlaments erstellt hat, dass es keinen systematischen Zusammenhang zwischen Eigenkapitalvorschriften für Banken und der Stabilität eines Finanzsystems gibt. Dies, so der Hochschulprofessor in seiner provokanten These, bedeute im Umkehrschluss, dass entgegen weit verbreiteter Ansichten Liquiditätsvorgaben nicht das Risiko der Ausbreitung einer Finanzkrise reduzierten.

Dass Risk Governance auch zunehmend im öffentlichen Sektor eine bedeutende Rolle spielen könnte, wurde im Vortrag der Wissenschaftlerin Stephanie Blättler deutlich. In ihrem Beitrag «Risk Governance für Schweizer Kommunen» arbeitete sie heraus, dass Gemeinden oft einen erheblichen Nachholbedarf in Bezug auf Risk Governance aufweisen und dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit von internen Kontrollmaßnahmen unbedingt geschärft werden müsse.

Interesse geweckt?

Lesen Sie weiter – den ganzen Artikel aus der Januar-Ausgabe im Risiko Manager, die auf Rating und Kreditrisikomanagement spezialisierte Zeitschrift, finden Sie hier.

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