29. Oktober 2014

Allgemein,

Risikomanagement

Abschluss-Symposium zum Forschungsprojekt „Internes Kontrollsystem und Risikomanagement für Schweizer Gemeinden“

photo photo

von Stefan HunzikerProjektleiter sowie Dozent und Stephanie BlättlerWissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Für den Abschluss des 2-jährigen vom Bund (KTI) mitfinanzierten Forschungsprojektes zum Thema „IKS und Risikomanagement für Schweizer Gemeinden“ trafen sich die involvierten Gemeinden, Kantone und Verbände zum Abschluss-Symposium am IFZ in Zug. Im Laufe des Projekts wurde viel Arbeit investiert, geforscht, Erfahrungen gesammelt und einige Hürden überwunden. Die Ergebnisse aus einer engen Zusammenarbeit der Praxis, Beratung und der Forschung können sich zeigen lassen: Ein IKS-RM Konzept für Schweizer Gemeinden, ein Vorgehensmodell zur Implementierung von IKS und Risikomanagement in 10 Schritten, zahlreiche unterstützende Unterlagen für die Gemeinden und vieles mehr.

Mit dem Abschluss-Symposium wurde die Gelegenheit genutzt, um auf das Projekt zurückzublicken, die Herausforderungen hinsichtlich der Implementierung aufzuzeigen sowie zwei Erfahrungsberichte von Gemeinden vorzustellen. Zusätzlich wurden die Grenzen des IKS aufgezeigt und aktuelle Trends im Risikomanagement und IKS vorgestellt.

Mit einem Rückblick auf die vergangenen 2 Jahre und den aus dem Projekt resultierenden Ergebnissen eröffnete das Forschungsteam um Stefan Hunziker (Projektleiter) und Yvonne Dietiker (Stv. Projektleiterin) das Symposium. Dabei zeigten sie Teilergebnisse aus dem Projekt auf wie beispielsweise den 10-Schritte Plan, der eine Gemeinde dabei unterstützt, in 10 Schritten ein IKS und Risikomanagement zu implementieren. Jedoch sind durchaus kritische Erfolgsfaktoren und Stolpersteine zu beachten. Während des Implementierungsprozesses stellten sich die Gemeinden den Herausforderungen, eine genügend hohe Akzeptanz zum IKS und Risikomanagement in den Gemeinden aufzubauen, Ängste vor der Komplexität zu nehmen und Ressourcen optimal zu nutzen.

Im anschliessenden Referat zeigte Hermann Grab (Finanzdepartement Kanton Schwyz) Grenzen eines IKS im Zusammenhang mit Fraud auf. So wurden in der Vergangenheit zwar unterschiedliche Umsetzungsvarianten für ein IKS entwickelt, doch Vorfälle deliktischer Handlungen sind weiterhin aus der Zeitung zu lesen. Ein IKS nimmt eine wichtige Rolle in der Prävention von Veruntreuung ein, kann einen Fraud-Fall jedoch nicht gänzlich verhindern.

Patrick Albiker, Finanzverwalter der Gemeinde aus Lostorf, berichtete über seine Erfahrungen in der Implementierung von IKS und Risikomanagement. In enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Abteilungen ist es der Gemeinde gelungen, eine hochgradige Sensibilisierung zu diesen Führungsinstrumenten zu schaffen und ein gemeindeweites, systematisches Risikomanagement aufzubauen. Das grössere Risikobewusstsein hat dazu geführt, dass Verwaltung und Exekutive auf den Risikoverantwortlichen unaufgefordert zugehen, um neue Risiken zu melden. Im Fazit, so Albiker: „Gestern Interne Kontrolle, heute Internes Kontrollsystem“.

Kaspar Schiltz, Mandatsleiter bei Mattig-Suter und Partner Schwyz, der das Projekt aus der Beratersicht begleitete, erörterte aktuelle Erkenntnisse und Herausforderungen. Dabei betonte er, dass mehrere Möglichkeiten eines IKS und Risikomanagement für Gemeinden denkbar sind. Wichtig ist, den Projektumfang an die gegebenen Verhältnisse (wie z. B. Grösse und Komplexität) anzupassen und „best-practice“ gegen „possible-practice“ abzuwägen.

Oliver Furrer, Leiter Finanzen Buchrain, eröffnete dem Publikum seine Erfahrungen aus der Gemeinde Buchrain. Auch dank bereits vorhandener Sensibilisierung der relevanten Organe gegenüber dem Thema ist es der Gemeinde gelungen, die beiden Führungsinstrumente erfolgreich zu implementieren. IKS und Risikomanagement werden heute in der Gemeinde gelebt und kontinuierlich verbessert.

Alex Lötscher rundete das Symposium mit dem Referat über IKS und Risikomanagement im Führungskreislauf des Gemeinderates ab. Eine erfolgreiche Implementierung des IKS und Risikomanagements hängt stark vom Commitment des Gemeinderates ab. Der Nutzen für die Exekutive besteht unter anderem aus mehr Transparenz und Sicherheit, einer Erleichterung der Rechnungsprüfung, höherer Selbst- und Know-How-Absicherung und Kenntnisse über die grössten Gemeinderisiken.

Bevor sich die Teilnehmer des Forschungsprojektes dem Apéro zuwendeten, bedankte sich Projektleiter Stefan Hunziker herzlich bei allen am Projekt beteiligten Gemeinden, Bezirke, Verbände und dem Kanton Schwyz für das Engagement und die Offenheit in den Interviews, der Dokumentenanalyse und der Projektevaluation.

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.